Seitdem die Schließung von 16 Filialen der Galeria-Kaufhof-Kette im April 2024 verkündet wurde, klammerte man sich in Augsburg noch an einen letzten Hoffnungsschimmer, der den Erhalt des Standortes versprach. Andernfalls würde dies einen weiteren Leerstand in der Innenstadt bedeuten, die zuletzt mit dem Abgang von Lush, Vero Moda, Jack & Jones und Dunkin‘ Donuts schon einige Verluste in Kauf nehmen musste. Doch das Warten hat nun wohl ein Ende, die Zeichen stehen allerdings schlecht. Das Unternehmen hat Anfang Juni zwar den Erhalt von sechs weiteren Standorten verkündet, doch der Standort Augsburg ist nicht dabei.
Filialen in sechs Städten bleiben bestehen
Es wirkte wie eine Illusion, doch für sechs Städte ist der Traum nun zur Wirklichkeit geworden: Die zu verloren geglaubten Karstadt-Filialen bleiben dort erhalten und laden auch weiterhin mit ihrem vielfältigen Sortiment zum Einkaufen ein. Zu den Standorten gehören Berlin-Spandau, Köln (Breite Straße), Mainz, Mannheim, Oldenburg und Würzburg. Dass die Geschäfte in diesen Städten doch fortgeführt werden, ist das Ergebnis von Gesprächen mit den Vermietenden an den Standorten. Als Grund für die Schließungen wurden nämlich mitunter die zu hohen Mietkosten angeführt, welche den Umsatz der jeweiligen Filialen nicht mehr schwarze Zahlen schreiben ließen. Dabei hatten die Gläubiger dem Sanierungsplan, in dem noch eine Abkehr von 16 Standorten vorgesehen war, bereits Ende Mai zugestimmt.
Standort Augsburg: Die Hoffnung stirbt zuletzt
Die geplante Schließung der Karstadt Filiale traf in der Regierung der Stadt Augsburg auf Protest. So betone Oberbürgermeisterin Eva Weber: „Wir setzen noch einmal alles daran, dass es im nachgelagerten Verfahren zur Gläubigerversammlung gegebenenfalls noch eine Kehrtwende gibt und der Standort erhalten wird.“ Laut ihr seien die Rahmenbedingungen, wie die Standortqualität der Innenstadt und günstige Mietkonditionen, gegeben. Auch der Umsatz würde derzeit eine positive Bilanz schreiben.
Dennoch bleibt es bei der Entscheidung, dass die Filiale in Augsburg schließt. Nachdem Anfang Juni der Erhalt von sechs weiteren Standorten bekanntgegeben wurde, zu denen die Fuggerstadt nicht gehört, ist der Entschluss offenbar endgültig in Stein gemeißelt. Nun gilt es nach neuen Möglichkeiten für den Standort zu suchen, wobei die Stadt Augsburg schon im Mai ihre Unterstützung ankündigte.
Runder Tisch für die Zukunft des Augsburger Standortes
Am 7. Juni hat das Wirtschaftsreferat nun Vertreter:innen aus zentralen Institutionen sowie Stakeholder zu einem Runden Tisch geladen. Mit dabei waren neben der Eigentümerin Solidas ebenso die IHK Schwaben, der HABE, der Innenstadtgewerbebeirat sowie Augsburg Marketing. Als Ziel wurde dabei die Unterstützung der Eigentümerfirma genannt, damit die Immobilie in der Innenstadt zu einem „lebendigen und zukunftsfähigen Zentrum“ transformiert werden könne. Dabei zeige Solidas großes Interesse an der positiven Entwicklung, wobei verschiedene Vorgespräche zu notwendigen Bauarbeiten sowie zu potenziellen Nutzungen bereits stattgefunden hätten.
„Durch die Bereitstellung von Expertise, Netzwerken und Ressourcen unterstützen wir bei konzeptionellen Überlegungen, Planungen und konkreter Umsetzung. Unser gemeinsames Engagement soll sicherstellen, dass das Potenzial der Immobilie vollends für die Innenstadtentwicklung ausgeschöpft werden kann“, bekräftigt die Runde. Letztendlich bleiben die Entscheidungen für die Zukunft der Immobilie dennoch in den Händen der Immobilienfirma Solidas. Was diese in Zukunft für den Standort in der Innenstadt vorsieht? Wir halten euch auf dem Laufenden.
