Mit dem Gögginger Frühlingsfest hat Anfang März die Volksfestsaison in Augsburg gestartet, mit der Lechhauser Kirchweih endet diese im Oktober wieder. Dazwischen stehen mit dem Frühjahrs- und Herbstplärrer sowie dem Neusässer Volksfest weitere Highlights im Stadtkalender.
Vergangenheit: Streit und Ärger um Größen und Träume
Im Jahr 2022 übernahm der bekannte Gastronom und Konzertveranstalter Bob Meitinger erstmals die Lechhauser Kirchweih und feierte damit zugleich seine Premiere als Festwirt. Es zeigte sich schnell: Nicht nur mit seinem Gastrokonzept kann Bob die Kund:innen überzeugen. Auch in einem Festzelt schaffte der Gastronom es für unvergessliche Momente zu sorgen und begeisterte damit die Besuchenden der Kirchweih.
Doch seine Zeit als Festwirt blieb auf eine Saison begrenzt, denn es gab einige Unstimmigkeiten mit der Stadt. So ging es wohl unter anderem um brandschutzrechtliche Auflagen. Konkret soll 2022 Pyrotechnik im Bierzelt zum Einsatz gekommen sein, was für das folgende Jahr untersagt wurde. Des Weiteren fanden Stadt und Bob bei der Größe des Zelts keine Einigung, da der Wirt in anderen Dimensionen träumte. Nach verschiedenen Verhandlungen schmiss Bob den Posten schließlich hin und kündigte seinen Rückzug von dem Volksfest an.
Was folgte waren Schlagzeilen und eine spannende Suche der Stadt nach einem neuen Wirt. Denn was wäre die Lechhauser Kirchweih nur ohne das traditionelle Festzelt? Die Zeit war knapp, die Bewerber rar. Schließlich konnte doch noch ein Ersatz gefunden werden: Das junge Team des Lokals „Hubertushof“ aus der Firnhaberau übernahm die Bewirtung. Innerhalb weniger Wochen stellten Elisabeth Trekhov und Philipp Hilckmann, beide in ihren Zwanzigern, ein Konzept auf die Beine. Damit war die Kirchweih für 2023 gesichert.
Schon wieder: Ausschreibung der Stadt Augsburg
Das Festwirt-Paar des Hubertushofes übernahm die Bewirtung allerdings nur ein Jahr lang, sodass nun wieder eine Ausschreibung der Stadt für die Kirchweih aussteht. Dabei haben die Bewerbenden verschiedene Kriterien und Vorgaben zu beachten. So steht für das Festzelt eine maximale Fläche von 20 x 50 Metern zur Verfügung. Auch bei dem Gastroangebot darf nicht alles auf den Tisch. Stattdessen soll die Speisekarte „Schmankerl der bayerisch-schwäbischen Region“ beinhalten, denn es „wird Wert auf ein traditionelles und für ein Festzelt typisches Speiseangebot gelegt“. Daneben sollen vegetarische und vegane Alternativen die Auswahl abrunden.
Wichtige Vorgaben betreffen auch den Ausschank: Das Bier soll vorzugsweise aus einer Augsburger Brauerei kommen, alternativ wäre auch ein Unternehmen aus der Region möglich. Ebenso bei den Speisen sowie weiteren Getränken werde Wert auf Regionalität und die Herkunft aus zertifiziertem sowie ökologischem Anbau gelegt.
Ein barrierefreier Zugang zum Festzelt und den Toiletten wird als Selbstverständlichkeit angesehen. Daneben wird außerdem ein Programm mit speziellen Angebotstagen erwartet, das vom jüngsten bis zum ältesten Volksfestbesuchenden jede Zielgruppe abholt.
Die Bewerbungen inklusive Betriebsunterlagen sowie ein Konzept können bis zu 21. April 2024 bei der Stadt Augsburg eingereicht werden. Wer in diesem Jahr wohl die Bewirtung auf der Lechhauser Kirchweih übernehmen wird? Wir sind gespannt und halten euch auf dem Laufenden!