Oftmals wird das Computerspielen eher mit negativen Assoziationen verbunden. So belegen zahlreiche Studien die bedenklichen Auswirkungen auf die Konzentrationsspanne sowie oftmals einhergehende physische Probleme aufgrund mangelnder Bewegung. Doch lässt sich auch hier sagen: Die Menge ist das Gift. Zudem lassen sich nicht alle Spiele über einen Kamm scheren. Stattdessen gibt es im Netz zahlreiche Möglichkeiten, sich weiterzubilden und zugleich eigene kreative Ideen einzubringen.
Innovative Köpfe und spielerische Umsetzung
An dieser Stelle knüpft der Stadtjugendring mit seinem neuen Projekt an, das in Kooperation mit dem KidsLab entstanden ist. Dabei sollen Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren mit der Open-Source-Version von Minecraft, Minetest, ihre Stadt weiterentwickeln und eigene reale Lösungen einbringen. So können beispielsweise neue Treffpunkte in Augsburg etabliert, Spiel- und Sportplätze gestaltet sowie bessere Verbindungen des ÖPNV ausgelotet werden. Zu Beginn steht dabei die gemeinsame Analyse der derzeitigen Herausforderungen auf der Agenda, welche es im Anschluss spielerisch am Computer zu lösen gilt.
Engagement und Geduld führen zum Ziel
Marlene Mechold, ehrenamtliche Vorsitzende des SJR, betont: „Projekte wie dieses sind enorm wichtig, um Jugendlichen zu zeigen, dass ihre Meinung zählt und sie die Zukunft ihrer Stadt selbst in die Hand nehmen können.“ Dabei sei es auch wichtig, jungen Menschen zu vermitteln, dass demokratische Prozesse langwierig sein könnten. So erlebten sie beim SJR oft, dass Jugendliche zwar voller Tatendrang neue Projekte starteten, die Umsetzung allerdings so lange dauere, dass die Initiant:innen die Ausbildung bereits abgeschlossen oder gar schon Kinder hätten. „Das frustriert natürlich ungemein“, so Mechold.
Fortschritte der eigenen Innovationen
Auch Mirjam Schneider von KidsLab freut sich bereits auf den Start des Projekts und erklärt: „Die Jugendlichen sind wahre Minecraft-Profis. Wir Erwachsenen können da oft nur staunen! Mit dem Spiel als Methode motivieren wir sie nicht nur, sich mit kommunalen Herausforderungen auseinanderzusetzen, sondern zeigen ihnen auch, dass sie selbst etwas bewegen können.“
Save the Date: Teilnahme und Daten der Workshops
Es sind drei in Jugendzentren stattfindende Workshops, an denen die Jugendlichen ihre kreativen Ideen zum Besten bringen können. Dabei gelten folgenden Termine:
Samstag, 5. Oktober in der b-box im Schwabencenter
Samstag, 12. Oktober im Kosmos Jugendhaus, Univiertel
Montag, 28. Oktober im h2o Jugendzentrum, Oberhausen
Die Teilnahme ist kostenlos, inklusive Verpflegung. Die Workshops werden nämlich aus dem Demokratiebudget des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales durch den Bayerischen Jugendring gestellt.
Vorbereitende Funktion der Veranstaltung
Neben dem Austausch der Ideen dienen die Workshops auch als Vorbereitung auf das Jugendforum am 6. Dezember. Dort können junge Menschen ihre Visionen und Forderungen direkt an die Kommunalpolitik herantragen, während sie zugleich die Funktionen der Demokratie kennenlernen.