Legenden, Vorurteile und mehr: Bei einem Umzug in eine neue Stadt gibt es stets viel Wissen aufzuholen. Zwar können wir seit der Gründung Augsburgs im Jahr 15 v. Chr. nicht alles Geschehene aufholen, doch verraten wir euch nun einige Geschichten und Fakten, die ihr über die Fuggerstadt kennen solltet.
Monarchie mit einem nahbaren Oberhaupt
Ihr dachtet, die Monarchie in Augsburg sei schon seit einem Jahrhundert abgeschafft? Von wegen! Neben Oberbürgermeisterin Eva Weber besitzt die Fuggerstadt mit dem König von Augsburg noch ein weiteres Oberhaupt, dem täglich auf seinen Runden durch die Straßen und Gassen begegnet werden kann. Sein Geburtstag ist auf den 31. Januar datiert, einen Tag, den ihr euch also im Kalender markieren solltet. Im Allgemeinen freut sich der König stets über ein Gespräch, denn er möchte für sein Volk nahbar sein. Besser kennenlernen könnt ihr den bürgerlichen Gerhard Hermanutz außerdem in unserem Interview:
Mehr Regen als in Hamburg
Ihr reagiert empfindlich auf Wetter? Dann solltet ihr nun aufpassen, denn Augsburg gilt als regenreichste Stadt Deutschlands! Dies ergab eine Auswertung des Ferienhaus-Portals „Holidu“ aus dem Jahr 2022. Demnach zählt Augsburg pro Monat rund acht Regentage mit einer durchschnittlichen Niederschlagsmenge von 4,2 Millimetern. Doch das ist kein Grund für Unmut, denn auch an nassen und kühlen Tagen kann in Augsburg so einiges unternommen werden. Ob Planetarium, Boulderhalle oder Neongolf – da ist sicherlich für euch auch etwas dabei! Mehr dazu hier:
Grantler und Teststadt: Wie sind die Augsburger drauf?
Den Augsburgern eilt nicht selten der Ruf voraus, dass sie doch Grantler seien, denen man es nie recht machen könne. Dieses Vorurteil wird auf verschiedenen Wegen begründet. Manche sehen darin den Neid auf die benachbarte Landeshauptstadt München, andere führen dies auf den Frust über den vielen Regen zurück. Diese Einschätzung geht so weit, dass Augsburg für viele Unternehmen auch als Teststadt herangezogen wird, um neue Produkte und Konzepte auf dem Markt zu probieren. So heißt es, dass eine Idee international Erfolg erzielen kann, wenn sie die kritische Bewertung in der Fuggerstadt übersteht. Doch nun kommen wir zurück zu dem Vorurteil der Augsburger Grantler. Ist da wirklich etwas dran? Sind wir mal ehrlich, jeder hat doch mal einen schlechten Tag. Und, dass die Augsburger solche häufiger und ausgeprägter haben, können wir nicht bestätigen. Also Kopf hoch und Lächeln an!
Legende des Steinernen Manns an der Stadtmauer
Eine legendäre Person ist außerdem an der Stadtmauer zu finden. Ihr fragt euch, wie diese immer an der gleichen Stelle sein kann? Ganz einfach: Es handelt sich um die Statue des Steinernen Manns (auch bekannt als „Stoinerne Ma“), der dort aufgrund seiner mutigen Handlung für immer verewigt wurde. Überlieferungen zufolge bildet diese den Bäckermeister Konrad Hacker ab, der Augsburg im 30-jährigen Krieg gerettet haben soll. So wurde die Stadt zu dieser Zeit von kaiserlichen Truppen belagert und eigentlich schien schon alles verloren. Die Vorräte waren aufgebraucht, das Leid der Menschen schien groß. Doch Hacker wollte nicht aufgeben und kratzte stattdessen seine letzten Mehl- und Kleiereste zusammen, um daraus einen stattlichen Brotlaib zu backen. Diesen warf er von der Mauer hinab und signalisierte den Besatzern damit, dass die Stadt noch mehr als ausreichend Lebensmittel besitze. Bei dieser Tat wurde er zwar abgeschossen, dennoch ging seine List auf und die Truppen zogen sich von der Fuggerstadt zurück. Wenige Tage später starb der Held an seinen Verletzungen, doch seine Intelligenz und sein Mut leben noch heute in den Mündern der Einwohner weiter.
Mehr Brücken als Venedig
Es ist bekannt, dass Augsburg aufgrund des Wassermanagement-Systems mit dem Titel des UNESCO-Weltkulturerbes ausgezeichnet wurde. Insgesamt zählen 22 Objekte dazu, darunter verschiedene Brunnen, zahlreiche Wasser- und Kraftwerke sowie die Olympia Strecke am Eiskanal. War euch dabei bewusst, dass die Fuggerstadt durch die zahlreichen Kanäle mehr Brücken als Venedig vorweisen kann? Wahnsinn! Das ist bestimmt mitunter ein Grund, weshalb sich ein Spaziergang durch die Altstadt oftmals wie ein kleiner Kurzurlaub in unserem beliebten Nachbarland anfühlt. Hier lässt es sich nämlich wunderbar durch kleine Gassen entlang des Wassers schlendern, um zum Stöbern einen Stopp in den Geschäften einzulegen. Auch gastronomisch ist in der Stadt so einiges geboten. Welche Restaurants und Cafés ihr euch nicht entgehen lassen solltet, erfahrt ihr hier: