„Die Partei”-Kandidat Bob Meitinger im Interview: Über Jugendsünden, Politik und seine Yacht | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Provokante Posen und wilde Worte: Die Wahlplakate von Stefan „Bob“ Meitinger fallen in Augsburg definitiv auf. Im Interview verrät er, wie er zur Politik kam und was ein goldener Lamborghini damit zu tun hat.

„Die Partei”-Kandidat Bob Meitinger im Interview: Über Jugendsünden, Politik und seine Yacht

Bob Meitinger hat sich in Augsburg einen Namen gemacht und das nicht nur durch die gleichnamigen Lokale. Nun sieht man sein Gesicht jedoch an einer ganz unerwarteten Stelle, nämlich auf den Plakaten für die Landtagswahlen. Indem er mal auf der Toilette sitzend, mal den Mittelfinger in die Kamera haltend gezeigt wird, stechen die Plakate von „Der Partei“ hervor.

Hallo Augsburg: Was hat dich dazu bewogen in die Politik zu gehen?

Bob: Eigentlich bin ich noch gar nicht wirklich in der Politik – bisher habe ich nur meine Mittelfinger in die Kamera gehalten. Aber mich für die Landtagswahl aufstellen zu lassen, kam aus einer Bierlaune bei einem „Sommer am Kiez“-Konzert heraus. Da habe ich Lisa McQueen kennengelernt, die mich auf die Idee gebracht hat.

Hallo Augsburg: Inwieweit sind Rock’n’Roll und Politik in deinen Augen vereinbar?

Bob: Bei uns in Deutschland noch gar nicht. Doch ich finde, dass es gut zusammenpasst. In Österreich gibt es auch schon einen Vorreiter: Marco Pogo, der Sänger von Turbobier, hat dort die Bierpartei gegründet. Damit hat er so viele Stimmen bekommen, dass er die Partei gerade von der Satirepolitik mehr in eine seriöse Richtung lenkt.

Hallo Augsburg: Auch vor Aiwanger wurden schon Politiker von Skandalen aus der Vergangenheit eingeholt. Wie sieht es bei dir mit Jugendsünden aus, gibt es da eine?

Bob: Ich habe mehr Jugendsünden als alle anderen zusammen. Das verspreche ich.

Hallo Augsburg: Was läuft deiner Meinung nach in der Politik gerade gut und was schlecht?

„Wenn man zu einer Wahl antritt, dann sollte man seine Versprechen auch halten.“

Bob: Am allerbesten finde ich momentan die Augenklappe von Olaf Scholz. Er schaut aus wie ein Pirat. (lacht) Schlecht finde ich es, dass Wahlversprechen nicht eingehalten werden. Der Gastronomie wurde beispielsweise der Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent versprochen. Nun gibt es keine klare Aussage, ob dieser nicht doch wieder auf 19 Prozent angehoben wird. Sollte das so sein, dann fühle ich mich als Wirt und auch als Kunde in anderen Gastronomieobjekten komplett verarscht.

Hallo Augsburg: Was möchtest du in der Politik bewirken?

Bob: Auf jeden Fall würde ich ein Frühschoppen im Landtag einführen, weil die sind immer so unentspannt. Dann würde ich ihnen verbieten, mittags ein Radler zu trinken. Ich finde es nämlich wirklich blöd, wenn man in das gute Bier so ein Zuckerwasser reinschüttet. Außerdem würde ich noch einführen, dass man sein Auto auch mit mehr als zwei Maß noch zurück in die Garage bringen kann. In dem Fall müsste man dann mit 5 km/h und eingeschalteter Warnblinkanlage fahren. Da würde ich dann gerne eine Luftaufnahme von Augsburg sehen, wie die ganze Stadt nachts blinkt. (lacht)

Hallo Augsburg: Warum hast du dich für „Die Partei“ entschieden?

Bob: Da ich mich als Kandidat sehr gut finde, kann ich mich natürlich nur für eine sehr gute Partei entscheiden. Und es gibt ja nur eine sehr gute Partei – und das ist „Die Partei“.

Hallo Augsburg: Beschäftigst du dich im Alltag dann viel mit der Partei?

Bob: Bei uns läuft das so, dass wir alle 14 Tage einen Stammtisch haben. Jeden zweiten bin ich dann auch dabei und beschäftige mich zwei Stunden lang sehr ernsthaft mit den vielen guten Themen von „Die Partei“.

Hallo Augsburg: Der letzte Punkt deines Wahlprogramms bezieht sich auf den schon angesprochenen Mehrwertsteuersatz für die Gastronomie. Ist bei deiner Kandidatur auch ein Stück weit Eigennutzen enthalten?

Bob: Auf jeden Fall. Ich habe mir gerade erst einen goldenen Lamborghini gekauft. Außerdem putzt der Schiffswart in Ibiza meine Yacht immer nicht so richtig, sodass ich zur Kontrolle regelmäßig runterfahren muss. Das Schiff ist übrigens 84 Meter lang und hat eine Besatzung von 65 Mann. Jedenfalls brauch ich da unbedingt Kohle, um zu schauen, dass meine Yacht auch sauber geputzt wird. (lacht)

Hallo Augsburg: Wir bist du auf die Plakatideen gekommen?

Bob: Du hast keine Idee, was uns im Suff so alles einfällt. Wir saßen zusammen, haben viel aufgeschrieben und immer mehr Bier getrunken. Je betrunkener wir sind, desto unleserlicher schreiben wir allerdings. So war das Einzige, was ich am nächsten Morgen noch entziffern konnte: Klo, Stinkefinger und Blablabla. Daraus sind unsere drei Plakate entstanden.

Hallo Augsburg: Welche Chancen rechnest du dir bei den Wahlen aus?

Bob: Wir wissen, dass wir eigentlich chancenlos sind. Aber wenn man es in Prozenten aussprechen sollte, dann: 0,01 Prozent.

Hallo Augsburg: Denkst du, dass viele deiner Gäste dich wählen werden? Und gibt es dann ein Freibier?

Bob: Die Gäste müssen mich wählen. Jeder der mich nicht wählt, hat ab sofort Hausverbot. (lacht) Freibier gibt es ja sowieso öfters. Am 8. Oktober findet zudem im BOB´s in Oberhausen meine Wahlparty statt, bei der Johnny O´Hara und CJ Rusky kommen. Das wird mega geil. Da gebe ich außerdem auch noch 1.000 Freischnäpse aus.

Hallo Augsburg: Wie würdest du es feiern, wenn du in den Landtag gewählt wirst?

Bob: Ich würde fünf Jahre durchfeiern und danach die anderen fragen: „Wie war es denn eigentlich?“