Insolvenz: Augsburger Buchhändler Weltbild stellt das Geschäft ein | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Die nächste schlechte Nachricht für die Augsburger Wirtschaft: Für das insolvente Unternehmen Weltbild konnte kein Investor gefunden werden. Der Betrieb wird Ende des Monats eingestellt.

Insolvenz: Augsburger Buchhändler Weltbild stellt das Geschäft ein

Am Mittwochvormittag erreichte den Wirtschaftsstandort Augsburg die nächste Hiobsbotschaft: Die traditionsreiche Buchhandelskette Weltbild stellt zum 31. August den Betrieb ein. Wie der vorläufige Insolvenzverwalter Christian Plail den Beschäftigten mitteilte, konnte für das 1948 in Augsburg gegründete Unternehmen trotz intensiver Bemühungen kein Investor gefunden werden.

Nicht die erste Insolvenz

Die Weltbild GmbH & Co. KG, die Kerngesellschaft der Weltbild-Gruppe, hatte im Juni beim Amtsgericht Augsburg Insolvenz angemeldet. Gründe dafür seien laut dem Unternehmen Lieferkettenprobleme infolge internationaler Krisen sowie harte Konkurrenz aus Asien. Bereits im Jahr 2014 hatte Weltbild, damals noch im Besitz der katholischen Kirche, Insolvenz anmelden müssen. Im Zuge einer harten Sanierung stieg die Düsseldorfer Droege-Gruppe als Mehrheitseigentümer ein. Seit 2017 ist sie Alleingesellschafter.

Neben dem Ausbau des Online-Geschäfts wurde zuletzt auch in einen neuen Hauptsitz und ein neues Logistikzentrum investiert. Doch nun folgte die erneute Insolvenz. Wie die dpa berichtet, seien die IT- und Marketingkosten sowie der Zeitaufwand zu hoch, um die Firma gewinnbringend fortführen zu können. „Eine dauerhafte und nachhaltige Betriebsfortführung ist ohne frisches Kapital aufgrund der andauernden Verlustsituation nicht möglich“, sagte der vorläufige Insolvenzverwalter Christian Plail.

Filialen werden geschlossen

Der Betrieb wird zum Monatsende endgültig eingestellt. Die 14 Filialen sollen nach einem Räumungsverkauf geschlossen werden. Weltbild, zu besten Zeiten mit mehreren Filialen in Augsburg vertreten, betreibt heute nur noch das Outlet in der Meraner Straße in Lechhausen. Das Unternehmen beschäftigt aktuell 440 Mitarbeiter:innen, für die keine Lösungen gefunden wurden. Sie werden im September ihre Kündigungen erhalten. Mehrere Marken und Beteiligungen sind nicht vom Insolvenzverfahren betroffen. Die Unternehmensgruppe verzeichnete im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 600 Millionen Euro.