„Was ist denn das?“, fragt eine junge Frau, während sie gemütlich am Nachmittag durch die Stadt schlendert. Auch ihr Freund neben ihr weiß darauf keine Antwort zu geben. Beide stehen bewundernd vor dem hohen Gebäude aus zahlreichen Pappkartons auf dem Rathausplatz und bestaunen die Bilder und Schriften auf den einzelnen Segmenten.
Kernbotschaft und Aufbau des Kunstwerkes
Es waren nur zehn Tage des Aufbaus und schon stand das Pappkartonhaus in seiner jetzigen Pracht auf dem Rathausplatz. Und doch ist der Prozess noch nicht beendet, denn das Material bedarf durch die Aussetzung der natürlichen Witterung stets Nachbesserungen an verschiedenen Stellen. Dies ist allerdings auch gewollt, denn es zeigt eine der Kernbotschaften des Kunstwerks: Frieden ist nichts Statisches. Stattdessen bedarf es stets aktiver Bemühungen und Anstrengungen für dessen Erhalt.
Startschuss des Augsburger Friedensfestes
Hinter dem Projekt steckt der Künstler Frank Bölter aus Köln. Er startete das Monument als Auftakt für das Programm des diesjährigen Friedensfestes in Augsburg. Dabei konnten die Augsburger:innen auf Kartons eine Friedensbotschaft zeichnen und diese anschließend auf dem Rathausplatz zum Bau bringen. Insgesamt waren es mehr als 2.000 Menschen, die sich durch ein Kunstwerk an dem Projekt beteiligten.
Seit dem 18. Mai ist der Bau des Hauses abgeschlossen, das Innere ist nun nicht mehr betretbar. Das soll zeigen, dass das Ideal des Friedens ein unzugänglicher Ort zu sein scheint, der nur auf Kosten der Zerstörung des höchst fragilen Gebäudes betreten werden kann. Wie gehen wir damit um? Doch auch weitere Botschaften stecken in dem Haus: Zwar sind viele der Kunstwerke und Schriftzüge der Augsburger im Inneren verborgen, doch auch an den Außenwänden zeigen sich zahlreiche ausdrucksstarke Werke. Hier lohnt es sich, die einzelnen Pappsteine genauer unter Betracht zu nehmen und über das Gesehene nachzudenken.
Ende der Aktion und Ausblick auf weitere Aktionen
Zeit, das Haus des Friedens zu erkunden, habt ihr noch bis Sonntag, den 25. Mai. Anschließend wird das Gebäude wieder abgebaut, und die einzelnen Pappkarton-Werke können abgeholt und als Erinnerung mit nach Hause genommen werden.
Welche weiteren Aktionen euch im Rahmen des 375. Augsburger Friedensfestes erwarten, erfahrt ihr hier: