Bereits seit mehreren Monaten steht fest, dass das Augsburger Rathaus in absehbarer Zeit saniert werden muss. Wie berichtet, erfordern Asbestbestände die baldige Schließung des Gebäudes. Wie und wann die unvermeidbaren Arbeiten angegangen werden, hat die Stadt nun bekanntgegeben.
Zeitplan für die Sanierung
Ab dem 1. August 2024 ist das Rathaus für die Zeit der Sanierung weitgehend gesperrt. Lediglich der Vorraum, in dem sich das Blindentastmodell der Innenstadt befindet, sowie das Europabüro und der Ratskeller sind währenddessen zugänglich. Und auch der Elias-Holl-Platz steht der Öffentlichkeit ab September nicht zur Verfügung, da er für die Baustelleneinrichtung benötigt wird. Dadurch kann es auch in den umliegenden Straßen zu entsprechenden Behinderungen kommen.
Wie die Stadt betont, können bei den Arbeiten keine Schadstoffe nach außen gelangen. Die belasteten Bauteile werden nach ihrem Ausbau fachgerecht verpackt. Neben der Asbest- und Schadstoffbeseitigung wird auch eine Reihe an weiteren Sanierungs- und Renovierungsmaßnahmen durchgeführt. Die Arbeiten am Rathaus sollen bis voraussichtlich Frühjahr 2026 abgeschlossen sein.
Stadtrat und Ausschüsse ziehen um
Während der Sanierungsarbeiten können der Stadtrat und die Ausschüsse nicht im Rathaus tagen. Die Stadtratssitzungen finden daher temporär im neuen Firmensitz der Wohnbaugruppe Augsburg (WBG) an der Bürgermeister-Ackermann-Straße statt. Die meisten Ausschusssitzungen werden in die Stadtmetzg verlegt, größere Zusammenkünfte werden ebenfalls in der neuen WBG-Zentrale stattfinden. Die Stadtratsfraktionen kommen derweil in der alten WBG-Zentrale im Schuberthof in der Rosenaustraße unter.
Auswirkungen auf Veranstaltungen
Neben der tagtäglichen politischen Arbeit ist das Rathaus auch Ort zahlreicher öffentlichkeitswirksamer Veranstaltungen. Durch die längere Schließung kommt es auch hier zu Einschränkungen, allerdings können die Herbst- und Adventshighlights auch weiterhin stattfinden. So wird das Engelesspiel in abgeänderter Form aufgeführt, während die Light Nights wie in den Vorjahren an der Rathausfassade ablaufen.
Freier Eintritt und Führungen
Mit der Sanierung des Rathauses muss Augsburg auch eine Weile auf den Goldenen Saal verzichten – eines der bedeutendsten Kulturdenkmäler der Spätrenaissance in Deutschland. Im vergangenen Jahr zog er mehr als 125.000 Besucher:innen an. Angesichts der bevorstehenden Schließung erhalten Interessierte die Gelegenheit, den Goldenen Saal und die beiden öffentlich zugänglichen Fürstenzimmer nochmals kostenfrei zu besuchen. Im gesamten Juli ist der Eintritt frei.
Darüber hinaus bietet die Regio Augsburg am 23. Juli mehrere exklusive Rathausführungen an. Start ist jeweils um 10, 11, 12 und 13 Uhr. Buchungen sind gegen eine Sondergebühr von 5 Euro über das Ticketportal der Regio Augsburg möglich. Zudem bietet die Stadt ab sofort einen virtuellen 3D-Rundgang an, der auf ihrer Website aufgerufen werden kann.
OB Weber: „Vorfreude auf die Wiedereröffnung“
Oberbürgermeisterin Eva Weber blickt etwas wehmütig, aber auch mit Vorfreude auf die anstehende Sanierung: „Wir müssen die Schadstoffe beseitigen, bevor sie zur Gefahr werden. Das ist unsere Pflicht. Diese Aufgabe gehen wir zugegeben mit etwas Wehmut an. Denn viele werden das Rathaus vermissen.“ Nun gelte es, das Rathaus „fit für die Zukunft“ zu machen. „Umso größer ist die Vorfreude auf die Wiedereröffnung!“, betont Weber.
