Die historischen Wassertürme am Roten Tor werden smart

Moderne Sensortechnik soll das Augsburger Weltkulturerbe schützen. Ein weiterer Schritt auf dem Weg zur intelligenten und vernetzten Stadt.

Die historischen Wassertürme am Roten Tor werden smart

Die historischen Wassertürme am Roten Tor sind rund 550 Jahre alt und zählen seit 2019 zum Augsburger Weltkulturerbe. Nun zieht in die Türme moderne Technik ein, welche die empfindliche Holzausstattung schützen soll.

Mit neuen Glasfaserleitungen und einem Funksystem zur Sensordatenübertragung ziehen die Stadtwerke Augsburg (swa) ein digitales Netz über Augsburg, das zu einer intelligenten Stadt (Smart City) werden soll. Das sogenannte LoRaWAN (Long Range Wire Area Network) kommt jetzt auch in den historischen Wassertürmen am Roten Tor zum Einsatz.

Datenüberwachung zum Schutz des Welterbes

„Die Stadt Augsburg hat die Aufgabe, das Augsburger Welterbe zu schützen. Die LoRaWAN-Sensoren können zum Beispiel in Echtzeit einen unbemerkten Wasseraustritt im Gebäude melden oder vor zu hoher Luftfeuchtigkeit in dem Gebäude warnen“, so Gerhard Huber, Leiter der Unteren Denkmalschutzbehörde.

Im Gegensatz zum herkömmlichen WLAN, bei dem die Datenübertragung in der Regel nach 100 Metern endet, steht das LoRaWAN der swa bereits jetzt flächendeckend in Augsburg zur Verfügung. Zudem benötigt es nur ein Drittel des für WLAN erforderlichen Stroms, ist deutlich einfacher zu installieren und verfügt über eine sichere Datenübertragung. Hierfür werden die eigenen Glasfasernetze sowie keine fremden Cloud-Anbieter genutzt.

Technische Grundlage für eine intelligente Stadt

Stadt und Stadtwerke sehen das LoRaWAN als eine wichtige technische Grundlage, um datenbasierte Smart-City-Aktivitäten zu realisieren. So kann beispielsweise erkannt werden, ob Container geleert oder Pflanzen in öffentlichen Grünanlagen bewässert werden müssen, was dem Natur- und Klimaschutz zugutekommt. Ebenso können die Stadtwerke das System nutzen, um Zähler aus der Ferne abzulesen.

Seinen Ursprung hat das LoRaWAN, das frühzeitig für eine Zusammenarbeit mit der Stadt Augsburg geöffnet wurde, im swa-Netze-Bereich. Ziel war es, das Stromnetz intelligent zu machen und einen besseren Einblick in den Zustand der Wasser- und Fernwärmenetze zu erhalten. „Mit der Umsetzung einer eigenen LoRaWAN-Infrastruktur zeigen die Stadtwerke Augsburg ihre Fähigkeit, sich auch über die traditionellen Aufgaben eines Stadtwerkes innovativ neue Märkte zu erschließen", betont Wirtschaftsreferent Dr. Wolfgang Hübschle.

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