Es waren Bilder, die wohl so schnell nicht in Vergessenheit geraten werden: Nach der Veröffentlichung über das Geheimtreffen von Rechtsextremen in Potsdam gingen Anfang des Jahres deutschlandweit tausende Menschen auf die Straße, um gegen eine solche radikale Weltansicht zu demonstrieren. Auch in Augsburg fanden anlässlich dessen große Kundgebungen statt. Noch immer ist das Thema des Rechtsrucks präsent, angesichts der vorgezogenen Wahlen vielleicht sogar nochmal mehr.
Zentrale Figur der rechten Szene
Martin Sellner gilt als eine der Schlüsselfiguren innerhalb der Vernetzung der rechtsextremen Netzwerke in Europa und ist sowohl der Polizei als auch dem Verfassungsschutz ein bekanntes Gesicht. Von letzterem steht er aufgrund seiner als rechtsextrem eingestuften Ansichten unter Beobachtung. Außerdem wurde gegen ihn bereits von verschiedenen Staaten, darunter Deutschland, die Schweiz, die USA und das Vereinigte Königreich, ein Einreiseverbot verhängt. Sellner selbst ist Mitglied der „Identitären Bewegung“ und war auch Teil des Geheimtreffens in Potsdam. Am Sonntag, den 1. Dezember, plant Sellner nun voraussichtlich ein Treffen in Augsburg, bei dem er einen Vortag vor rund 50 Personen halten soll. Eine genaue Location ist nicht bekannt.
Statement der Stadt Augsburg
Oberbürgermeisterin Eva Weber, die auch Anfang des Jahres bei den Demonstrationen gegen rechts eine zentrale Rolle einnahm, äußert sich schon im Vorfeld kritisch zu der möglichen Veranstaltung. So betont sie: „Als Augsburgerin und Oberbürgermeisterin sage ich klar: Wer die Grundwerte unseres Zusammenlebens nicht nur ablehnt, sondern bekämpft, wer Hass und Zwietracht sät, wer die Zerstörung unserer Demokratie vorantreibt, ist in Augsburg nicht willkommen!“ Auch Ordnungsreferent Frank Pintsch nimmt im Anschluss Stellung, indem er betont, dass man alle Mittel der staatlichen Demokratie nutze, um rechtswidrige Taten oder verfassungsfeindliche Handlungen zu unterbinden.
Gegendemonstration am Königsplatz
Nicht nur in der Politik regt sich bei der Ankündigung eines möglichen Treffens in Augsburg Widerstand. So wurde bereits eine Gegendemonstration vorbereitet, die am 1. Dezember ab 12 Uhr am Königsplatz stattfinden soll. So heißt es in dem Aufruf auf Social Media: „Wir werden deshalb in der Innenstadt (Königsplatz) präsent sein und klar machen, dass Augsburg bunt und vielfältig ist und rechtsextreme Hetze hier nichts verloren hat!“