Es waren hohe Wellen, die in der Vergangenheit über die Kahnfahrt geschlagen sind. Nun haben sich die Wogen geglättet und für die Augsburger Institution wurde ein neuer Kurs eingeschlagen. So wurde das ehemalige Gaststättengebäude abgerissen und durch einen neuen Kiosk ersetzt. Wie es weitergehen soll, nimmt langsam Form an.
Interimsbetrieb mit Booten und Gastronomie
Schon aus dem vergangenen Jahr kennen wir den Interimsbetrieb an der Kahnfahrt, doch in dieser Saison wurde er noch weiter ausgebaut. Während auf der oberen Etage ein Kiosk mit Sonnenterrasse zum Verweilen einlädt, liegen im unteren Bereich die Boote zur Abfahrt bereit. Neben klassischen weißen Ruderbooten gibt es auch einige bunte Elektroboote.
Die Saison an der Kahnfahrt startet am Samstag, den 19. April 2025. Im Anschluss soll die Institution bis in den Oktober hinein geöffnet haben.
Gastronomie mit neuem Geschmack
Die Gastronomie hat in diesem Jahr zwei neue Gesichter: Christian und Ute Leib. Sie freuen sich bereits sehr auf die kommende Saison. Mit Tischen und Stühlen haben sie ein gemütliches Ambiente geschaffen – und mit einer bunten Speisekarte, die neben Kaffee, Eis und Kuchen auch warme Gerichte bereithält, für kulinarische Vielfalt gesorgt. Das Ehepaar ist in der Augsburger Gastroszene kein unbeschriebenes Blatt: Auch das Steaklokal „John Benton“ in der Karolinenstraße führen sie erfolgreich.
Visionen am Wasser
Der Sommer bietet den neuen Leitern der Regio Tourismus GmbH Gelegenheit, die weiteren Planungen voranzutreiben und mit der Stadt abzustimmen. Bei der Eröffnungsfeier der Kahnfahrt skizziert Geschäftsführer Götz Beck erste Vorstellungen.
Zum einen betont er die kulturelle Bedeutung der Kahnfahrt, die mehr als nur ein Ort für Gastronomie und Bootsverleih sei. Künftig möchte er den engen Bezug zu Bertolt Brecht stärker hervorheben – schließlich verbrachte der Dichter einen Teil seiner Jugend am Stadtgraben. Auch andere Elemente des Augsburger UNESCO-Welterbes sollen sichtbarer werden: So wird ab Juni der Wasserturm jedes Wochenende für Besucher geöffnet sein und auch der Fünf-Fingerles-Turm soll bald wieder zugänglich werden. Beck bekräftigt die Einzigartigkeit dieses kulturhistorischen Ensembles in Augsburg.
Zum anderen sind in den Entwürfen weitreichende Pläne für die Kahnfahrt vorgesehen. So hofft Beck auf die Zustimmung der Stadt zum Bau einer kleinen Hafenstelle, an der künftig ein Dampfer liegen könnte. Dieser würde als gastronomischer Ort dienen und gleichzeitig ein besonderes Ambiente für Feiern wie Hochzeiten und Geburtstage bieten. Dadurch entstünde eine wetterunabhängige Anlaufstelle – und das derzeit auf 60 Personen begrenzte Besuchervolumen ließe sich deutlich erhöhen.
Ob diese Visionen in der geplanten Form realisierbar sind, ist noch offen. Doch die Idee steht im Raum und wird geprüft – ein Dampfer auf der Kahnfahrt im Jahr 2027 ist also nicht ausgeschlossen.
Zukunft bleibt offen
Wie es mit der Augsburger Institution weitergeht, bleibt ein offener Prozess. Doch wir freuen uns auf die anstehende Saison am idyllischen Stadtgraben – und halten euch über alle weiteren Entwicklungen auf dem Laufenden!