Stadt Augsburg erhält den „Bayerischen Eine Welt-Preis 2024“ | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Der Freistaat Bayern würdigt Augsburgs umfangreiches Engagement für globale Gerechtigkeit, Menschenrechte, Solidarität, Frieden und Nachhaltigkeit. Wofür genau Augsburg diesen Preis erhalten hat, lest ihr hier!

Stadt Augsburg erhält den „Bayerischen Eine Welt-Preis 2024“

Der „Bayerische Eine Welt-Preis“ wird seit 2012 alle zwei Jahre vom Freistaat Bayern, vertreten durch die Bayerische Staatskanzlei, gemeinsam mit dem „Eine Welt-Netzwerk Bayern e.V.“ verliehen. Ziel des Preises ist die Stärkung des bürgerlichen Engagements für globale Gerechtigkeit, Menschenrechte, Solidarität, Frieden und weltweite Bewahrung der Natur, sowie das Tragen dieser Themen in das Bewusstsein der Öffentlichkeit. Der Preis wird in den zwei Kategorien „Verein/ Initiativen/ Schulen/ Kirchengemeinden“ und „Kommunen“ verliehen.

Auszeichnung der Stadt Augsburg

Die Stadt Augsburg wurde mit dem „Bayerischen Eine Welt-Preis 2024“ ausgezeichnet, um welchen sie sich mit einem Projektpaket beworben hatte. Die Projekte waren der umfangreiche Nachhaltigkeitsprozess, das Engagement als Fairtrade- und Biostadt, die Projektpartnerschaft mit Perwomajsk in der Ukraine und Ar Ramtha in Jordanien, sowie die dezentrale Unterbringung und Integration von Geflüchteten und die Kampagne „Wir alle sind Augsburg“.

Nachhaltigkeitsarbeit – für eine grüne Zukunft

Die oberste Maxime des umfangreichen Nachhaltigkeitsprozesses „Lokale Agenda 21 für ein zukunftsfähiges Augsburg“ ist „Global denken – lokal handeln“, was bedeutet, hier in Augsburg globalverantwortlich zu handeln. In den Zukunftsleitlinien finden sich sowohl ökologische sowie auch soziale, wirtschaftliche und kulturelle Ziele. Um die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens zu erreichen, hat sich Augsburg ein eigenes klimapolitisches Ziel gesetzt. Dabei soll Augsburg nur noch so viele CO2-Emissionen ausstoßen, wie der Stadt proportional gemäß ihrem Anteil an der Weltbevölkerung zustehen.

Partnerschaftsarbeit mit Jordanien und der Ukraine

Seit 2021 besteht eine Projektpartnerschaft der Stadt Augsburg mit Ar Ramtha in Jordanien, bei welcher die Unterstützung beim Aufbau einer kommunalen Abfallwirtschaft der zentrale Gegenstand ist. Da Ar Ramtha eine sehr hohe Aufnahmequote von syrischen Flüchtlingen aufweist, ist auch ein Austausch über den Umgang mit Geflüchteten geplant.

Eine weitere Projektpartnerschaft besteht mit der ukrainischen Stadt Perwomajsk im Bereich Trinkwasserversorgung.

Integrationsarbeit – für ein gemeinsames Miteinander

Augsburg nimmt über die Pflichtquote hinaus geflüchtete Menschen auf und verteilt sie dezentral in relativ kleinen Einheiten in allen Stadtteilen, um Ghettobildungen zu vermeiden. Dies wird begleitet durch Kooperationen mit gemeinnützigen Akteur:innen wie „Tür an Tür“, die innovative Lösungen wie die App „Integreat“ hervorgebracht haben und einem Netz aus professionellen sowie ehrenamtlichen Unterstützungsangeboten. Außerdem setzt Augsburg unter dem Motto „Wir alle sind Augsburg“ auf ein friedliches Zusammenleben. Denn Antisemitismus, Muslimfeindlichkeit und jegliche Form von Diskriminierung, Rassismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit haben in Augsburg keinen Platz! Dank des Engagements von Stadtpolitik, Stadtverwaltung sowie vieler zivilgesellschaftlicher, unternehmerischer und wissenschaftlicher Akteur:innen ist dies laut Stadt bisher auch sehr gut gelungen.

Übergabe der Auszeichnung

Die gute Nachricht über den Erhalt des Preises verkündete Oberbürgermeisterin Eva Weber in der April-Stadtsitzung. Dabei bezeichnete sie die Ehrung als besondere Anerkennung für die gesamte Kommune: „Die Auszeichnung würdigt unser aller Engagement, die Vielfalt in unserer Friedensstadt und den Zusammenhalt. Auch bestätigt uns die Würdigung, dass wir der Verantwortung im Bereich der Nachhaltigkeit und der Zivilgesellschaft, die wir als Kommune haben, gerecht werden.“

Vor allem das strukturierte Vorgehen im Nachhaltigkeitsbereich und die Kampagne „Wir alle sind Augsburg“ wurde vom Jurymitglied Florian Gleich vom Bayerischen Städtetag in seiner Laudatio bei der Verleihung am 20. April in Landshut gelobt. Den Preis für die Stadt Augsburg nahm Nachhaltigkeitsreferent Reiner Erben in Vertretung von Eva Weber entgegen.

Der erste Preis in der Kategorie „Kommunen“ wurde dieses Jahr auf eine Groß- und eine Kleinstadt aufgeteilt. Neben Augsburg gewann diesen Preis die Gemeinde Mömlingen bei Aschaffenburg. In Vertretung von Staatsminister Eric Beißwenger verlieh Dr. Rainer Hutka, Ministerialdirektor in der Bayerischen Staatskanzlei, die diesjährige Auszeichnung.

Bewerbung der Stadt Augsburg

Die Bewerbung für den Preis war zuvor vom Büro für Nachhaltigkeit der Stadt eingereicht worden. Augsburg war bei der Preisverleihung insgesamt sehr gut vertreten, da in der Kategorie „Vereine/ Initiativen/ Schulen/ Kirchengemeinden“ unter den zehn nominierten Projekten zwei aus Augsburg stammten („Frauen für den Frieden“ und der Togoverein e.V.). Nachhaltigkeitsreferent Reiner Erben lobte: „Stadtrat, Stadtverwaltung und Zivilgesellschaft in Augsburg haben unsere globale Verantwortung im Blick und setzen sich engagiert für Verbesserungen hier und für Menschen in anderen Weltgegenden ein.“