Immer wieder stehen in Augsburg fantastische Künstler:innen auf der Bühne oder außergewöhnliche Events in den Clubs auf dem Programm. Doch das Nachtleben beginnt mittlerweile erst zu später Stunde, sodass die Zeit zum Feiern oftmals zu kurz kommt. Klar, das Sprichwort lautet: „Man sollte gehen, wenn es am schönsten ist.“ – Doch kann diese schöne Zeit nicht noch ein paar Stunden länger andauern? Wir haben gute Nachrichten: Ja, das geht! Denn auch 2024 haben die Diskotheken und Clubs in Augsburg die Möglichkeit, ihre Sperrstunde mit einer Sondergenehmigung nach hinten zu verschieben.
Erfolg des Projektes und Bedingungen zur Fortsetzung
Die Evaluation ist abgeschlossen, das Ergebnis liegt auf dem Tisch: Das im vergangenen Jahr gestartete Pilotprojekt der verlängerten Sperrstunde war ein Erfolg. Sowohl die Stadt Augsburg als auch die Club & Kulturkommission Augsburg (CUKK) blicken positiv auf den beanstandungs- und beschwerdefreien Versuch zurück, sodass den Betreibenden aus Augsburg zu besonderen Anlässen auch weiterhin eine Aufhebung der Sperrzeit gestattet werden kann. Dies erfolgt im Rahmen eines erneuten Pilotprojekts, das auf eine Dauer von sechs Monaten angesetzt ist.
Die Betreibenden der Clubs müssen sich bei dem Projekt anmelden und können dann bis Juli 2024 für eine unbegrenzte Anzahl an Terminen eine Aufhebung der Sperrzeit beantragen. Um den Aufwand möglichst gering und unbürokratisch zu halten, hat die CUKK gemeinsam mit dem Ordnungsamt ein Formular erarbeitet. In diesem soll unter anderem über das Umfeldmanagement sowie das Sicherheitskonzept informiert werden. Außerdem muss wie bisher eine kulturell-relevante Begründung vorliegen, damit eine verlängerte Öffnungszeit beantragt werden kann. Rein wirtschaftliche Aspekte zählen nicht dazu. Die eingereichten Anträge werden dann vom Ordnungsamt in Abstimmung mit der Polizei überprüft und anschließend genehmigt oder abgelehnt.
Gedanke hinter dem Pilotprojekt
Doch was sind die Vorteile einer verlängerten Sperrstunde? Für die Clubbesitzer bedeutet das zumeist wirtschaftlichen Nutzen, da die Zeit für Umsatz verlängert wird. Auf der anderen Seite profitieren auch Anwohnende davon, da die Besuchenden die Veranstaltung nicht mehr geballt und zu einem gesetzten Zeitpunkt verlassen. Stattdessen erfolgt dies über mehrere Stunden hinweg und in kleineren Gruppen, was für mehr Ruhe auf den Straßen sorgt. Auch die Partygäste freuen sich, denn gerade das junge Publikum wünscht sich bei künstlerischen Performer:innen oftmals längere Auftritte. So müssen besondere Konzerte durch das Projekt in Augsburg nicht mehr um 5 Uhr morgens beendet werden. Die Club & Kulturkommission sieht die Verlängerung des Versuchs als großen Fortschritt, um das Augsburger Nachtleben auch nachhaltig für ein junges Publikum attraktiv zu gestalten. Bernhard Klassen, Vorstand des CUKK, betont: „Wir freuen uns insbesondere über den Mehrwert, den das Publikum durch die aufgehobene Sperrstunde hat. Das Angebot von künstlerischen Acts kann ausgeweitet werden und zieht auch Menschen aus dem Umland in die Stadt. Wir wünschen uns, dass auch das weitere halbe Jahr erfolgreich umgesetzt werden kann.“