Augsburger Taubenschlag als Festival für Jung und Alt: Tibor Schrag erzählt

Einst als Zentrale des Augsburger Friedensfestes begonnen, findet heuer wieder der Taubenschlag statt. Wir haben mit dem ersten Vorsitzenden von Stadtraum e.V., Tibor Schrag, über das Festival gesprochen.

Augsburger Taubenschlag als Festival für Jung und Alt: Tibor Schrag erzählt

Im Rahmen des Kulturprogramms zum Friedensfest in Augsburg findet dieses Jahr wieder der Taubenschlag statt. Unter dem Motto „Zusammenhalt“ präsentiert Stadtraum e.V. viele tolle Veranstaltungen sowie Bildungsprogramme. „Es geht dabei um Themen wie die positive Netzkultur, Safer Spaces und Menschenrechte“, erklärt Tibor Schrag, der erste Vorsitzende von Stadtraum e.V. Der ehrenamtliche Verein veranstaltet das Festival seit 2016, damals noch als Zentrale des Friedensfestes.

Ein Festival für Jung und Alt

„Wir wollen ein schönes Miteinander schaffen.“

„Vor sechs Jahren fand der erste Taubenschlag auf Anfrage vom Friedensbüro in Augsburg statt“, erzählt Schrag. „Alles wurde zusammengewürfelt und keiner von uns hatte wirklich Ahnung, wie ein solches Festival umgesetzt wird.“ Es habe aber wahnsinnig viel Spaß gemacht und es sei gut angekommen. „Danach wollten wir den Taubenschlag nicht mehr als Zentrale, sondern als eigenständigen Programmpunkt anbieten“, meint der Ehrenamtliche. „Es sollten auch diejenigen angesprochen werden, die sich sonst nicht vom Friedensfest abgeholt fühlen.“ Das Festival soll alle zusammenbringen – egal, ob Jung oder Alt.

Los geht es am 30. Juli mit der ersten Veranstaltung, bei der ein grober Überblick über die Programmpunkte und das Thema Zusammenhalt gegeben wird. Außerdem wird es in diesem Jahr die „Initiative of the day“ geben. „Neben uns gibt es natürlich noch viele weitere tolle VeranstalterInnen, Vereine und Gruppen im Raum Augsburg, die wertvolle Arbeit leisten“, erklärt Schrag. Daher sollen sie eine Chance bekommen, sich beim Taubenschlag mit Flyer-Material und Co. zu präsentieren.

Ebenso neu ist das Kinderprogramm mit Bastelmöglichkeiten, Graffiti-Workshops und einer Zaubershow, welches die vorherigen Jahre aus Zeitgründen nicht umgesetzt werden konnte. „Wir sind Ehrenamtliche“, sagt der selbstständige Fotograf. Viele helfen neben ihrem Vollzeitjob, ihrer Ausbildung oder dem Studium. „Dieses Jahr steht uns zwar wieder nicht viel Zeit zur Verfügung, aber wir wollten es endlich durchziehen.“ Nur so bietet das Festival tatsächlich etwas für alle Zielgruppen.

Der Traum vom Rathausplatz

Der Taubenschlag hat 2016 am Moritzplatz den Anfang gemacht und fand seither an jährlich wechselnden Orten statt. Dieses Mal wird das Festival am Willy-Brandt-Platz vor der City Galerie fortgeführt. Schrag erzählt: „Das war eine Entscheidung, die wir mit dem Friedensbüro Augsburg gemeinsam getroffen haben.“ Voraussetzung für die Umsetzung des Taubenschlags ist, dass ausreichend Platz zur Verfügung stehe, was einige andere Locations automatisch ausgeschlossen habe. „Vor vier Jahren waren wir schon einmal auf dem Willy-Brandt-Platz und haben diesen doch sehr tristen Ort belebt. Dieser Herausforderung wollen wir uns in diesem Jahr wieder stellen“, sagt er.

„Unser Ziel ist es, dass das Festival auch einmal auf dem Rathausplatz in Augsburg stattfinden kann.“ Da müsse der Verein allerdings noch mit der Stadt verhandeln. „Wir haben den Vorschlag noch nicht eingebracht, weil wir die Regularien kennen und wissen, dass wir diese derzeit noch nicht vollumfänglich erfüllen können“, erklärt er. „Wir sind allerdings gerade in Gesprächen mit der Stadt Augsburg.“ Es gehe um die Zukunft des Taubenschlags und die des Vereins. Schrag sehe aber die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass das Festival irgendwann einmal auf dem Rathausplatz umgesetzt werde. „Zentraler geht es dann nicht mehr“, schmunzelt er.

Kostenfrei und vielfältig

„Um die Teilnahme für jeden zu garantieren, ist das Festival zum Augsburger Friedensfest komplett kostenfrei“, sagt Schrag. „So können auch diejenigen, mit einem schmalen Geldbeutel kommen.“ Natürlich gebe es die Möglichkeit, vor Ort Geld auszugeben, zum Beispiel für Getränke an der Bar. „Für das Bildungsprogramm braucht es keinerlei Vorwissen und keine Anmeldung“, erklärt er. „Das Musikprogramm ist vielfältig, weswegen für jeden Geschmack etwas dabei ist.“ Aufgrund der Regularien werde allerdings nur bis 22 Uhr gespielt. Wer tanzen will, solle daher in einen Club weiterziehen. Diejenigen, die länger bleiben wollen, dürfen sitzen bleiben und etwas trinken.

Weitere Ehrenamtliche gesucht

„Es macht wahnsinnig viel Spaß, gemeinsam ein solches Projekt auf die Beine zu stellen.“

Veranstaltet wird der Taubenschlag von den Ehrenamtlichen von Stadtraum e.V. „Sie motiviert vor allem das Bier am Abend“, witzelt Schrag. „Natürlich versorgen wir unsere HelferInnen mit Speisen und Getränken vor Ort. Allerdings ist der Haupt-Antriebspunkt, dass in der Stadt Augsburg etwas geschaffen wird, was fehlt, und zwar ein Angebot für alle, eine Art Wohnzimmer für den Sommer“, meint er. Passend zum Thema werde auch Zusammenhalt im Verein großgeschrieben. Das bedeute aber nicht, dass freiwillige HelferInnen außerhalb des Vereins nicht willkommen wären. „Wir sind froh über jeden, der ein paar Stunden Zeit aufbringen kann“, sagt Schrag.

Derzeit wird noch nach Freiwilligen für den Aufbau, Abbau, für die Barschichten und die Platzbetreuung gesucht. Schrag erklärt, dass sie so gut wie immer Bedarf haben. „Bei uns muss man nichts Spezielles wissen oder können. Wir lernen alles gemeinsam.“ Bei Interesse könnt ihr euch auf der Website von Stadtraum e.V. mit dem Kontaktformular oder per Mail melden.

Logo