Acht Jahre Bauarbeiten, Kostenexplosion und immer noch kein Ende in Sicht? Das Augsburger Staatstheater bleibt eine Dauerbaustelle. Nach einem kürzlichen Wassereinbruch steht das denkmalgeschützte Gebäude nun vor weiteren Bauverzögerungen. Denn am 10. April beendete die Stadt Augsburg die Zusammenarbeit mit der Münchner Architekturfirma Arge und schreibt den Auftrag nun für neue Objektplanungsbüros aus. Wie es weitergeht und wer in die Fußstapfen von Arge tritt, gibt es hier im Überblick.
Der aktuelle Stand
Es ist die wohl bekannteste Dauerbaustelle Augsburgs. Vor mittlerweile acht Jahren begannen die Sanierungsarbeiten am Großen Haus sowie der Neubau des gesamten Nordtrakts. Die Großsanierung umfasst die Bühne, den Zuschauerraum, die Garderoben sowie einen Erweiterungsneubau mit Probebühnen, Werkstätten und Büros. Für die Teilbaustelle II – das sogenannte Kleine Haus und das Betriebsgebäude – hatte sich die Stadt bereits im vergangenen Sommer von dem Münchner Planungsunternehmen Arge getrennt. Die Bauarbeiten am Bauteil II laufen seither unter dem neuen Architekturbüro Henn weiter. Nun folgt im April auch die Neuausschreibung der Objektplanung für Bauteil I, das Große Haus.
Die Projektplanung im Übergang
Die Ausschreibung für die Projektplanung des Großen Hauses wurde bereits eröffnet und läuft bis zu den Sommerferien. Um die Zeit bis dahin zu überbrücken, beschloss der Stadtrat ein externes Büro mit dem Bauteil I zu beauftragen. Der zuständige Baureferent Steffen Kercher sieht in den Planänderungen keine Gefahr auf weitere Verzögerung bezüglich der Fertigstellung der Gesamtsanierung: „Mit der Neuausschreibung der Objektplanung für das Große Haus stellen wir sicher, dass das Projekt zügig und im geplanten Kostenrahmen fortgeführt werden kann.“
Neuaufstellung des Großprojekts
Im Rahmen aktueller Entscheidungen plant der Stadtrat eine grundlegende Neuaufstellung der Baustelle des Staatstheaters. So soll die städtische Projektleitung durch ein externes Büro für Projektsteuerung ergänzt werden. Kulturreferent Jürgen K. Enninger ist optimistisch und erhofft sich durch diese Entscheidung, einen schnelleren Bauablauf. „Durch die Beauftragung eines externen Projektsteuerers werden die komplexen baulichen Herausforderungen im Bauteil II gezielt vorangetrieben. Wir als künftige Nutzende sind dabei direkt in die Berichtslinie des Projektsteuerers eingebunden. So werden Entscheidungswege verkürzt und ein transparenter sowie zügiger Bauablauf gewährleistet“, so Enninger.
Optimistisch bis zum Ende
Trotz Verzögerungen und einer umfassenden Umstrukturierung hält die Stadt an den Fertigstellungstermin 2028 / 2029 der langjährigen Baustelle fest. Baureferent Steffen Kercher zeigt sich zuversichtlich: „Mit der Neuausschreibung der Objektplanung für das Große Haus stellen wir sicher, dass das Projekt zügig und im geplanten Kostenrahmen fortgeführt werden kann.“