Bereits Anfang des Jahres kündigte die swa schlechte Neuigkeiten an: Zum Jahreswechsel gab es eine Preissteigerung von fast zehn Prozent, während der Fahrplan nur wenige Wochen später ausgedünnt wurde. Grund war der hohe Krankenstand, weshalb zahlreiche Mitarbeiter:innen nicht zur Arbeit erscheinen konnten.
Einschränkungen im Überblick
Um zu der gewohnten Verlässlichkeit und Pünktlichkeit zurückkehren zu können, sehen sich die swa aktuell gezwungen, den Fahrplan weiter einzuschränken. Nun erstmals auch während des Tages. Die Maßnahmen werden wie folgt aussehen:
Ab 27. Februar soll an Samstagen der Takt bereits ab 19 Uhr von dem zehn- auf den 15-Minuten-Takt wechseln. Eine Zeitverschiebung gibt es unterdessen auf den Linien 22 sowie 23. Diese fahren dann montags bis samstags ab 19 Uhr nicht mehr gleichzeitig ab Berliner Allee Richtung Firnhaberau bzw. Hammerschmiede ab, sondern um 15 Minuten versetzt. Das bringt an der Endhaltestelle Firnhaberau den Vorteil, dass dort alle 15 Minuten ein Bus in Richtung Innenstadt losfährt – und nicht wie bisher beide Linien gleichzeitig im 30-Minuten-Takt.
Großflächigere Einschnitte wird es dann ab 20. März geben, denn da wird der Bus-Takt tagsüber von Montag bis Freitag außerhalb der Spitzenzeiten von 15 auf 20 Minuten ausgedehnt. Sonntags verkehren die Busse – mit Ausnahme der Linien 32 und 41 – durchgehend im 30-Minuten-Takt. In den Osterferien wird der Ferienfahrplan dann bei der Straßenbahn auf zehn Minuten und beim Bus auf durchgehend 20 Minuten angepasst.
Baustellen und Fachkräftemangel
Für die weiteren Einschränkungen gibt es verschiedene Auslöser. Zum einen spüren die swa ebenso wie andere Verkehrsunternehmen sowie die Logistikbranche den anhaltenden Fachkräftemangel. Zum anderen spielt aber auch der hohe Krankenstand der Mitarbeiter:innen eine große Rolle. Daneben gibt es dieses Jahr noch eine zusätzliche Hürde, mit der die Stadtwerke zu kämpfen haben: die beiden großen Baustellen am Schmiedberg sowie der Karolinenstraße. Diese erfordern nämlich Ersatzverkehre und Umleitungen, die zusätzliches Fahrpersonal in Anspruch nehmen.
Steigerung der Attraktivität
Die Stadtwerke Augsburg wollen die Auswirkungen für die Fahrgäste möglichst gering halten. Um in Zukunft nicht noch weitere Einschränkungen vornehmen zu müssen, steht unter anderem die Anwerbung von neuem Personal weit oben auf ihrer Agenda. „Wir wollen etwa mit einem Bewerbungsbus aktiv auf mögliche neue Mitarbeitende zugehen“, erläutert swa-Geschäftsführer Dr. Walter Casazza. Außerdem sollen Einstellungen einfacher und Vorteile stärker herausgestellt werden, wie etwa, dass die swa ihr Bus- und Straßenbahnfahrpersonal grundsätzlich in der eigenen Fahrschule ausbildet. Eine weitere Möglichkeit, den Fahrdienst attraktiver zu gestalten, sieht Casazza in den „Wunschdienstplänen“ der Fahrer:innen. Hier liegt die Erfüllungsquote derzeit bei rund 90 Prozent, doch werde bereits nach Verbesserungspotenzial gesucht.