Jedes Jahr am 8. August findet das Hohe Friedensfest in Augsburg statt, welches gleichzeitig auch als städtischer Feiertag gilt. Dieser Feiertag ist einzigartig, denn er gilt ausschließlich für unser Augsburger Stadtgebiet. Damit ist Augsburg deutschlandweit die Stadt mit den meisten gesetzlichen Feiertagen im Jahr. Bereits im November 2023 wurden bei einem Kulturausschuss wichtige Pläne zur Evaluation und Neuausrichtung des Friedensbüros sowie zur künftigen Festivalleitung vorgestellt. Worum es dabei geht und was sich in Zukunft ändern wird, erfahrt ihr hier.
So soll das Friedensfest in den nächsten Jahren weiterentwickelt werden
Bei einem Kulturausschuss im vergangenen Jahr forderten Grüne und CSU, dass das Friedensfest in Zukunft noch weiterwächst. Sie möchten außerdem eine transparente Kommunikation und klarere Strukturen bei der Weiterentwicklung des Augsburger Feiertags. Dazu haben sie ein dreistufiges Modell entwickelt. Bisher stand das Friedensfest unter der Leitung von Christiane Lembert-Dobler. Sie leitet auch in diesem Jahr noch ein letztes Mal vor ihrem Ruhestand die Planung, bevor Thomas Weitzel die Projektplanung und Umsetzung übernimmt. 2025 wird dann ein besonderes Jahr, denn da feiert das Friedensfest sein 375-jähriges Jubiläum. Dafür wird eine Ausschreibung für eine einjährige Kuration umgesetzt. Ab 2026 soll eine neue Leitung die Neuerungen umsetzen.
Mehr Beteiligung aus unterschiedlichen Bereichen
Grundsätzlich soll der kulturelle Aspekt nicht länger zu kurz kommen und das Friedensbüro dementsprechend weiter aufgestockt werden. Andreas Jäckel, kulturpolitischer Sprecher der CSU-Fraktion, erklärt, was mit dem Beschluss erreicht werden soll: „Die Evaluierung des kulturellen Rahmenprogramms, eine mögliche Weiterentwicklung, damit lokale Akteurinnen und Akteure, beispielsweise aus der Kulturszene, die breite Augsburger Gesellschaft sowie verschiedenste Gruppierungen eng eingebunden und intensiv beteiligt werden, egal ob Jung oder Alt. Ziel des Jubiläums 2025 soll es also sein, die bisherigen Ansätze des Rahmenprogramms mit künstlerischen, diskursiven und interreligiösen Impulsen weiterzuentwickeln und die Friedensstadt in der überregionalen Wahrnehmung zu stärken und zu verankern.“
Diese Bedeutung hat das Friedensfest für Augsburg
Peter Rauscher, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen, betonte die Bedeutung des Friedensfests vor dem Hintergrund aktueller globaler Krisen: „Mit Blick auf die aktuellen Kriege und Krisen können wir als Augsburger den Wert der Friedensstadt Augsburg und die damit verbundene Tradition zum hohen Friedensfest nicht hoch genug ansetzen und mit stolz auf unsere Geschichte als Friedensstadt blicken. Bei dem von uns formulierten Antrag zur Konkretisierung der Evaluation im Frühjahr war es uns wichtig, die Sorgen und Belange der Kulturszene einzubringen. Wir wünschen uns bei diesem für die Stadt wichtigen Thema Transparenz und die Einbeziehung aller Akteur:innen.“
Auch Andreas Jäckel, unterstrich die historische Bedeutung des Friedensfests und dessen Transformation zu einem gesamtstädtischen Ereignis: „Unserem Hohen Friedensfest kommt in der Geschichte der Stadt Augsburg eine besondere Bedeutung zu. In seiner Ausrichtung hat sich das Friedensfest über die Zeit vom rein protestantischen Feiertag hin zu einem gesamtstädtischen Ereignis gewandelt, bei dem das friedliche Zusammenleben von Menschen mit unterschiedlicher Herkunft und Religion in einer modernen und pluralen Gesellschaft im Vordergrund steht. Dennoch gibt es auch beim Friedensfest zeitgemäße Transformationen, jedoch immer im Blick eine partizipative, kreative und vielfältige Beteiligung der Stadtgesellschaft.“
2025 feiert das Friedensfest Jubiläum
Die beschlossenen Maßnahmen versprechen eine spannende Zukunft für das Friedensfest. Mit einer transparenten und klar strukturierten Herangehensweise sollen die Traditionen bewahrt und gleichzeitig moderne, kreative Impulse gesetzt werden. Das 375-jährige Jubiläum im Jahr 2025 verspricht also ein besonderes Highlight in der Geschichte der Friedensstadt Augsburg zu werden.