Augsburger Hauptbahnhof auf der Zielgeraden: So läuft das Großprojekt 2025 | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Das Projekt des Hauptbahnhofs befindet sich auf der Zielgeraden: Bis Ende 2027 soll der sogenannte „Lückenschluss“ erfolgen und die Linie 6 durch den neuen Straßenbahntunnel verkehren. Auch an anderer Stelle werden Arbeiten durchgeführt.

Augsburger Hauptbahnhof auf der Zielgeraden: So läuft das Großprojekt 2025

Schon seit Jahren befindet sich der Augsburger Hauptbahnhof im Umbau – und es sind bereits große Fortschritte sichtbar. Bei der Teileröffnung im Dezember 2023 wurden unter anderem die Empfangshalle sowie die neue Verteilerebene im Untergeschoss für die Öffentlichkeit freigegeben. Während Besucher diese Bereiche bereits nutzen können, laufen die Bauarbeiten an anderen Stellen weiterhin auf Hochtouren.

Der Straßenbahntunnel als Herzstück des Projekts

Eine zentrale Rolle im Projekt der Mobilitätsdrehscheibe Hauptbahnhof spielt der Straßenbahntunnel, der ein einfaches und barrierefreies Umsteigen zwischen Zug und Straßenbahn ermöglichen soll. Die Haltestelle im Untergeschoss des Bahnhofs soll künftig von den Linien 3, 4 und 6 angefahren werden. Derzeit warten die Stadtwerke Augsburg (swa) noch auf ausstehende Genehmigungen für die verbleibenden Arbeiten in den kommenden Wochen. Projektleiter Rainer Nauerz erklärt: „Wir sind zuversichtlich, dass wir im Frühjahr 2026 mit den Gleisarbeiten für den Lückenschluss im Westen des Tunnels unter dem Hauptbahnhof beginnen können und auch die noch notwendigen Arbeiten im Hauptbahnhof bis Ende 2026 / Mitte 2027 abschließen“.

Was bedeutet der „Lückenschluss“?

Der sogenannte Lückenschluss beschreibt das Vorhaben, die Tunnelausfahrt im Westen des Bahnhofs über die Rosenaustraße mit dem bestehenden Gleis in der Pferseer Straße zu verbinden. Bereits seit 2011 besteht dafür das Baurecht, das laut Nauerz trotz kleinerer Änderungen weiterhin gültig bleibt. Für die geplanten Anpassungen erwartet man in den kommenden Wochen die Genehmigung.

Zeitplan der Bauarbeiten

Im Frühjahr 2026 soll mit den Gleisbauarbeiten in der Rosenaustraße begonnen werden, die voraussichtlich bis Ende des Jahres dauern. In diesem Zeitraum werden auch Gas- und Wasserleitungen erneuert und umgelegt. Dafür müssen bis Ende Februar die Bäume entlang der Rosenaustraße bis zur Kreuzung mit der Pferseer Straße entfernt werden – sieben davon sollen nach Abschluss der Arbeiten auf der Westseite der Straße neu gepflanzt werden.

Parallel dazu finden im Hauptbahnhof Arbeiten an den Elektroanlagen statt. Auch hier rechnen die swa in den nächsten Wochen mit den notwendigen Genehmigungen. Bevor die Straßenbahnhaltestelle Ende 2026 oder Mitte 2027 in Betrieb gehen kann, muss zudem das Fahrpersonal für die Fahrt mit Zugsicherung im Tunnel geschult werden. Anschließend sollen zunächst die Linien 3 und 4 an der neuen Haltestelle halten. Über die unterirdische Wendeschleife können die Bahnen danach wieder in entgegengesetzter Richtung weiterfahren.

Vollendung des Lückenschlusses und Inbetriebnahme der Linie 6

Im Anschluss ist geplant, den beschriebenen Lückenschluss vollständig zu vollenden. Dafür wird ein Teil der Gleistrasse in der Pferseer Straße erneuert und mit den neuen Gleisen in der Rosenaustraße verbunden. Während dieser Arbeiten muss die Straßenbahnlinie 6 für einige Wochen unterbrochen und durch Busse ersetzt werden. Voraussichtlich Ende 2027 soll der Lückenschluss dann abgeschlossen sein, sodass die Linie 6 durchgängig zwischen den Endhaltestellen Friedberg West und Stadtbergen durch den Hauptbahnhof-Tunnel verkehren kann.

Zukunft der geplanten Linie 5

Und wie steht es um die Straßenbahnlinie 5? Diese ist als neue Verbindung zwischen Hauptbahnhof und Uniklinik geplant. Stadt und swa halten weiterhin an diesem Vorhaben fest. Oberbürgermeisterin Eva Weber betont: „Für die Stadt Augsburg ist das Entscheidende, dass sowohl das Uniklinikum als auch die medizinische Fakultät bestmöglich an die Innenstadt und den Hauptbahnhof angebunden sind. Die Planungen zur Linie 5 sind dafür nach wie vor aktuell.“

Wie der Bayerische Rundfunk (BR24) berichtet, sind jedoch Finanzierung und endgültige Trassenführung noch ungeklärt. Ein Baubeginn sei daher frühestens Mitte der 2030er-Jahre realistisch.

Diskussion um alternative Verkehrskonzepte

Zur aktuellen Diskussion über den möglichen Bau einer Magnetschwebebahn statt einer Straßenbahnlinie ergänzt Rainer Nauerz: „Wir beobachten natürlich die technischen Entwicklungen im Bereich der öffentlichen Mobilität und prüfen, was für welche Anwendungen möglich und sinnvoll sein könnte – von autonomem Fahren bis zu Seilbahnen oder eben die Technologie der Magnetschwebebahn.“

Begleitende städtische Baumaßnahmen

Zusätzlich plant die Stadt Augsburg eine Reihe begleitender Baumaßnahmen. Vorgesehen ist unter anderem eine neue, deutlich breitere und komfortablere Fuß- und Radwegquerung über die Rosenaustraße vom Sebastian-Buchegger-Platz zum Westportal. Auch an der Kreuzung Schettlerstraße / Rosenaustraße sind Anpassungen geplant: Neben der dauerhaften Installation einer Signalanlage sollen die Fahrbahnflächen optimiert und neue Übergänge für Fußgänger und Radfahrende geschaffen werden. Zudem erhält die Rosenaustraße nach der Neuverlegung der Wasserleitung eine neue Deckschicht. Schließlich entstehen im Zuge der geänderten Verkehrsführung am Knotenpunkt Rosenaustraße / Pferseer Straße sowie am Sebastian-Buchegger-Platz neue Platzflächen, die umgestaltet werden und künftig als Aufenthaltsräume für Begegnung und Erholung im städtischen Alltag dienen sollen.