Der Alltag ist stressig, die Gedanken kreisen und die Decke zu Hause kommt immer näher. Was man eigentlich braucht? Eine entspannte Auszeit, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen und zur Ruhe zu finden. Dafür eignet sich das Angeln als guter Weg, denn man befindet sich an der frischen Luft und muss ruhig auf den nächsten Fang warten. Immer mehr junge Leute finden Gefallen an dem Sport, dem oftmals der Ruf eines „Hobbys der älteren Generationen“ vorauseilt.
Sport mit Wurzeln in der Pandemie
Der Trend entstand bereits vor einigen Jahren und hatte gerade in Pandemiezeiten einen großen Auftrieb. Befeuert durch verschiedene Influencer:innen treibt es immer mehr junge Leute an Flüsse und Seen, um ihren eigenen Fang zu machen. Dabei spielen verschiedene Gründe eine Rolle: Zum einen schätzen viele die kurze Auszeit im Alltag, welcher spontan und ohne Auto nachgegangen werden kann. Zum anderen entspricht ein selbst gefangener Fisch dem heutigen Zeitgeist, denn er ist frisch, regional und nachhaltig erzeugt.
Die wesentlichen Unterschiede zum herkömmlichen Angeln befinden sich jedoch nicht nur in der Wahl des Gewässers. Stattdessen wird dem Streetfishing oftmals auch in der Gruppe nachgegangen und der Platz dabei schnell gewechselt. So zieht man von Spot zu Spot und versucht sein Glück mit den Ködern. Außerdem nutzen die städtischen Angler:innen deutlich weniger Equipment. Sitzgelegenheiten, auf denen sich für Stunden ausgeruht werden kann, sind dabei schon fast verpönt Im Gepäck ist stattdessen nur das nötigste, darunter eine Rute, eine Köderbox sowie eine Hakenlösezange.
Voraussetzungen für den Angelsport
Doch das Angeln in Bayern ist nach strengen Auflagen geregelt. Die erste Grundvoraussetzung bildet zunächst der Fischerschein, der mit einer nachgewiesenen Prüfung abzulegen ist. Im Rahmen dessen erfolgt ein Angelkurs, in dem Grundlagen zur Fisch- und Gewässerkunde sowie zu den unterschiedlichen Fanggeräten erlernt werden. Neben der Theorie sind auch praktische Elemente vorgesehen. Dabei gibt es meist ein Stempelsystem, um die Anwesenheit der Teilnehmer:innen zu prüfen. In der Regel handelt es sich bei der Ausbildung um 30 Präsenzstunden. Doch einmal gemacht und bestanden, gilt der Schein auf Lebenszeit.
Der Fischereischein ist allerdings nicht das Einzige, was es beim Angelsport zu beachten gilt. Stattdessen ist stets eine Fischereierlaubnis für den Fluss oder See einzuholen. Diese wird entweder durch die Stadtverwaltung, dem zuständigen Anglerverband oder durch den Besitzer beziehungsweise Pächter des Gewässers erteilt. Zudem sind bundesweit verschiedene Schonzeiten vorgeschrieben, in denen dem Sport nicht nachgegangen werden darf. Auch bei den Fischen ist nur das Fangen einer bestimmten Anzahl erlaubt, bei denen sowohl die Art als auch das Mindestmaß eine Rolle spielen.
Fischen in Augsburg: Wo geht das?
Die Gewässer in Augsburg sind unter verschiedenen Fischereiverbänden aufgeteilt. Die Vereine pachten bestimmte Gebiete und verkaufen anschließend Karten an interessierte Angler:innen. Diese dürfen dann lediglich in dem begrenzten Areal fischen. Der Lechfischverein Augsburg e. V. verkauft beispielsweise Karten für Teile des Lechs und der Paar ebenso wie für die Lechhauserseen und den Inneren sowie Äußeren Stadtgraben. Zieht es euch eher in Richtung Kuhsee, Wertach, Lochbach oder Schmutter, so könnt ihr bei dem Fischverein Augsburg e. V. anfragen.
Das Angeln ist also mit entsprechender Genehmigung an vielen Spots und auch inmitten der Stadt erlaubt. Doch dabei müssen wie bereits benannt noch weitere Vorschriften beachtet werden, darunter die Schonzeiten, die Fischarten sowie die Mindestlänge. Auch bei den zu verwendenden Ködern seid ihr zum Teil an strikte Regeln gebunden. Die genauen Informationen findet ihr auf den Websites der jeweiligen Vereine.
Allgemein lässt sich folgendes festhalten:
Die Fanghöchstgrenze beträgt pro Kalendertag drei X-Fische, darunter höchstens zwei Karpfen, Äschen, Hechte oder Zandern. Bei Huchen und Seeforellen darf pro Fischtag höchstens ein Exemplar gefangen werden. Außerdem gilt als Fanghöchstgrenze pro Kalenderwoche sechs X-Fische. Dies wird auch regelmäßig durch Fischereiaufseher kontrolliert.
Fischbestand in den regionalen Gewässern
In den Gewässern in und um Augsburg gibt es einen bunten Fischbestand. Zu den vorkommenden Arten zählen Aale, Bachforelle, Barben, Hechte, Forellen, Karpfen, Seesaiblinge, Zandern und viele mehr. Welche weiteren Fischarten ihr fangen könnt, lässt sich auf den Websites der verschiedenen Fischereiverbände nachlesen.