Das Bekenntnis der Stadt „Wir alle sind Augsburg“ steht für ein friedliches Miteinander. Zuletzt war dieser Satz bei Demonstrationen vor allem gegen Antisemitismus und weitere Formen der Diskriminierung gerichtet worden. Doch bedeutet der Slogan ebenso, dass die Augsburger Bürger:innen eine Gemeinschaft bilden, die sich untereinander unterstützt. Denn nicht immer meint das Leben es gut mit allen.
Hilfe auf Rädern in den Augsburger Straßen
Die Johanniter in Augsburg engagieren sich mit einem neuen und innovativen Projekt im Stadtgebiet. So fährt seit Anfang Juni ein Hilfsmobil durch die Straßen und bietet ambulante medizinisch-pflegerische Versorgung und Unterstützung für obdachlose Menschen. Dabei stehen die Wundversorgung, Präventivmaßnahmen und eine umfassende Beratung im Fokus. Indem das Hilfsmobil zwei bis drei Mal in der Woche an bekannten Plätzen hält, darunter der Helmut-Haller-Platz sowie das Übergangswohnheim für obdachlose Männer und das für Frauen, sollen sich die Betroffenen an das neue Angebot gewöhnen. Dadurch erhoffen sich die Helfenden, dass den wohnungslosen Menschen der Weg in stabilere Lebenssituationen gezeigt wird. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Vermeidung von Infektionskrankheiten durch gezielte Präventivmaßnahmen. Dies soll ebenso durch Aufklärung sowie eine Erstversorgung vor Ort sichergestellt werden.
Integration in bestehende Hilfsangebote
Marc Kannengießer, Leiter des Projektes, erklärt: „Das Johanniter-Hilfsmobil soll zudem keine Insellösung sein. Ganz besonders wichtig war die Integration des Angebots in das bestehende System und die bestehenden Angebote der Regionen und Orte, in denen der Bus unterwegs sein wird.“ So sei der Aufbau eines gut funktionierenden Netzwerkes wichtig, um ergänzende Möglichkeiten des Johanniter-Hilfsmobils nachhaltig anbieten zu können. Doch Kannengießer zeigt sich zufrieden: „Hier konnten wir viele tolle Kooperationspartner finden und so können wir auch sicherstellen, dass die Hilfe da ankommt, wo sie gebraucht wird und die Menschen Vertrauen zum Projekt und vor allem zum Team aufbauen können.“
Helfende Hände für die Zukunft gesucht
Das Projekt ist vollständig spendenfinanziert. Letztendlich möglich war die Realisierung durch eine großzügige finanzielle Unterstützung des Johanniterordens, doch auch weitere kleine und große Spenden haben zur Umsetzung beigetragen. Kannengießer betont: „Wir sind sehr dankbar für diese Unterstützung und hoffen, dass noch viele weitere Menschen und Organisationen unsere Arbeit unterstützen.“ Auch ihr könnt das Projekt unterstützen, ob finanziell durch eine Spende oder vor Ort durch ehrenamtliches Engagement. Das gesamte Hilfsmobil-Team besteht nämlich aus freiwilligen Helfenden, die ihre Zeit und ihr Wissen in das Vorhaben investieren. Doch um die kontinuierliche Versorgung auch in Zukunft sicherzustellen, sind die Johanniter auf weitere Spenden, Kooperationen und helfende Hände angewiesen.