In der „Zwischenzeit“ Femizide stoppen! – Ausstellung und Mitmachaktionen | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Gewalttaten, Unterdrückung und Hilfesysteme sichtbar machen: Diesen November könnt ihr im „Zwischenzeit“ in der Annastraße aktiv über Femizide aufklären und euch solidarisieren.

In der „Zwischenzeit“ Femizide stoppen! – Ausstellung und Mitmachaktionen

Was bedeutet eigentlich „Femizid“? Und warum entsteht geschlechtsspezifische Gewalt? Im aktuellen Workshop „Femi(ni)zide in Deutschland“ könnt ihr euch zusammen mit den Augsburger Aktivist:innen von „Femizide Stoppen Augsburg“ mit den patriarchalen Alltagsverbrechen auseinandersetzen, Antworten auf Fragen finden und zusammen anhand einer Ausstellung sowie diverser Vortragsangebote das bestehende Tabu, das über dem Thema Femizide liegt, auflösen. Hallo Augsburg, informiert euch über das Wo und das Wann, und möchte euch zusätzlich ein paar Startinfos auf den Weg geben.

Hilfetelefon bei Gewalt gegen Frauen: 116 016

Alles über den Workshop: "Femi(ni)zide in Deutschland“

Es geht um Betroffene, es geht um Hilfsangebote, es geht um die Frage: „Was können wir dagegen tun?“. Das Kollektiv „Femizide Stoppen“ schafft diesen November einen Austauschraum, der sich mit dem Thema „Femizide“ auseinandersetzt und mehr Aufklärung sowie Perspektive anbieten möchte. Am 10. November öffnet der spannende Vortrag „Häusliche Gewalt – Handlungsbedarfe und Herausforderungen für das Hilfesystem“ im Pop-Up Conceptstore „Zwischenzeit“ den Gesprächsraum über gewalttätige Beziehungen. Erfahrt welche Mechanismen es so schwer für Betroffene machen, da herauszukommen. Zu diesem Thema findet ihr sowohl am 6. November als auch am 11. November diverse Infostellen für regionale Hilfsangebote. Wie zum Beispiel der Gewaltschutzambulanz, der Universitätsklinik Augsburg und des AWO Frauenhauses. Außerdem können am 9. November, im Rahmen der Veranstaltung, alle Frauen und Mädchen an einem „Wendo“-Selbstbehauptungs- und Verteidigungskurs teilnehmen.

Wann? Vom 4. November bis zum 11. November, jeweils 12 bis 20 Uhr

Wo? Zwischenzeit, Annastraße 16, 86150 Augsburg

Was ist geschlechtsspezifische Gewalt?

Unter dem Begriff „geschlechtsspezifische Gewalt“ sammeln sich alle Formen von Gewalt, die aufgrund des sozialen oder biologischen Geschlechts ausgeführt werden und sich auf körperlicher, sexueller und auch psychischer Ebene realisieren können. Dabei ist wichtig sich klarzumachen, dass eine solche geschlechtsspezifische Gewalt viel mehr Menschen betrifft, als man im ersten Moment annehmen mag. Sexismus und körperliche sowie verbale Übergriffe sind keine Randerscheinung und bestimmen für viele weiblich-gelesene Menschen die verschiedensten Bereiche ihres Alltags. Ob es eine gewalttätige Partnerschaft, einen Machtmissbrauch auf der Arbeit oder Cat-Calling und sexualisierte Belästigung auf der offenen Straße geht. Geschlechtsspezifische Gewalt übt sich sowohl im öffentlichen Raum als auch hinter verschlossenen Türen aus, und hat viele Gesichter. Die Übergriffe hängen stark mit dem bestehenden Machtungleichgewicht zwischen den Geschlechtern zusammen und sind die Blüte eines tiefgreifenden, komplexeren Problems, welches sich still und heimlich durch unsere soziokulturellen Strukturen, Normen und Sprache zieht.

Weshalb ist es wichtig, laut zu sein und aufzuklären?

Laut der offiziellen Polizeilichen Kriminalstatistik des Bundeskriminalamtes ereigneten sich allein im Jahr 2023 eine Anzahl von 938 versuchten Tötungen an Frauen und Mädchen. Davon wurden 360 auch vollendet und hatten fatale Folgen. Statistiken des Europäischen Parlaments aus diesem Jahr, gehen anhand aktueller Datenerhebungen davon aus, dass eine von drei Frauen EU-weit im Laufe ihres Lebens von misogynen Gewalttaten betroffen ist. Die Zahlen sind erdrückend, warum nicht auch der öffentliche Diskurs? Klar ist, Femizide und einhergehende Gewalt gegen Frauen sind keine Randerscheinung, aber die Konversationen darüber leider weitestgehend schon. Aktionen und Workshops, wie die des „Femizide Stoppen Augsburg“ helfen, Stigma und Tabuisierung zu bekämpfen und für mehr Sicherheit und Sensibilität bezüglich des Themas einzustehen.

Oftmals bestimmt ein stereotypisches, suggestives Täterbild den öffentlichen Diskurs über das Thema Femizide. Dabei handelt es sich bei den eigentlichen „Tätern“ nicht etwa um lediglich eine bestimmte, gefährliche Gruppe Männer. Fakt ist, dass Missbrauch und Gewalt gegenüber Frauen aus jeder Schicht, aus jedem Berufsbild und jeder Altersgruppe kommen kann und wird. EU-weite Umfragen belegen sogar, dass schätzungsweise 18 Prozent der Frauen im Laufe ihres Lebens, sexuellen, körperlichen und emotionalen Missbrauch durch ihre Partnerperson erfahren.

Weitere Aktionen und Events für Augsburger FLINTA*

  • „Sexkauf ist Gewalt“ : Ausstellung

    Dienstag, der 11. Februar bis 7. März, 11 bis 16 Uhr

    Zwischenzeit, Annastr. 16

    Veranstaltet von: AugsburgerInnen gegen Menschenhandel

  • „SHETALKS – Gehaltsverhandlungen – Die feinen Unterschiede zwischen Frauen und Männern“: Online-Vortrag

    Dienstag, der 4. März von 19 bis 21.30 Uhr

    Kosten: 10 €

  • „Auf der Seite der Frauen“ : Lesung mit Simon Häggström

    Freitag, der 7. März um 19 Uhr

    Augustanasaal, Im Annahof 4

    Veranstaltet von: AugsburgerInnen gegen Menschenhandel

  • „Frauenpower für Balance und Empowerment“ : Messe für Frauen zu Bildung und Beruf

    Samstag, der 8. März von 10 bis 15 Uhr

    Volkshochschule, Willy-Brand-Platz 3a

    Veranstaltet von: Fachstelle für Schulentwicklung und Bildung der Stadt Augsburg und vhs

  • „Räume zurückerobern!“ : Platz für Widerstand, Platz für Feminismus, Platz für uns

    Samstag, der 8. März von 10 bis 15 Uhr

    Willy-Brandt-Platz

    Veranstaltet von: AAF

  • „Geniale Frauen - Künstlerinnen im 16. bis 18. Jahrhundert“ : Vortrag mit Julia Quandt

    Samstag, der 8. März ab 17.00 Uhr

    Schaezlerpalais, Maxmilianstraße

    Veranstaltet von: Kunstsammlungen und Museen Augsburg

    Eintritt frei