Das ist der wahre Grund hinter den Gloryholes für die Uni Augsburg | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Der Antrag auf Gloryholes an der Universität Augsburg wurde abgelehnt. In einem auf Instagram veröffentlichten Video nehmen der Studentische Konvent und der Studierendenausschuss (AStA) nun offiziell Stellung zu dem Vorstoß.

Das ist der wahre Grund hinter den Gloryholes für die Uni Augsburg

Es war eine mediale Aufmerksamkeit, mit der die Studierenden wohl selbst nicht gerechnet hatten. Unter anderem die Bild, der Merkur, die Süddeutsche Zeitung sowie der Spiegel griffen das Thema auf und brachten dadurch ebenso die private Gerüchteküche zum Kochen. Ein ernst gemeintes Anliegen oder eine parodistische Satire? Diese Frage blieb bis zur Konventssitzung am Mittwoch, den 25. Oktober, ungeklärt.

Der Antrag und die Stellungnahme des AStA

Es war eine Rundmail des Studentischen Konvents, die das Thema „Gloryholes im Hörsaalzentrum“ erstmals in Umlauf brachte. In dieser wurden in kurzen Stichpunkten die drei Themenschwerpunkte der kommenden Konventssitzung dargelegt. Weitere Details waren in der Mail nicht enthalten, dennoch gelangte der ausformulierte Antrag über eine derzeit noch unbekannte Quelle an die Öffentlichkeit und sorgte für Aufsehen. Den konkreten Inhalt haben wir euch bereits in folgendem Artikel zusammengefasst:

Noch vor der Konventssitzung gab der AStA in seiner Instagram-Story eine erste Stellungnahme zu der Thematik. Dabei wurde betont, dass der Antrag nicht vom AStA selbst gestellt sei und somit auch nicht die Positionierung der Studierendenvertretung widerspiegle. Des Weiteren hieß es in der Nachricht: „Zur oftmals aufkommenden Frage eines möglichen Korrektivs ist mitzuteilen, dass das Präsidium bereits an möglichen Umgängen arbeitet. Der vorliegende Antrag bildet hierbei einen Präzedenzfall, die Geschäftsordnung regelt keine nähere Handhabung.“ Da der Antrag keine Formfehler habe, sei er zunächst zu behandeln.

Diskussion in der Konventssitzung und wahre Bedeutung der Forderung

In der Konventssitzung kam es folglich tatsächlich zu einer Diskussion über das Thema. Bei der Abstimmung wurde sich schließlich allerdings gegen die Gloryholes entschieden. Laut Spiegel sei das genaue Stimmergebnis 20 Nein- und 5 Ja-Stimmen bei 8 Enthaltungen gewesen. Nun nutzen die Studierenden die mediale Aufmerksamkeit, um durch ein Instagram-Reel auf andere Missstände hinzuweisen. Dabei betonen sie, dass es bei dem Antrag nicht um die Gloryholes an sich gegangen sei. Stattdessen wollten sie dadurch die Abhängigkeit der Studierendenvertretung vom Wohlwollen der Unileitung kritisieren. „Im bayerischen Hochschulsystem haben wir Studierende keine ausreichende Stimme, um unsere Anliegen zu vertreten“, betont eine Studentin. Das letzte Wort liege nämlich stets in der Hand der Hochschulleitung. „Das muss sich dringend ändern“, so in dem Video.

Doch noch ein weiteres Thema wird angesprochen: Es sei der Studierendenvertretung ein großes Anliegen, dass sich queere Menschen an der Uni wohlfühlen. Dafür müsse sich auf dem Campus mehr mit queeren Themen beschäftigt sowie ein heteronormativkritischer Diskurs gefördert werden. Noch immer stünden viele Studierende in ihrem Unialltag vor diskriminierenden Hürden, beispielsweise Transpersonen bei der Änderung ihres Namens im Uniregister. Nun freuen sich die Studierenden über die Anregung zur Diskussion, die der Antrag geschaffen hat. „Damit wurde das nicht heteronormative Ausleben von Sexualität auf die Tagesordnung gesetzt“, heißt es in dem Video. Laut Antragsstellenden sei die Forderung auf Gloryholes aus den „genannten, signifikanten Gründen“ also als eine provokante Form des Protestes zu verstehen.