Im Rahmen des Internationalen Tags zur Außerkraftsetzung von Gewalt gegen Frauen am 25. November begleiten euch zahlreiche Programmpunkte des FGM/C-Netzwerks durch das wichtige Thema „geschlechtsspezifische Gewalt“. Im Mittelpunkt soll die Ausstellung „Breaking Blades – break off FGM/C“ stehen, die im Kreuzgang der St.-Anna-Kirche vom 4. November bis einschließlich 25. November kostenfrei zugänglich ist. Alle Informationen zu den Organisator:innen und dem Begleitprogramm und den Hintergründen der Thematik – jetzt im Hallo Augsburg Schnellüberblick.
Zwischen Beziehungsdramen und systematischer Unterdrückung
Oft lesen sich Schlagzeilen sehr plakativ: Der Ehemann, der seine Frau ermordet, wird dann zum „Beziehungstäter“ und die ganze Straftat bekommt den Stempel „Eifersuchtsdrama“. Dieses Narrativ wirft jedoch ein verzerrtes Abbild der Realität zurück und wird der wahren Gefahr, welche hinter den Einzeltaten steckt, kaum gerecht. Das, was am Ende zwischen den Zeilen der Titelstory steckt, sind echte Leben und auch echte Femizide. Es sind die Blüten von tief verankerten patriarchalen Strukturen sowie misogynen Rollenbildern, die sich gleichermaßen auf Social Media als auch im analogen Raum schneller reproduzieren, als man schauen kann. November ist die Zeit der Erinnerung an Femizid-Opfer und gleichzeitig die Zeit für Aufklärung über gewaltsame, und geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen. Nicht zuletzt, deswegen sollte der 25. November, als Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, bei euch rot angemarkert im Kalender stehen. Die Ausstellung „Breaking Blades – break off FGM/C“ lädt euch dazu ein euch mit FGM/C als Teil des Diskurses rund um Femizide außeinander zu setzen.
Was ist FGM/C ?
Die FGM/C, die „Female Genital Mutilation/Cutting“ oder auch zu Deutsch „weibliche Genitalbeschneidung“, ist Teil eben solcher geschlechterspezifischer Gewalt und steht in der großgeplanten Ausstellung im Mittelpunkt. Diese menschenunwürdigen Eingriffe beschreiben die teilweise oder vollständige Entfernung der äußeren weiblichen Genitalien aus nicht-medizinischen Gründen. FGM/C kann neben gesundheitlichen Schwierigkeiten durch den Eingriff auch eine Reihe von psychischen Folgen haben, und betrifft laut Statistiken des Bundesfrauenministeriums aus dem Jahr 2024, rund 73.000 Frauen in Deutschland. Weitere 20.000 Mädchen gelten dabei aktuell als gefährdet. Die Zahlen sind hoch, die Gefahr noch höher und der Diskurs? Erschreckend still. Jetzt seid ihr gefragt, denn diesen November habt ihr die Chance, einen großen Teil des Schweigens, das dieses Thema umwirbt, zu brechen. Ihr wollt euch informieren und sensibilisieren? Dann schaut vorbei bei den folgenden Programmpunkten, welche euch bis zum 25. November zur Verfügung stehen.
Das Programm zur Ausstellung über geschlechtsspezifische Gewalt
Zentral thematisiert wird in der Ausstellung „Breaking Blades – break off FGM/C“ natürlich das Recht auf körperliche Unversehrtheit von Mädchen und Frauen, die leider nicht überall und bedingungslos gegeben ist. Eben durch Eingriffe wie die FGM/C spielt sich dieses Grundrecht für viele Betroffene fern der Lebensrealität ab.
Die Programmpunkte zu der Ausstellung:
Interaktiv könnt ihr euch in der St. Anna Kirche, neben der Ausstellung, auch durch eine begleitende Filmvorführung des Werkes „In Search“ informieren lassen. Die Regisseurin Beryl Magoko begleitet das filmische Material mit Einblicken hinter die Kamera und echter Faktenlage außerhalb des Sets.
Direkt am nächsten Tag, den 5. November startet ein Online-Beitrag zur medizinischen Versorgung von FGM-Patientinnen.
Außerdem findet am Dienstag, 11. November, ein Vortrag zur Communityarbeit und Prävention von FGM/C statt.
Ein Ausstellungsbesuch mit der Aktivistin Fadumo Korn am Dienstag, 18. November, sowie eine digitale Ausstellungsführung mit der Künstlerin Antje M. Pohsegger am Donnerstag, 20. November laden zum Austausch ein.
Den Abschluss bildet am Montag, 24. November, eine Fachveranstaltung zur Sensibilisierung und zu Unterstützungsangeboten für betroffene Familien.
Hallo Augsburg wünscht euch ein starkes Miteinander und viel Zusammenhalt vor und aber auch nach der Ausstellung!