In der Weihnachtszeit schmücken wir ihn aufwändig und erfreuen uns jeden Tag aufs Neue über den tollen Anblick. Irgendwann ist jedoch selbst für den schönsten Christbaum die Zeit gekommen und er lernt fliegen: Raus aus dem Wohnzimmer und in hohem Bogen auf die Straße. Dort liegt er dann einige Tage, bevor er schließlich abgeholt wird. Ihr wollt nicht, dass euer diesjähriger Weihnachtsbaum als Astleiche auf einem der zahlreichen Haufen endet? Wir haben für euch einige nachhaltige Upcycling-Ideen gesammelt.
Entspannung pur
Tannennadeln enthalten viele ätherische Öle, die nicht nur zu einem gesunden Immunsystem beitragen, sondern auch Zerrungen sowie Verspannungen entgegenwirken. Gerade nach der stressigen Weihnachtszeit und dem aufregenden Jahreswechsel ist es ein wahrer Luxus, sich in einem heißen Nadelbad zu erholen. Die Zubereitung ist ganz einfach: Löst dafür ungefähr 100 Gramm Tannennadeln von den Zweigen, gebt sie in einen Topf und gießt eine Tasse Wasser hinzu. Kocht das ganze rund zehn Minuten lang gut durch und gebt anschließend den entstandenen Sud mit in euer Badewasser. Jetzt heißt es: Zurücklehnen, entspannen und von einem wunderbaren Waldspaziergang träumen – denn nach dem riecht es jetzt im Badezimmer!
Abschied der Pflanzen
Im Sommer blüht in eurem Garten alles wunderbar, doch schon im Herbst lassen die ersten Pflanzen ihre Köpfe hängen, um im Winter schließlich endgültig einzugehen? Das ist schade und muss nicht sein! Durch abgeschnittene Zweige eures Tannenbaums könnt ihr die Pflanzen in den Beeten und Blumentöpfen zumindest ein wenig vor der frostigen Kälte der Wintermonate schützen. Besonders gut eignen sich dafür Fichten, deren Nadeln im Frühjahr nach und nach abfallen.
Winterzeit ist Erkältungszeit
Die Nase läuft, der Hals schmerzt? Da kommt der alte Weihnachtsbaum gerade recht, denn aus seinen getrockneten Nadeln könnt ihr einen Tee kochen. Da in Tannen und Fichten viel Vitamin C enthalten ist, wird so euer Immunsystem gestärkt und mehr noch – der selbstgekochte Tee wirkt zusätzlich auch eurer Frühjahrsmüdigkeit entgegen. Hier ein Rezept: Schneidet zwei Teelöffel getrocknete Nadeln klein und übergießt sie mit kochendem Wasser. Lasst den Tee etwa zehn Minuten ziehen und schmeckt ihn anschließend (optional) mit ein wenig Honig ab. Fertig ist euer Tannentee!
Eine leckere Knabberei
Wildparks, Zoos und Förster:innen nehmen alte Weihnachtsbäume oftmals gerne entgegen. Während die Nadeln und Rinden einigen Tieren, beispielsweise Elefanten und Kamelen, als Nahrungsmittel dienen, können die Stämme unterdessen zur Beschäftigung der Zoobewohner genutzt werden. Ihr habt Sorge, mögliche Pestizide oder andere chemische Schadstoffe auf dem Baum könnten den Tieren schaden? Diese Sorge ist laut Saskia Blümel vom Verband natürlicher Weihnachtsbaum unbegründet. Gegenüber der Augsburger Allgemeinen erklärte sie, dass die Menge der Pflanzenschutzmittel unter der zulässigen Höchstgrenze für Lebensmittel liege.
Individuelle Dekoration
Ihr seid selbst kreativ oder habt Kinder, die gerne Basteln? Das trifft sich gut, denn ihr werdet staunen, was aus dem alten Tannenbaum noch alles an Kunstwerken entstehen kann. Der Stamm lässt sich mit einer Säge wunderbar in Baumscheiben schneiden, die vielfach weiterverarbeitet werden können. Wie wäre es beispielsweise mit robusten Untersetzern oder kleinen Anhängern? Nach Belieben könnt ihr diese dann bunt bemalen und individuell verzieren. Auch aus den Ästen könnt ihr noch allerhand rausholen, beispielsweise selbstgemachte Kleiderhaken, Girlanden oder einen Holz-Quirl.
Ein kleines Ökosystem
Habt ihr einen eigenen Garten, so lohnt sich ein Komposthaufen. Auch hier sind Tannenzweige gern gesehen, denn sind die Nadeln vertrocknet und abgefallen, bilden die Äste des einst so ansehnlichen Weihnachtsbaums eine super Grundlage für den Kompost der nächsten Saison. Achtet dabei gut darauf, dass die Äste auch sicher von allem Schmuck befreit sind, denn Lametta hat draußen nichts zu suchen – auch wenn es noch so schön glitzert.
Loderndes Feuer im Kamin
Einen kleinen Vorgeschmack auf die kalten Wintermonate haben wir ja schon bekommen. Was gibt es da schöneres, als sich in Decken eingewickelt vor flackerndem Feuer am heißen Kamin aufzuwärmen? Kleingehackt passt der Ex-Weihnachtsbaum in jeden Ofen und kann so das teuer gekaufte Brennholz ersetzen. Zudem verbreiten die im Feuer knackenden Nadeln einen unwiderstehlichen Duft nach natürlicher Waldluft. Doch aufgepasst! Bevor ihr den Baum verbrennt, muss das Holz ausreichend durchgetrocknet sein, da sonst zu viel Rauch und Feinstaub entsteht. Das kann unter Umständen bis zu einigen Monaten dauern. Vorgeschrieben ist dabei ein Feuchtegehalt von maximal 25 Prozent zum Zeitpunkt des Verbrennens. Dieser lässt sich mit einem im Baumarkt erhältlichen Messgerät bestimmen.