Seit 1996 verkehren die Straßenbahnen des Typs GT6 durch Augsburg. Als sie bei den Stadtwerken Augsburg (swa) eingeführt wurden, waren sie eine der ersten Niederflurbahnen, die für eine deutlich verbesserte Barrierefreiheit sorgten.
Während die Fahrzeuge damals eine kleine Revolution darstellten, ächzen heute viele, wenn die zumeist auf der Linie 6 eingesetzten Wagen zu Stoßzeiten unterwegs sind. Denn mittlerweile sind die Straßenbahnen in die Jahre gekommen und gewissermaßen aus der Zeit gefallen. So bieten die kurzen GT6 nur ein geringes Sitzplatzangebot, wenige Türen und sehr geringe Flächen für Rollstühle, Kinderwagen oder Rollatoren.
Alte Straßenbahnen nicht nachrüstbar
Ein weiterer Grund für die Ausmusterung der insgesamt elf Fahrzeuge besteht darin, dass diese nicht für den Betrieb im neuen Bahnhofstunnel nachrüstbar sind. Daher werden die Wagen, von denen laut den swa jeder rund eine Million Kilometer auf dem Buckel hat, nach und nach durch 15 neue Tramlink-Straßenbahnen der Firma Stadler ersetzt.
Die Tramlink ist mit 42 Metern nicht nur 15 Meter länger als die GT6, sondern bietet auch 230 statt 165 Fahrgästen Platz. Anfang August ist die erste neue Bahn aus dem Werk im spanischen Valencia in Augsburg eingetroffen. Ab dem kommenden Jahr soll die Tramlink im regulären Betrieb in der Stadt verkehren.
GT6 fahren in Kroatien weiter
Nach knapp 30 Jahren kommen die alten Straßenbahnen allerdings noch nicht aufs Abstellgleis. Wie auch bei vorherigen Modellen, die beispielsweise in Rumänien unterwegs sind, bemühten sich die Stadtwerke um einen Abnehmer für die gut erhaltenen und modernisierten Fahrzeuge. Vergangene Woche wurde die erste der elf GT6 nach Zagreb transportiert. In der kroatischen Hauptstadt sollen die umlackierten Straßenbahnen noch einige Jahre eingesetzt werden.