Die Sage um „D´Schdoinernen Ma“
Wenn man den Wegen der alten Stadtmauer folgt, so ist kein Vorbeikommen am „Schdoinernen Ma“. Diese Skulptur zeigt einen Mann mit einem Laib Brot in der Hand. Aber warum ausgerechnet ein Bäcker? Der Sage nach handelt es sich um den Bäcker Konrad Hacker. Dieser soll in der Zeit des dreißigjährigen Krieges auf besondere Art und Weise beschützt haben. Als kaiserliche Truppen die Stadt Augsburg belagern wollten, schmiss der Bäcker Brote die Stadtmauer hinunter, um ihnen zu zeigen, dass sie noch über ausreichend Lebensmittel verfügen, ganz nach dem Motto „Wir haben so viel zu essen, wir können es auch wegwerfen“. Twist an dieser Stelle, die Brote waren aus Sägemehl hergestellt. Die List stellte sich allerdings als erfolgreich heraus. Die kaiserlichen Truppen wandten sich ab und die Sage des „Stoinernen Ma´s“ war geboren.
Schwabens größtes Volksfest – aber warum heißt es Plärrer?
Volksfest, Dult oder auch Volksgaudi. Alles Namen, unter denen man sich ein Fest mit bayerischer Tradition vorstellt. Aber auch hier hat Augsburg andere Ideen und nennt sein bekanntestes Fest „Plärrer“. Der Ursprung des Augsburger Plärrers liegt bei Märkten, deren Geschichte oftmals über 1000 Jahre zurückreichen, so auch in Augsburg. Diese Märkte wurden oft unter freiem Himmel im Stadtzentrum abgehalten, in Augsburg in der Maximilianstraße. Da sich die Anwohner aber über den Lärm beschwert haben, auf Augsburgerisch „zu viel geplärrt“ haben, wurde die Festlichkeit auf den bis heute bekannten Platz verschoben.
„1878, Hey, Hey!“
Es ist nicht nur irgendein deutscher Eishockeyverein, es ist der Älteste deutschlandweit. Ein Fakt, auf den die Augsburger Sportbegeisterten sehr stolz sind. Mit dem Verein wird Heimatverbundenheit und Tradition verbunden. Die Frage ist, wer kommt so früh auf die Idee einen Eislaufverein zu gründen, beziehungsweise wo stellt man das an? Die Antwort haben wir eben schon erwähnt: auf dem Augsburger Plärrer. Und das auf dem Allerersten. Denn der Plärrer, so wie wir ihn kennen, fand erstmals 1878 am „Kleinen Exerzierplatz“ statt. War wohl ´ne richtige Schnapsidee! Wohl eher nicht. Denn bis 1926 herrschte ein Alkoholverbot auf dem Plärrer und erst ein Jahr später folgten die ersten Bierzelte und die damit verbundene Geselligkeit. Eine Sache bleibt: Der AEV ist seither fester Bestandteil des Augsburger Sportwesens und zieht wöchentlich Tausende Fans in das Curt-Frenzel-Stadion am Schleifgraben. Nur ein Katzensprung vom Plärrer entfernt.
Der FCA und sein Römertrikot
Die Zahlen sprechen für sich. Das Römertrikot des FC Augsburg hat alle Verkaufsrekorde gebrochen. Aufsummiert wurden über 50.000 Exemplare verkauft. Seit der Saison 2025/26 gibt es sogar einen ganz neuen Spielertunnel für die Augsburger Fußballstars, alles im Römerdesign. Der Verein will damit einen Bezug zu den Anfängen seiner Heimat herstellen, die Römerstadt „Augusta Vindelicum“. Aber warum kam der Kaiser Augustus auf die Idee, gerade hier eine Siedlung zu errichten? Tatsächlich war das Stadtgebiet früher ein Militärlager, das erste im heutigen Bayern. Es diente zur Absicherung der Alpen und das bereits 15 vor Christus. Die damalige Römerstadt zeigt sich immer noch in der heutigen Stadtstruktur: die Maximilianstraße war der Endpunkt der Via-Claudia-Straße, ein Weg, der vom Gardasee über die Alpen führte. Bis heute sind nach diesem Weg zahlreiche Schulen und Straßen benannt.
So viele gleiche Orte
Schaut man ein wenig ins Augsburger Umland, so haben einige Orte den gleichen Namen. Göggingen, Inningen, Gablingen, alle enden auf „-ingen“. Oder doch nicht? Es gibt schließlich auch Kissing, Mering oder etwas entfernter beispielsweise Pasing. Aber warum haben alle fast die gleiche Endung? Jetzt wird’s nochmal historisch: Wir gehen zurück in die Zeit der Germanen, diese haben vom 6. Jahrhundert bis ins Mittelalter gelebt. Bei ihnen war es üblich, dass die Orte nach ihrem Stammoberhaupt benannt wurden. Besonders ersichtlich ist das am Ort Sigmaringen, dort war wohl ein gewisser Sigmar Oberhaupt des Ortes. Ob ein Ort nun auf „-ing“ oder „-ingen“ endet, hängt lediglich mit der geographischen Lage des Ortes zusammen. Damals galten vor allem Flüsse als die Grenze, die bestimmte Gebiete voneinander trennte. Westlich des Lechs befinden sich alle Orte mit der längeren Endung, östlich davon alle, die nur auf „-ing“ enden.