Es sind keine guten Nachrichten, die der AVV uns für das neue Jahr verkündet. Stattdessen soll es zum Jahreswechsel eine Ticketpreissteigerung in einem so noch nicht dagewesenen Ausmaß geben. Bereits zum 1. Januar 2023 wurde an der Preisschraube gedreht und die Fahrpreise um zehn Prozent erhöht. Kurz darauf folgte dann eine Ausdünnung des Fahrplans aufgrund des hohen Krankenstandes innerhalb der Mitarbeiter:innen. Nun soll zum Auftakt des kommenden Jahres eine Preiserhöhung von rund 12,7 Prozent erfolgen.
Hintergrund der Preisanpassung
Das Ziel ist klar: Der Nahverkehr soll attraktiver gestaltet und die Mobilitätswende in Augsburg vorangetrieben werden. Die Ankündigung der Preissteigerung zum Jahreswechsel dürfte nun jedoch für einigen Missmut unter den Bürger:innen sorgen und bei manchen zu einem schnelleren Griff auf das Auto führen. Womit begründet der AVV also seine Anpassung?
Die Geschäftsführerin Dr. Linda Kisabaka erklärt: „Wir müssen insbesondere die stark gestiegenen Kosten für Energie und Kraftstoff an die Verkehrsunternehmer ausgleichen, um die Grundlage zu schaffen, dass diese das Verkehrsangebot künftig weiter aufrechterhalten können.“ Hinzu käme außerdem der Anstieg der Personalkosten, der jedoch moderat ausfalle und dadurch kaum ins Gewicht falle.
Neue Preise im Überblick
Eine Erhöhung um 12,7 Prozent hört sich nach viel an – doch wie sehen die neuen Preise dann konkret aus? Das Einzelticket für Erwachsene kostet ab dem 1. Januar 2024 pro Preisstufe 1,90 Euro für Erwachsene und 1,10 Euro für Kinder. Damit ist der Preis im Vergleich zum Stand jetzt jeweils um 10 Cent gestiegen. Die Papierstreifenkarte wird für Erwachsene anstatt 13,20 Euro zukünftig 14,80 Euro kostet. Für Kinder wird der Preis unterdessen von 8,60 Euro auf 9,60 Euro erhöht. Die weiteren neuen Ticketpreise sollen spätestens ab Ende November auf der AVV-Website einsehbar sein. Spätestens zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember werden dann auch die aktualisierten Tarifmedien in Print vorliegen.
Deutschlandweites Angebot als Alternative
Eine Alternative bietet weiterhin das 49-Euro-Ticket, zu dem ein Großteil der Abokund:innen bereits gewechselt ist. „Der AVV und seine Gesellschafter fordern von Bund und Ländern, das Deutschlandticket auch über 2023 hinaus vollständig zu finanzieren und zur Entlastung der Bürger:innen den Preis bei monatlich 49 Euro stabil zu halten“, erklärt Dr. Kisabaka. Aktuell befinden sich Bund und Länder noch in Verhandlungen über die langfristige Finanzierung dieses Projekts. Dabei ist eine zukünftige Preissteigerung bei diesem Angebot ebenso nicht unrealistisch.
