Augsburger Panther haben (wieder) Glück gehabt: Der AEV bleibt erstklassig | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Die Eisbären Regensburg haben die Playoffs der DEL2 gewonnen. Damit bleibt der AEV auch in der kommenden Saison erstklassig. Bei den Kassel Huskies gibt es unterdessen Streitigkeiten und heftige Vorwürfe gegen den Trainer.

Augsburger Panther haben (wieder) Glück gehabt: Der AEV bleibt erstklassig

Es war ein eiskaltes Bangen in den vergangenen Wochen. Werden die Panther in der ersten Liga bleiben? Eine Entscheidung, die von der Augsburger Mannschaft nicht mehr beeinflusst werden konnte. Stattdessen lag das Urteil in den Händen der Zweitliga-Mannschaften, von denen zwei nicht als Sieger aus den Playoffs hervorgehen durften. Ansonsten hätte dies nach über 30 Jahren einen Abschied des AEVs aus der DEL bedeutet.

Aufregende Wochen und spannende Matches

Das Szenario kannten die AEV-Fans schon aus dem Jahr zuvor: Die Panther belegen einen Abstiegsplatz, die Ligazugehörigkeit hängt von dem Ergebnis der DEL2-Playoffs ab. Doch so knapp wie in dieser Saison war es wohl nie zuvor. In der zweiten Liga sind mit den Kassel Huskies, den Krefeld Pinguinen sowie den Dresdner Eislöwen drei Mannschaften aufstiegsberechtigt. Nur diese erfüllen nämlich die Vorgaben für eine Qualifizierung in der DEL. Dazu gehört unter anderem die Hinterlegung einer Bürgschaft von 816.000 Euro sowie ein Stadion für mehr als 4.500 Fans. Während es 2023 keine dieser Mannschaften in die Endrunde der Playoffs schaffte, standen in diesem Jahr die Kassel Huskies in den finalen Spielen. Der Verein hat viel Zeit und Energie in den möglichen Aufstieg gesetzt, sodass viel Druck auf Mannschaft und Trainer lastete. Die Chancen schienen vielversprechend, denn am Ende der Hauptrunde konnten sich die Kasseler über den ersten Tabellenplatz freuen.

Finale Spiele in der zweiten Liga

Im Finale der Playoffs mussten die Kasseler schließlich den Eisbären Regensburg ins Auge blicken. Kein leichter Gegner, denn die Mannschaft belegte in der Hauptrunde den zweiten Platz. Maximal sieben Spiele sollten nun über die Zukunft der Kassel Huskies und auch der Augsburger Panther entscheiden.

Spannende Matches folgten. Am Abend des 23. Aprils war dann nach der sechsten Runde klar: Die Eisbären Regensburg gehen als Sieger aus den „Best of Seven“ hervor. Sie konnten die Huskies in vier Spielen schlagen, womit ihnen der erste Platz sicher ist. Große Freude für die Eisbären – und auch für die Panther. Da die Mannschaft aus Regensburg den Anforderungen der DEL nicht entspricht, bleibt der AEV auch in der kommenden Saison in der ersten Liga.

Schlechte Stimmung bei den Zweitplatzierten

Die Huskies haben in dieser Saison hart gekämpft, doch müssen sich nun wieder vom Traum des Aufstiegs in die DEL verabschieden. Wie die Stimmung nun unter den Spielern ist, bleibt nur zu vermuten. Doch schon vor dem endgültigen Abschied von der ersten Liga soll es zu Unstimmigkeiten gekommen sein. Gegenüber hr-sport schilderte der Kasseler Kapitän Max Faber die Stimmung in der Umkleidekabine als „angefressen“. Der Druck lastete dabei nicht nur durch Verein und Trainer auf den Sportlern – auch zahlreiche Fans verstanden keinen Spaß mehr. Wie die Hessenschau berichtet, standen am Wochenende einige Fans vor dem Eingang zum Spielerbereich der Kasseler und forderten die Mannschaft dazu auf, Rede und Antwort zur aktuellen Situation zu stehen. Erst die Polizei konnte die Situation beruhigen.

Worte und Taten des Kasseler Trainers

Das entscheidende Spiel am Dienstag, den 23. April, traten die Kasseler ohne ihren Trainer Bill Stewart an. Kurz zuvor trennten sich die Huskies von dem 66-jährigen Kanadier, der seinen Posten somit nur 53 Tage lang innehatte. Laut „Eisblog“ soll für diese Entscheidung ein Vorfall zwischen Team und Trainer ausschlaggebend gewesen sein, bei dem Stewart die Spieler in der Kabine massiv beschimpft und einigen sogar das Essen aus der Hand geschlagen haben soll. Eine Bestätigung dieser Gerüchte gibt es jedoch nicht. Die Begründung von Geschäftsführer Paul Sinizin würde allerdings dazu passen, denn dieser betont: „In den vergangenen Tagen wurde sich von unserer Club-Identität entfernt. Ich sehe mich in der Verantwortung, diese Tendenzen sofort zu stoppen und somit die Organisation zu schützen.“ Interimsweise übernahmen Sven Valenti und Daniel Kreutzer, Bruder von Ex-AEV-Trainer Christof Kreutzer, die Führung.

Panther: Neues Gesicht und große Pläne

Nun gilt es für den AEV, nicht dieselben Fehler zu machen und eine starke Mannschaft für die kommende Saison aufzubauen. Es war bereits 2023 knapp, doch in diesem Jahr war es haarscharf. Ob sich die Panther nochmal auf so viel Glück verlassen können? Das sollte lieber nicht auf die Probe gestellt werden. Mit der Verpflichtung von Larry Mitchell als Sportdirektor hat der AEV seit wenigen Wochen ein neues und zugleich erfahrenes Gesicht an seiner Spitze. Bereits von 2007 bis 2014 war er als Cheftrainer und GM-Sports in Augsburg in sportlicher Verantwortung. Dabei erreichten die Panther unter seiner Führung viermal die Playoffs und feierten mit dem Gewinn der Vizemeisterschaft 2010 den größten Erfolg ihrer Geschichte. Anschließend war Mitchell Cheftrainer der Straubing Tigers, Sportdirektor des ERC Ingolstadt sowie Teil des Trainerstabs vom Team Canada beim Spengler Cup. Nun ist er wieder nach Augsburg zurückgekehrt und wird sich erst auf Trainersuche begeben, um dann eine zukunftsfähige Mannschaft mit vielen neuen Gesichtern zusammenzustellen.

Eishockey-Markt kennt keine Gnade

Die Ausgangssituation ist für die Panther wie im vergangenen Jahr nicht leicht. Aufgrund der Unsicherheit, in welcher Liga der Verein antreten wird, standen lange Zeit viele Fragen im offenen Raum. Welche Sponsoren blieben im Falle eines Abstiegs? Wie viel TV-Geld steht zur Verfügung? Und hätte die Platzierung in der zweiten Liga gravierende Auswirkungen auf den Ticketverkauf? Dies sorgte für eine Planungsunsicherheit, die in dieser Branche verheerende Folgen haben kann. Während die Augsburger nämlich noch um ihren Erhalt in der DEL bangten, kauften die anderen Mannschaften bereits fleißig Spieler ein. Wird der AEV die Herausforderung dennoch meistern, fantastische sportliche Talente aussuchen und schließlich die Saison 2024 für sich zu gewinnen? Wir werden sehen. Nun haben die Sportler in der Sommerpause erstmal Zeit, sich auszuruhen und für das kommende Jahr ein gutes Konzept auszuarbeiten.