Spontanes Konzert im Weissen Lamm: Kaffkiez überrascht in Augsburg | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Hitzige Moshpits, ganz viel Liebe und ein bisschen Mut – das war gestern beim Kaffkiez Konzert im Weissen Lamm geboten. Nur einen Tag vorher kündigte die Band ihr Kommen an, doch der Andrang war enorm.

Spontanes Konzert im Weissen Lamm: Kaffkiez überrascht in Augsburg

Ein wenig unsicher schaut Pianist Johannes in die Runde. „Und was machen wir, wenn niemand kommt?“, fragt er zögerlich. Einen Augenblick bleibt es ruhig. „Dann spielen wir eben nur vor zehn Leuten, so viele werden schon da sein“, lautet die Antwort. Was als kleine Träumerei begann, machte die Rosenheimer Band Kaffkiez in den vergangenen Tagen zur Realität: Sie reisten auf einer spontanen Akustiktour durch verschiedene Städte und machten in kleinen Clubs sowie Bars halt, um dort einen Live-Vorgeschmack auf ihr neues Album „Ekstase“ zu geben. Dabei wurden die Konzerte immer erst 24 Stunden vorher über Social-Media bekannt gegeben.

Vorfreudiges Warten und spontanes Straßenkonzert

Los ging es vor wenigen Tagen in Bamberg, gefolgt von Wiesbaden und Tübingen. An dieser Stelle können wir schon vorwegnehmen, dass die anfängliche Sorge der Band unbegründet war, denn der Ansturm war bei jedem einzelnen Konzert gewaltig. Nach dem Konzert in Baden-Württemberg folgte die von vielen Augsburger Fans erhoffte Nachricht: Auf Instagram postete die Band in ihrer Story, dass der nächste Stopp am 31. Januar das Weisse Lamm sei. Es galt also noch eine Nacht schlafen, bevor die Indie-Band den Abend in der Fuggerstadt rocken sollte.

Auch in Augsburg kam die Nachfrage nicht zu kurz. Bereits ab 17 Uhr stand eine lange Schlange vor der Tür, die sekündlich zu wachsen schien. Erst zwei Stunden später sollte der Einlass beginnen, doch die Leute legten eine ausdauernde Geduld an den Tag. Schon früh war klar, dass nicht alle Besuchenden ins Lamm passen würden. Doch die Band hatte eine kleine Überraschung parat, indem sie schon vor dem offiziellen Konzertstart einen kleinen Vorgeschmack auf der Straße gaben. Ohne Verstärker oder sonstige Technik sorgten sie mit ihrem natürlichen Auftreten für beste Stimmung und lauten Jubel.

Reise durch verschiedene Welten mit der Musik

Die Menschen schlängelten sich bis zur Grottenau hinunter, sodass um 19 Uhr nicht einmal ein Bruchteil der Wartenden in die Bar fand. Innerhalb kürzester Zeit wurden die Türen geschlossen und das vorfreudige Gedulden im Inneren fortgesetzt. Doch auch vor den Fenstern standen zahlreiche Leute bereit, das Konzert durch die verglasten Scheiben zu genießen.

Bei ihrer kurzen Tour wollten die Musiker möglichst alles einfach halten. Aus diesem Grund trat die sonst fünfköpfige Band nur als Duo, bestehend aus Johannes Gottwald am Piano und Johannes Eisner an der Gitarre auf. Dadurch konnten sie auf einen großen Transport von Schlagwerk und Bass verzichten. Doch bewirkte die kleinere Besetzung der Musik einen Abbruch? Kein bisschen.

Schon ab der ersten Sekunde fesselten die beiden Musiker das Publikum – und das nicht nur durch die Songs ihres neuen Albums „Ekstase“. Stattdessen war es auch das authentische, bodenständige und liebenswerte Auftreten der jungen Männer, das die Herzen der Zuschauenden eroberte. Sie führten an dem Abend mit ihren Liedern durch verschiedene Welten. Dabei war von gute Laune-Hits über nostalgische Momente bis hin zu Balladen über den Tod alles darunter. Doch auch Botschaften vermittelten die Musiker durch ihre Songs. „Gerade in den heutigen Zeiten brauchen wir Mut, um auf die Straßen zu gehen“, erklärt Johannes mit der Gitarre in der Hand. „Sei es, um den Alltag zu bewältigen oder um gegen Rechtsextremismus aufzustehen.“ Ein tosender Applaus folgte aus dem Publikum, der nur durch den Beginn des gleichnamigen Songs „Mut“ langsam abzuebben vermochte.

Für weitere unvergessliche Augenblicke sorgte der Song „Zum ersten Mal nice“. Zu diesem holten die Zuschauenden ihre Handys heraus und schwenkten die leuchtenden Lampen im Takt der Musik hin und her. Das Lamm erstrahlte von Innen in hellem Glanz, während sich die Leute in Lyrics wie „Ich fänd’s zum ersten Mal nice, wenn das für immer so bleibt“ fallen ließen.

Des Weiteren war der Abend oftmals sehr spannungsreich, denn immer wieder forderte Johannes die Leute zu Moshpits auf. Das Publikum sprang, sang und feierte als würde es kein Morgen geben. Nach einer knappen Stunde war das Konzert schließlich schon wieder vorbei, doch war die Zeit mit der Indie-Rock-Band eine unfassbar intensive. Eines war also sicher: An diesem Abend wurden Erinnerungen gemacht, die noch lange weiterleben sollten. Die Bandmitglieder blieben noch im Lamm, wo sie an einem Merchstand ihre Produkte verkauften und sich mit den begeisterten Fans unterhielten.

Weitere Konzerte der Indie-Rock-Band

Ihr habt das Konzert gestern verpasst, aber wollt Kaffkiez unbedingt noch live sehen? Dann können wir euch beruhigen: Im März wird die Band auf „Ekstase“-Tour durch Deutschland reisen und unter anderem in Städten wie Stuttgart, Hannover, München und Nürnberg auftreten. Des Weiteren sind die Musiker im Juli auch bei Tollwood in München am Start. Wir wünschen euch ganz viel Spaß!