Der CSD in Augsburg – die Fuggerstadt in Regenbogenfarben | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Insgesamt 4.500 Menschen sind am 17. Juni 2023 beim CSD mit einer Demo durch die Augsburger Innenstadt gezogen. So hat die queere Community gefeiert.

Der CSD in Augsburg – die Fuggerstadt in Regenbogenfarben

„Bitte alle hinter dem Paradewagen aufstellen, die Straßenbahnen müssen noch durchfahren!“ Schon geht das Gewusel auf der Fuggerstraße los, um einen Platz zu bekommen und den Straßenbahnen wieder Platz zu machen. Insgesamt 4.500 Leute sind bei bestem Wetter in die Augsburger Innenstadt zur Demo anlässlich des Christopher Street Day, oder kurz CSD, gekommen. Fahnen wehen wie Superheld:innen-Capes auf den Schultern und zeigen vor allem: Die Fuggerstadt ist bunt. Im warmen Wind flattern „Straight Allies“, Regenbogen, „Inter Pride“ oder ganz konkrete Farbgebungen von LGBTQIA*. Dazwischen auch Demoschilder mit Aufschriften wie „Die Welt braucht mehr Queer-Denker*innen“, „Straight war meine Phase“ oder auch „Oh deer, I’m queer“.

Das war die Strecke des CSD in Augsburg

Um 13 Uhr geht es in ausgelassener Stimmung mit Party-Beats und Remixes mit dem CSD Augsburg los. Aufgelegt auf dem Truck wird dieses Jahr von DJ Bi Män. Die Route führt vom Königsplatz Richtung Moritzplatz und über die Maxstraße zu St. Ulrich. Ein bisschen Abkühlung bietet der Herkulesbrunnen bevor es den Milchberg runter und nach links zur City Galerie geht. Vor dem Shoppingcenter kommt es kurz zum Stocken. „Vorne gibt es von unserem Hauptsponsor kostenloses Wasser!“, kommt die Durchsage vom Paradewagen. In der Kurve der Jakoberwallstraße warten dann auch schon die Mitarbeiter:innen von Rewe Gesell: Aus großen Einkaufswägen gibt es für die Teilnehmer:innen des Augsburger CSD kostenlos ein kleines Wasser (und gegen kleinen Aufpreis eine Leberkässemmel).

Am Jakobertor staut sich auf der Kreuzung der Verkehr. Erste Autofahrer:innen diskutieren bereits mit der Polizei wegen der Straßensperrung. Auf dem Weg in Richtung Jakobskirche und Klausberg wandelt sich die Demo langsam zur Party mit einem riesigen Chor. Zum Party-Remix von Lady Gaga’s „Bad Romance“, „Macarena“ oder 4 Non Blondes „What’s Up“ werden lautstark Refrains gesungen. Auf den Balkonen der Anwohner:innen gibt es teils irritierte Blicke, Kinder, die der Demo zuwinken, oder gleich Menschen, die sich einen Sekt einschenken und unter Jubel mitfeiern. Am Rathausplatz endet die Demoroute. Der CSD in Augsburg ist aber noch nicht vorbei: Ein großes Straßenfest, Kundgebungen und Abendveranstaltungen rundeten den Samstag ab.

Dafür stand der CSD Augsburg in diesem Jahr

Die diesjährige Veranstaltung, die vom Verein Christopher Street Day e.V. (CSD) in Augsburg ausgerichtet wurde, fand unter dem Motto „Room for Pride“ statt. Die Forderungen der Organisator:innen: Mehr queere und sichere Räume in Augsburg schaffen. Auch während der Demo wurde auch immer wieder lautstark von Teilnehmer:innen auf die Rechte von queeren und insbesondere trans Personen hingewiesen. Laut Polizei gab es trotz vieler Menschen übrigens keine Zwischenfälle.

Neben der großen Demo und einem Bühnenprogramm am 17. Juni 2023 gab es auch in der gesamten Woche vom 9. bis zum 18. Juni Veranstaltungen. Augsburg hat sogar noch eine kleine Veränderung gehabt, die seit dem CSD auf dem Rathausplatz zu sehen ist: An den fünf Fahnenmasten vor dem Henry’s wurde die mittlere ausgetauscht. Hier hängt nun statt dem Regenbogen eine Progress-Flagge.