Mit den Ideen eines bepflanzten Rathausplatzes oder einer autofreien Maxstraße erzeugte die Fuggerstadt Aufmerksamkeit für eine mögliche Bekämpfung der weltweiten Erhitzung. Besonders Städte sind sogenannte „Klimasünder“, durch weniger Grünflächen als auf dem Land und mehr Verkehr auf den vollen Straßen. Diese Projekte waren zunächst im öffentlichen Raum angesiedelt, doch auch im privaten Raum lassen sich positive Anpassungen für das Klima vornehmen. Wir stellen euch das neue Projekt der Stadt Augsburg vor.
Neues Projekt Oberhausen-Mitte & Rechts der Wertach
Die Möglichkeiten einer Begrünung beschränken sich keineswegs auf öffentliche Flächen in einer Stadt, sondern setzten bereits auf privaten Flächen an. Aus diesem Grund bietet die Stadt Augsburg den Bewohner:innen der Viertel „Oberhausen-Mitte“ und „Rechts der Wertach“ eine kostenlose Beratung für Begrünung und Baumpflanzungen auf ihren eigenen Grundstücken an. Das hat der Augsburger Stadtrat im Rahmen des kommunalen Fonds zur Förderung von Maßnahmen gegen den Klimawandel auf privaten Gebäuden und Freiflächen beschlossen. Durch die fachliche Beratung sollen vorhandene Hemmschwellen der Bürger:innen abgebaut werden und klare Empfehlungen mit an die Hand gegeben werden.
„Mit dem Beratungs- und Bepflanzungsangebot wird auch erhofft, Erkenntnisse über Herausforderungen bei der Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen gegen den Klimawandel auf Privatgrundstücken zu gewinnen.“ – Baureferent Steffen Kercher
Hintergrund des geplanten Bauprojektes
Die geplanten Projekte sind Teil des „Klimawandel-Anpassungskonzept der Stadt Augsburg“ (KASA), dass bereits am 25. Mai 2022 verabschiedet wurde. In den obengenannten Wohngebieten entstehen Modellquartiere für Klimamaßnahmen im privaten Raum. Diese wurden wegen ihrer hohen baulichen Versiegelung und geringen Anzahl an Grünflächen ausgewählt. Das enorme Potenzial gegen die Erderwärmung soll dort durch Entsiegelungs- und Begrünungsmaßnahmen im privaten Raum ausgeschöpft werden. So helfen zum Beispiel sowohl bepflanzte Dächer als auch wasserdurchlässige Belege beim Verdunsten des Regenwassers, um die unterirdischen Kanalisationen zu entlasten. Ebenso neue Bäume reduzieren den Co2-Gehalt in der Luft und schaffen hervorragenden Lebensraum für Vögel und Insekten.
Ablauf einer Beratung und Baumpflanzung
Die Eigentümer:innen eines Grundstücks in den beiden Modellgebieten sollen bei Interesse Kontakt mit dem Stadtplanungsamt oder dem zuständigen Quartiersmanagement aufnehmen. Expert:innen entwerfen für euer Zuhause dann einen umsetzbaren Bauplan. Dabei müssen unter anderem Abstandregelungen zu den Nachbargebäuden, Grundstücksgrenzen und die spezifische Baumart berücksichtigt werden. In einem ausführlichen Flyer mit Handbuch erfahrt ihr, welche klimawirksamen Handlungsmöglichkeiten ergriffen werden können. Diese Broschüre liegt schon in der Bürgerinformation am Rathausplatz aus und wird in den kommenden Wochen in den Projektgebieten ausgeteilt.