Es waren Bilder wie aus einem Film: Dicke weiße Flocken, die vom Himmel fielen und eine winterlich verzauberte Landschaft hinterließen. Anfangs war die Begeisterung groß, denn endlich gab es mal wieder Schnee in Augsburg. Doch dann wich die Freude der Überforderung: Umstürzende Bäume, ein Totalausfall der ÖPNV und Unfälle auf den Straßen sind nur ein paar Spitzen des Eisbergs. Der Abfallwirtschafts- und Stadtreinigungsbetrieb (AWS) arbeitete auf Hochtouren, um wieder Normalität und Ordnung zurückzuerlangen. Mit welchen Schwierigkeiten die Mitarbeitenden am Wochenende vom 1. bis 3. Dezember zu kämpfen hatten.
Die Arbeit und Bilanz des AWS
Bereits am Freitag startete der Schneefall, doch zu diesem Zeitpunkt war noch keinem bewusst, was in den kommenden Tagen auf die Stadt zukommen würde. Rund neun Zentimeter Neuschnee waren vorhergesagt, sodass sich der AWS entsprechend vorbereitet und seine Mitarbeitenden um 9 Uhr mit der Räumung hatte beginnen lassen. Doch anders als vorhergesagt fielen aufgrund der verschlechternden Wetterbedingungen bis zu 35 Zentimeter Neuschnee.
Um eine vollständige Sicherung des Stadtgebietes durchzuführen, benötigt der AWS etwa sechs Stunden. Nach dem ersten Durchlauf lag am Samstagmorgen allerdings schon wieder mehr Schnee als vor der Räumung. Auch eine Sicherung mit Salz hätte laut AWS bei den Schneemassen nur wenig erreicht. Alle verfügbaren Einsatzkräfte waren daher permanent im Dienst, um der Lage Herr zu werden.
Aufgrund des extremen Schneefalls war eine komplette Räumung aller Straßen im Stadtgebiet nicht möglich. Stattdessen musste sich der AWS auf Straßen mit hoher Verkehrsbedeutung und Gefahrenstellen wie Bundes-, Hauptausfall- und Hauptverkehrsstraßen konzentrieren. Erschwert wurden die Arbeiten durch Dauerschneefälle und umgestürzte Bäume, was eine durchgehende Sicherung unmöglich machte.
Umweltreferent Reiner Erben zeigte Hochachtung gegenüber den Beschäftigten: „Die Mitarbeitenden des AWS haben bis zum Erschöpfungszustand vollen Einsatz gezeigt“, betonte er. Dass vielerorts die Hauptstraßen trotz Räumung durch den Winterdienst noch mit matschigem Schnee versehen waren, hätte laut ihm an den anhaltenden Schneefällen und Schneeverwehungen gelegen.
Situation in der Fußgängerzone und in den Nebenstraßen
In er Fußgängerzone der Innenstadt startete der erste Sicherungseinsatz durch den AWS bereits um 5 Uhr morgens. Wegen des anhaltenden Schneefalls bildete sich jedoch rasch erneut Schneematsch, sodass ein weiterer Einsatz am frühen Nachmittag folgte. Dieser stellte sich jedoch als schwierige Angelegenheit heraus, da es viele Leute in die Stadt trieb und die Menschen den Betrieb behinderten. Dadurch war eine Räumung nicht überall möglich. Für die Räumung der Nebenstraßen wurden vom AWS zur Unterstützung auch die privaten Räumfahrzeuge hinzugezogen. Trotz der erschwerten Bedingungen konnten die Mitarbeitenden nach Ende der Schneefälle ab Sonntagvormittag die Sicherungsmaßnahmen fortsetzen, sodass dann auch nach und nach die Straßen mit geringer Verkehrsbedeutung geräumt werden konnten.
Kein Abtransport von eingefrorenem Müll möglich
Aufgrund der extremen Wetterlage konnte am Wochenende Sperrmüll zum Teil nicht abgefahren werden. Auch Abfallbehältnisse waren eingefroren und ließen sich teilweise nicht leeren. Wie der AWS mitteilt, sind die Abfallbehältnisse am Abfuhrtag bis spätestens 6:30 Uhr an der Anfahrtsstraße so bereitzustellen, dass sie ohne Schwierigkeiten und Zeitverlust entleert werden können. Auch Sperrmüll muss am Abholtag bis 6:30 Uhr – an einem gut zugänglichen Platz an der Anfahrtsstraße sichtbar und nach Stoffgruppen getrennt – für die Abholung bereitgestellt werden.