Periodshaming: Tabuthema Menstruation | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Über die Hälfte aller Menschen bekommen ihre Periode. Trotzdem wird sie von vielen als etwas Ekliges empfunden. Periodshaming ist ein weit verbreitetes Problem, dass gelöst werden muss.

Periodshaming: Tabuthema Menstruation

“Man, habe ich Bauchweh! Meine Periode sollte aber erst in ein paar Tagen beginnen, das kann es doch nicht sein, oder? Besser schnell auf der Toilette nachschauen. Mist, fünf Tage zu früh und keine Tampons dabei. Wenn ich zurückkomme und dann wieder aufs Klo gehe, wissen es bestimmt alle! Das wäre so peinlich!” Na, kommt das hier jemandem bekannt vor? Periodshaming nennt man diese Gefühle und Gedanken. Dabei ist die Menstruation etwas vollkommen Natürliches, wofür sich niemand schämen sollte.

Was ist Periodshaming?

Periodshaming beschreibt die Scham und das Stigma um die Periode. Für viele - auch Menstruierende - ist sie einfach ein Tabuthema, das so gut wie nie angesprochen wird. Irgendwie findet die Menstruation immer noch im Verborgenen statt. Wie als wäre sie ein gut gehütetes Geheimnis, dass ja nicht ans Tageslicht darf. Neber der Scham, die viele empfinden, ekeln sich aber auch viele vor der Periode. Dabei ist sie etwas ganz Natürliches.

Wie ist Periodshaming entstanden?

Quasi seit es die Menschheit gibt, wird die Periode als etwas Unreines gesehen. Teilweise wurde das auch durch die Weltreligionen so kommuniziert. Das mystifiziert die Periode und macht sie zu einem Geheimnis, über das nicht offen gesprochen wird. Doch auch in der Schule wird im Biologieunterricht nicht immer ausreichend über die Periode aufgeklärt. Dabei geht es nicht nur um die biologischen Prozesse, die sich im Körper abspielen, sondern auch um die richtige Anwendung von Menstruationsprodukten und Schmerzmanagement. Dieses Wissen kann jungen Mädchen nicht nur den Alltag erleichtern, sondern Leben retten.

Gesundheitliche Auswirkungen durch Periodshaming

Wie sich Periodshaming auf die Gesundheit auswirken kann? Eine sehr gute Frage! Gerade bei der Anwendung von Menstruationsprodukten kann die Gesundheit gefährdet werden. Die Hygiene ist dabei ein ganz entscheidender Faktor. Vor allem wenn es um Produkte geht, die eingesetzt werden, wie Tampons, die Menstruationstasse oder die Menstruationsdisk. Vor und nach dem Einsetzen von Menstruationsprodukten sollten die Hände unbedingt gewaschen werden, damit keine Bakterien in den Körper gelangen können. Zudem sollten die Produkte unbedingt regelmäßig ausgetauscht werden – alle drei bis sechs Stunden. Wenn das nicht beachtet wird, kann das Toxische Schocksyndrom (TSS) auftreten. Dieses wird durch Bakterien ausgelöst und kann sehr gefährlich werden. Symptome sind Fieber, Ausschlag, sehr niedriger Blutdruck und Multiorganversagen. Es gibt sogar Einzelfälle, bei denen Frauen ein oder beide Beine amputiert werden mussten. Menstruationshygiene ist also eine wirklich wichtige Angelegenheit und wenn möglich sollten Tampons, Binden und andere Produkte lieber früher als später ausgewechselt werden.

Was kann man gegen Periodshaming machen?

Einmal muss über das Thema Periode in der Schule besser aufgeklärt werden. Diese Aufklärung sollten aber nicht nur Menstruierende erhalten, sondern auch alle anderen. Für ein gutes gesellschaftliches Miteinander ist es wichtig, sich nicht nur mit dem eigenen Geschlecht zu befassen. Andererseits muss das Thema in der Gesellschaft offener diskutiert werden und mehr präsent sein. Zudem muss die Periodenarmut bekämpft werden. Nicht jede:r kann sich Menstruationsprodukte leisten. Kostenlose Produkte, zum Beispiel in öffentlichen Gebäuden wie Schulen, könnten dabei helfen. Natürlich kann auch jede:r selbst einen Beitrag dazu leisten, auf das Thema aufmerksam machen und einfach mal ein Gespräch starten. Auch Männer können Tampons und Binden immer bei sich dabeihaben und ihren Klassenkamerad:innen, Kolleg:innen,  Freund:innen und Partner:innen im Notfall aushelfen und so etwas aktiv gegen Periodshaming beitragen.