Es ist wieder so weit: Genau wie der Plärrer und die Dult, gibt es auch für die Wasserablässe in Augsburg zwei feste Termine im Stadtkalender. Im Frühling und im Herbst werden stets die Bäche und Kanäle geleert, um essentielle Arbeiten zu erledigen. Wann startet das Vorhaben und wie sieht die Reihenfolge in diesem Jahr aus? Ein Überblick.
Ablässe erfolgen in zwei Etappen
Schritt 1: Kanäle auf der Wertachseite
Die Ablässe beginnen am Samstag, den 13. April, auf der Wertachseite. Davon betroffen ist unter anderem der Senkelbach, in dem derzeit die Surfwelle errichtet wird. Genauere Details zum derzeitigen Stand haben wir euch hier zusammengefasst:
Auch die Wagemutigen unter euch, die vielleicht schon den ersten Sprung in das kühle Nass wagen wollen, müssen wir leider enttäuschen. Bis zum 29. April wird ebenso der Fabrikkanal, an dem das Gögginger Luftbad liegt, leer bleiben. In dieser Zeit wird euch das Wasser nur bis zu den Knien reichen. Der Badeausflug würde also eher zu einem Kneippspaß werden. Auch Holz-, Mühl- und Hettenbach sowie der Wertachkanal werden in der ersten Etappe geleert.
Schritt 2: Kanäle auf der Lechseite
Weiter gehen die Arbeit am 7. Mai auf der Lechseite. Die Ablässe beginnen bereits direkt am Hauptstadtbach sowie am Neubach, die beide im Siebentischwald direkt vom Lech abgezogen werden. Sie stellen die Olympia- und die Jugend-Kanustrecke dar, weshalb diese an dem Tag nicht in Betrieb sind. Im weiteren Verlauf wird der Hauptstadtbach, besser bekannt als „Eiskanal“, auf der Höhe des Schwabencenters als Badestrecke genutzt. Das wird an diesem Tag ebenso nicht möglich sein, da das Wasser zwar nicht ganz abgelassen, aber dennoch stark reduziert wird. Im weiteren Verlauf teilt sich der Hauptstadtbach mehrfach auf und ist somit das Grundgerüst für zahlreiche Kanäle in der Augsburger Altstadt.
Obwohl der Wasserstand im Hauptstadtbach nur ein kleines Stück sinken wird, gehen am 7. Mai dennoch einige Kanäle nahezu leer aus. Denn der Kaufbach an der Schäfflerbachschleuse wird weiter abgelassen, wodurch auch der Schwall- und Sparrenlech sowie der Mittlere und Hintere Lech betroffen sind. Sollte es hier in Teilen der Altstadt zu unangenehmen Gerüchen kommen, seid beruhigt: Das liegt nicht an den naheliegenden Restaurants oder am Fischsterben in den Kanälen. Stattdessen sind es die Algen, die im Sonnenlicht trocknen und dabei riechende Klagen an die Umwelt senden.
Vorschriften und Gründe fürs Ablassen
Die Stadt Augsburg ist zur Durchführung der Unterhaltungsarbeiten verpflichtet. Dabei gilt es eine Vielzahl an Vorschriften zu beachten. So darf aus Natur- und Tierschutzgründen beispielsweise niemals das komplette Wasser aus den Kanälen gelassen werden. Stattdessen muss immer ein Restwasser bleiben, das ja nach Standort sowie Witterung variiert. Des Weiteren haben sowohl Wasserablässe als auch -zuläufe in zeitlich gestaffelten Abständen zu erfolgen.
In den Zeiten der abgelassenen Kanäle werden unter anderem Werkskanal- und Triebwerksanlagen wie auch Ver- und Entsorgungsleitungen überprüft. Daneben werden Unterhaltungsarbeiten in und am Gewässer durchgeführt. Dazu zählen: Instandhaltung der Uferwände, Gewässersohlen, Räumung und Rückschnitt von Bewuchs.