Die Jobsuche stellt sich oftmals als schwerer heraus als gedacht, obwohl Begriffe wie der Fachkräftemangel die Medien dominieren. Es ist jedoch stets ein Spiel mit Angebot und Nachfrage – schließlich bedarf es auch einer passenden Qualifikation und Ausbildung für die individuellen Berufe. Dadurch suchen auch in Augsburg zahlreiche Menschen verschiedener Herkunft sowie Altersgruppen vergeblich nach einem passenden Job.
Monatliches Feedback: Wer gehört dazu?
Die Bundesagentur für Arbeit ermittelt monatlich einen Report über den Augsburger Arbeitsmarkt. Den Schwerpunkt der Statistik bildet die Berichterstattung über die sozialversicherungspflichtig und geringfügig Beschäftigten. Im Folgenden wollen wir euch die Werte für den Dezember 2023 vorstellen und diese in den Vergleich zum Vorjahr setzen. Dabei gilt zu beachten, dass die Stadt Augsburg zwar knapp 300.000 Einwohner hat, doch nicht alle davon einer Arbeit nachgehen können. So fallen beispielsweise Rentner:innen, Kinder sowie Langzeiterkrankte heraus. Es leben nach Abzug insgesamt 185.839 Erwerbstätige in der Stadt, von denen 149.952 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte sind.
Zahl der Arbeitslosen in der Stadt Augsburg
In Augsburg lag die Zahl der Arbeitslosen am Ende des vergangenen Jahres bei 9.208. Das sind 69 Personen mehr als im Monat zuvor und entspricht einer Quote von 5,5 Prozent. Mit diesem Wert ist auch in Plus zum Dezember 2022 zu verzeichnen, denn da lag die Zahl der Arbeitslosen zum Jahreswechsel bei 8.497. Dabei nahm die Arbeitslosigkeit in allen Personengruppen zu und teilte sich wie folgt auf:
Jugendliche unter 25 Jahre: 799 (Vorjahr: plus 78)
Ältere ab 50 Jahre: 3.251 (Vorjahr: plus 210)
Langzeitarbeitslose: 2.687 (Vorjahr: plus 90)
Ausländer:innen: 4.299 (Vorjahr: plus 643)
Schwerbehinderte Menschen: 816 (Vorjahr: plus 117)
Definition: Was ist eine Unterbeschäftigung?
Des Weiteren erfasst die Arbeitsmarkstatistik die sogenannte Unterbeschäftigung. Doch was ist genau damit gemeint? Unter dem Begriff werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen erfasst, die nicht als arbeitslos im Sinne des Sozialgesetzbuches gelten. Das sind beispielsweise Teilnehmer:innen an einer Maßnahme der Arbeitsförderung oder kurzfristig Erkrankte. Zum einen soll dadurch ein möglichst umfassendes Bild vom Defizit an regulärer Beschäftigung am Arbeitsmarkt möglich werden. Zum anderen können so realwirtschaftliche Einflüsse auf den Stellenmarkt besser erkannt werden. Ansonsten würde der Einsatz entlastender Arbeitsmarktpolitik zwar der Arbeitslosigkeit, nicht aber der Unterbeschäftigung entgegenwirken.
Zahlen in der Stadt Augsburg
In der Stadt Augsburg wurden zum vergangenen Jahresende von der Bundesagentur für Arbeit insgesamt 3.228 Unbeschäftigte erfasst. Addiert man diese zu den Arbeitslosen erhält man eine Anzahl von 12.636 Personen. Dieser Wert entspricht einer Arbeitslosenquote von 7,2 Prozent.
Die Zahl der Unterbeschäftigten setzt sich unter anderem durch folgende Konstellationen zusammen.
Personen, die…
… eine Weiterbildung machen: 497
… eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen: 439
… kurzfristig erkrankt sind: 292
… eine Fremdförderung erhalten: 1.336
… vorruhestandsähnliche Regelungen erlangen: 399
… Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss gefördert werden: 102
Doch wie war der Stand der Unterbeschäftigung im Vergleich zum Vorjahr? Hier lässt sich ebenfalls ein Anstieg erkennen, denn im Dezember 2022 waren es 371 Personen weniger.
Beschäftigungsentwicklung zum Halbjahresstand
Die Bundesagentur für Arbeit gibt auch einen genauen Report über die Beschäftigungsentwicklung in Augsburg. Der Bestand wird dabei stets auf Basis der Meldungen zur Sozialversicherung ermittelt. Da diese allerdings mit einer sechs Monate langen Wartezeit einhergeht, beziehen sich die folgenden Angaben auf den Stichtag des 30. Juni 2023.
Zahlen in der Stadt Augsburg
Mit einer Zahl von 149.952 Personen, die sozialversicherungspflichtig beschäftigt waren, ließ sich ein Anstieg von 1.153 Arbeitenden zum Juni 2022 feststellen. Dabei gehen derzeit 49.746 (33,2 Prozent) einer Teilzeitbeschäftigung und 100.206 Personen einer Vollzeitbeschäftigung nach. Die Abschlüsse unter allen Beschäftigten lassen sich folgendermaßen aufteilen:
Keinen beruflichen Abschluss: 18. 992 (12,7 Prozent)
Anerkannter Berufsabschluss: 86.699 (57,8 Prozent)
Akademischer Abschluss: 33.289 (22,2 Prozent)
Rest konnte nicht ermittelt werden
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Entwicklung der einzelnen Wirtschaftszweige. Mit Ausnahme von Handel, öffentlicher Verwaltung und Baugewerbe verzeichnen alle Zuwächse im Vergleich zum Vorjahr:
Gesundheits- und Sozialwesen (plus 181): 27.987
Verarbeitendes Gewerbe (keine Veränderung): 25.505
Handel (minus 194): 15.813
Öffentliche Verwaltung (minus 18): 9.462
Verkehr und Lagerei (plus 369): 7.542
Baugewerbe (minus 160): 5.232
Berufswelt im Wandel?
Ihr wollt mögliche Arbeitsmodelle der Zukunft kennenlernen? Wir haben euch bereits einige vorgestellt: