Die Fuggerei, Wahlheimat unseres Königs und natürlich Herkunft der allseits beliebten Puppenkiste. Augsburg ist eine der ältesten Städte Deutschlands – da ist es kein Wunder, dass es mit der Zeit viele Erfindungen und Entwicklungen gab, die noch heute als Besonderheiten und Spezialitäten der Region gelten. Kennt ihr sie alle schon? Vielleicht können wir euch ja noch mit neuen Infos über unsere schöne Stadt überraschen, seid gespannt!
Wahre Knolle, wahre Freude
Kartoffelpüree, Schupfnudeln und herzhafte Suppen – diese Speisen verlangen nach Kartoffeln. Und zwar nicht nur nach irgendeiner Kartoffelknolle, sondern dem Augsburger Gold! Die alte bayerische Kartoffelsorte zeichnet sich durch eine hell- bis goldgelbe Farbe und runde Form aus und ist vorwiegend festkochend bis mehlig. Ihr Geschmack ist recht intensiv und cremig, perfekt geeignet für die schwäbischen Gerichte unserer Region. Also nichts da deutsche Kartoffel, Augsburger Kartoffel heißt es hier!
Augsburg im schwarzen Federkleid
Schwarzes, grünlich glänzendes Gefieder und ein leuchtend roter Kamm: das Augsburger Huhn. Die Hühnerrasse ist die einzige Einheimische aus ganz Bayern. Gezüchtet wurde die Rasse um 1870 und zeichnet sich besonders durch den sogenannten Becher- oder Kronenkamm aus, der vom Schnabel aus verläuft und sich zu einem Doppelkamm teilt, bevor er am Hinterkopf wieder zusammenkommt und dadurch an eine Krone erinnert. Hühnerstadt Augsburg – wer hätte das gedacht?
Geburtsort des Datschis
Oh Augsburg, du Hochburg des Zwetschgendatschis. Wurdet ihr schon einmal als Datschiburger bezeichnet? Wenn ja, könnt ihr die Schuld auf den leckeren Kuchen schieben, der die Augsburger Kultur auch nach außen stark geprägt hat. Erstmals erwähnt wurde er in Sophie Weilers Augsburgisches Kochbuch, das 1787 erschien. Das erste wirkliche Rezept folgte 1830 dank Tochter Jacobine Weiler, die das Rezept in den hinterlassenen Papieren ihrer Mutter fand.
Und schon gewusst? Der Zwetschgendatschi inspirierte sogar eine Schokoladenmanufaktur zu einer einzigartigen Schokoladenkreation im Augsburger Gschmäckle!
Keine Pfuscherei mit Bier
Wusstet ihr, dass in der Augsburger Bierkultur das erste Reinheitsgebot niedergeschrieben wurde – 360 Jahre vor dem offiziellen bayerischen Reinheitsgebot? 1156 war es, als Kaiser Friedrich I. Barbarossa in der Rechtsordnung den Paragraphen „Justitia Civitatis Augustensi“ die Vorschriften zur Qualität des Augsburger Biers niederschrieben ließ. „Wenn ein Bierschenker schlechtes Bier macht oder ungerechtes Maß gibt, soll er gestraft werden“, so heißt es im Augsburger Reinheitsgebot. Augsburger Bier durfte schon damals nur aus Wasser, Malz und Hopfen gebraut werden.
Strategie oder doch bloß Glück?
Brettspielfans aufgepasst! Von Monopoly gibt es eine ganz eigene Augsburg-Variante. Außerdem gab es vor einigen Jahren einmal eine Sonderaktion, bei der ein Spiel nach dem Spielprinzip von Monopoly entworfen wurde, nur dass man statt Straßen, Augsburger Firmen oder auch die Augsburger Panther kauft. Offiziell erhältlich ist dieses Spiel leider nicht mehr, aber wenn ihr mal durch die Second-Hand-Läden in Augsburg stöbert, findet ihr vielleicht noch eins!
Zudem gibt es ein Spiel, in dem ihr in die Rolle „Jakob, dem Reichen“ Fugger schlüpfen könnt! Bei dem Brettspiel Augsburg 1520handelt ihr mit Schuldscheinen und versucht, diese später in Auktionen mit euren Gegenspieler:innen auszuspielen. Gewinnt ihr eine solche Auktion, erhaltet ihr Privilegien für den restlichen Spielverlauf. Ziel ist es, mittels Geld, Prestige und Ämtern möglichst weit aufzusteigen und den größten Profit zu erlangen.