Farben, Tiere und Legenden: Die Spitznamen der EM-Teilnehmer 2024 | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Wieso tragen die Niederländer orange, was hat der Teufel mit Belgien zu tun und wer sind eigentlich die Kreuzritter? Das sind die Spitznamen und ihre Bedeutungen aller Teilnehmer der UEFA EURO 2024.

Farben, Tiere und Legenden: Die Spitznamen der EM-Teilnehmer 2024

24 Mannschaften spielen ab Freitag, den 14. Juni, um den Titel „Europameister 2024”. Wie zahlreiche Spieler und Vereine haben auch Nationalmannschaften meistens einen Spitznamen. Viele dieser Spitznamen ergeben sich von selbst oder sind auf den ersten Blick verständlich. Aber auch einige nicht so ersichtliche, vielleicht sogar kuriose Namen sind dabei. Wisst ihr, wie die Nationalmannschaften von Albanien, Georgien oder Slowenien genannt werden? Nein – dann erfahrt es hier!

Das sind die Spitznamen der EM-Teams:

Albanien: „Kuq e zinjtë“, auf Deutsch „rot und schwarz“, bezieht sich auf die Farben der Landes-Flagge. Diese ziert ein schwarzer zweiköpfiger Adler auf rotem Untergrund.

Belgien: Die Spieler der belgischen Nationalmannschaft werden „Rode Duivels“ (niederländisch) oder „Diables Rouges“ (französisch) genannt, was „Rote Teufel“ bedeutet. Dieser Spitzname stammt bereits aus dem Jahr 1906 und geht auf einen Reporter zurück, der meinte, die Belgier würden in ihren roten Trikots spielen wie Teufel.

Dänemark: Der Spitzname „Danish Dynamite“, also „dänisches Dynamit“, entstand in den, für die Dänen glorreichen, 80er Jahren. Bei der EM 1984 wurde Dänemark mit offensivem und „explosivem“ Fußball überraschend Dritter, bevor sie sich bei der EM 1992 sogar zum Sieger krönen konnten.

Deutschland: Der Name „Die Mannschaft“ entstand in einer DFB-Kampagne im Jahr 2015 in Anlehnung an einen Fan-Account des FC Liverpool, der nach dem 7:1-Erfolg gegen Brasilien bei der WM 2014 twitterte, Argentinien habe Messi, Portugal Cristiano Ronaldo, aber Deutschland eine Mannschaft. Da sich dieser Name in Deutschland allerdings nie großer Beliebtheit erfreute, wurde er vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) wieder abgeschafft. Heute wird meist einfach „Nationalmannschaft“ oder „DFB-Team“ gesagt. Im Ausland, wie beispielsweise in Frankreich, ist „La Mannschaft“ aber weiterhin durchaus gängig.

England: Der Spitzname „Three Lions“, auf Deutsch „drei Löwen“ ist wohl einer der bekanntesten. Drei goldene Löwen auf rotem Grund zieren das Wappen Englands und sind somit Namensgeber für die Elf von der Insel. Zu finden sind die drei Löwen auch auf der Brust des Nationaltrikots Englands.

Frankreich: Auch der Spitzname bzw. die beiden Spitznamen der französischen Nationalmannschaft zählen zu den bekannteren. Sie spielen meist in den traditionell blauen Trikots und werden deshalb „Les Bleus“, also „die Blauen“ genannt. Weit verbreitet ist auch der Begriff „Equipe tricolore“ – „die dreifarbige Mannschaft“, was auf die blau-weiß-rote Nationalflagge zurückzuführen ist. Dieser Begriff wird auch für die französischen Nationalteams in anderen Sportarten genutzt.

Georgien: Georgien ist zum ersten Mal bei einer Europameisterschaft dabei, weshalb dieser Spitzname wohl noch wenigen bekannt ist. Sie werden „Dschwarosnebi“, auf Deutsch „Kreuzritter“ genannt, was auf die Geschichte des Landes anspielt. Auf ihrem Weg nach Osten zogen die Kreuzritter durch dieses Land und sollen ihm, zumindest einer Theorie nach, den Namen „Georgien“ gegeben haben. Das rote Kreuz des heiligen Georg ziert auch die Nationalflagge.

Italien: Wie auch Frankreichs Nationalteam spielt die italienische Mannschaft traditionell in blauen Trikots. Deshalb werden sie „Gli Azzurri“ – „die Blauen“ oder „Squadra Azzurra“ – „die blaue Mannschaft“ genannt. Manchmal hört man auch den Namen „La Nazionale“, also einfach „die Nationalmannschaft“. Die Trikotfarbe und somit auch die Spitznamen gehen zurück auf das Haus Savoyen, das zwischen 1861 und 1946 die italienischen Könige stellte. Im Wappen dieses Adelsgeschlechts dominierte die Farbe Blau.

Kroatien: Der Spitzname „Kockasti“, die „Karierten“ bezieht sich auf das rot-weiß karierte Muster im Zentrum der kroatischen Flagge, ist auch im Logo des Fußballverbandes abgebildet und in den Heimtrikots Kroatiens zu finden. Auch „Vatreni“ – „die Feurigen“ ist verbreitet, jedoch ist der Ursprung dieses Namens nicht bekannt.

Niederlande: Der Name „Elftal“ bedeutet so viel wie „Ansammlung von elf Dingen“, was die elf Spieler bezeichnet, die auf dem Platz stehen. Der zweite bekannte Spitzname „Oranje“, also Orange, geht auf das regierende Königshaus der Niederlande, Oranien-Nassau, zurück. Als „Oranjes“ werden in den Niederlanden ausschließlich die Mitglieder des Königshauses bezeichnet. Die traditionell orangefarbenen Trikots des Nationalteams sollen der Farbe des Königshauses entsprechen.

Österreich: Die österreichische Nationalmannschaft wird einfach „Das Team“, die „Burschen“ oder auch „Unsere Burschen“ genannt.

Polen: Die polnische Nationalmannschaft wird „Bialo-Czerwoni“, auf Deutsch die „Weiß-Roten“, genannt, was sich auf die polnischen Nationalfarben und die Nationalflagge bezieht. Weiß symbolisiert dabei die menschliche Seele und rot das Blut. Auch „Biale Orly“ – „die Weißen Adler“ ist, aufgrund des gekrönten weißen Adlers im polnischen Wappen, eine geläufige Bezeichnung für die Polen.

Portugal: Das Nationalteam Portugals wird als „Seleção (das Quinas Tugas)“ bezeichnet. Seleção bedeutet auf Portugiesisch schlicht „Auswahl“. „Quinas“ bezeichnet das portugiesische Wappen mit den in Kreuzform gestellten fünf kleinen Schilden im Zentrum, die geschlagene maurische Könige repräsentieren sollen.

Rumänien: Der Name „Tricolorii“, auf Deutsch „die Dreifarbigen“ geht auf die rumänische Flagge mit ihren drei Farben Blau, Gelb und Rot zurück.

Schottland: Die Spieler der schottischen Nationalmannschaft sind die „Bravehearts“, was übersetzt so viel wie „tapfere Herzen“ heißt. Der Name geht auf den schottischen Freiheitskämpfer William Wallace zurück, der gegen die englischen Besatzer kämpfte und als Underdog die Schlacht gewinnen konnte. Ihn nannte man „Braveheart“.

Schweiz: Das Schweizer Nationalteam wird meist „Nati“ genannt, was die Abkürzung für Nationalmannschaft ist. Selten werden sie auch auf Italienisch als „Rossocrociati“, auf Deutsch „Rote Kreuze“ bezeichnet, aufgrund der roten Nationalflagge mit dem weißen Kreuz.

Serbien: Der Spitzname der Serben ist „Orlovi“ – „die Adler“ oder auch „Beli Orlovi“ – „die weißen Adler“, benannt nach dem doppelköpfigen weißen Adler in der Nationalflagge.

Slowakei: Die Nationalspieler der Slowakei werden als „Sokoli“, auf Deutsch „die Falken“ bezeichnet. Diese Vögel sind in der Slowakei heimisch. Außerdem wird die Nationalmannschaft auch „Repre“, was die Kurzform von „Reprezentacny tim“ ist, genannt, was „das repräsentierende Team“ bedeutet.

Slowenien: Die slowenische Nationalmannschaft wird als „Zmajceki“, als „die Drachen“ bezeichnet. Dieses Fabelwesen spielt in der Symbolik der slowenischen Hauptstadt Ljubljana eine wichtige Rolle. Ljubljana wird auch als „Stadt der Drachen“ bezeichnet und trägt ihn als Symbol im Wappen.

Spanien: Der Spitzname „La Furia Roja“ – „die Rote Furie“ soll während der Olympischen Spiele 1920 entstanden sein, als die erste offizielle Nationalmannschaft Spaniens zusammengestellt wurde und überraschend die Silbermedaille gewann. Ebenfalls geläufig ist die Bezeichnung „La Selección“ – „die Auswahl“.

Tschechien: Die tschechische Nationalmannschaft wird schlicht als „Reprezentace“, auf Deutsch „Auswahlmannschaft“ oder „Narodni tym" – „Nationalteam“ bezeichnet.

Türkei: Die Nationalmannschaft der Türkei wird „Ay-Yildizlilar“ genannt, was „die Halbmond-Sterne“ bedeutet. Vorlage für diesen Namen war die türkische Nationalflagge mit weißem Halbmond und Stern auf rotem Untergrund.

Ukraine: Der Spitzname „Schowto-blakytni“, was auf Deutsch „die Gelb-Blauen“ bedeutet, spielt auf die blau-gelbe Landesflagge an. Das Gelb im unteren Teil der Flagge steht für die Kornfelder der Ukraine und das Blau im oberen Teil für den Himmel. Die ukrainische Mannschaft wird ebenfalls einfach „Sbirna“ – „Auswahl“ genannt.

Ungarn: Heutzutage wir das ungarische Nationalteam nur als „Nemzeti Tizenegy“, auf Deutsch „Nationalelf“ bezeichnet. Früher wurden die Ungarn auch „Magyarok“ oder „magische Magyaren“ genannt, was auf den ungarischen Triumph bei den Olympischen Spielen 1952 zurückgeht. „Magyaren“ bedeutet hier lediglich „Ungarn“.