Ein Stück Augsburg: Zieht Riegele auf den Stadtmarkt? | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Mit der Schließung der Marktgaststätte auf dem Augsburger Stadtmarkt zum Ende des Jahres beginnen auch die Spekulationen über den möglichen Nachfolger. In deren Zentrum steht derzeit die Brauerei Riegele – doch was ist da dran?

Ein Stück Augsburg: Zieht Riegele auf den Stadtmarkt?

Frisches Obst liegt auf den Ständen, die Leute schlendern entspannt durch die Gassen und kaufen ein oder begeben sich zum Mittagessen in eine der Hallen. Es ist keine Frage – der Augsburger Stadtmarkt ist ein kleines Paradies im Herzen der Stadt. Auch für Gastronomen bietet er ein attraktives Umfeld.

Abschied von einer Wirtin-Legende

Wirtin Karin Brasseur lässt sich als Urgestein des Augsburger Stadtmarktes beschreiben: Fast 30 Jahre lang führte sie die Marktgaststätte am Bauernmarkt. In diesen Jahrzehnten erlebte sie zahlreiche Entwicklungen – von den schweren Jahren der Corona-Pandemie über das Pilotprojekt der verlängerten Öffnungszeiten bis hin zur Planung der Neugestaltung des Bauernmarktes. Nun möchte die Wirtin zum Ende des Jahres ihre Arbeit niederlegen und in den Ruhestand gehen. Damit werden die Räumlichkeiten der Marktgaststätte frei und für einen neuen Betreiber zugänglich.

Riegele zeigt Interesse – aber ohne feste Zusage

Bei der Debatte um einen möglichen Nachfolger fiel schnell der Name Riegele. Auf Anfrage unserer Redaktion äußert sich Geschäftsführer Sebastian Priller interessiert, jedoch nicht endgültig festgelegt zu einer möglichen Übernahme des Standortes. Es gebe derzeit keine konkreten Pläne, da auch keinerlei Unterlagen vorlägen. Grundsätzlich müsse es aus seiner Sicht aber ein Augsburger Konzept sein, das gesellschaftsübergreifend funktioniert – kein Nischenprojekt.

Hohe Kosten aufgrund des Sanierungsbedarfs

Mit der Übernahme wären allerdings auch einige Herausforderungen verbunden. Nach jahrzehntelanger täglicher Nutzung ist das Gebäude in die Jahre gekommen und bedürfte einer umfassenden Sanierung, deren Kosten in den Millionenbereich gehen könnten. Priller reagiert darauf nüchtern: Jedes Konzept müsse sich letztlich rechnen. Man brauche nur Zeit, um ein Investment zu refinanzieren. Zugleich betont er, für verschiedene Varianten offen zu sein.

Emotionale Verbundenheit mit dem Stadtmarkt

So teuer eine Neueröffnung auch werden könnte – der Standort ist wertvoll und das nicht nur aus finanzieller Sicht. Viele Augsburger verspüren eine tiefe emotionale Bindung zum Stadtmarkt. Auch Priller selbst engagierte sich in der Vergangenheit und Gegenwart im Rahmen der IHK und der City Initiative für den Erhalt und die Entwicklung des Stadtmarktes.

Spekulationen und Dementi

Gegenüber der Augsburger Allgemeinen berichtete eine Insiderin, sie halte das vermeintliche Vorhaben von Riegele für eine Finte. Ihrer Ansicht nach wolle die Brauerei damit das Defizit gegenüber Augustiner auf dem Stadtmarkt ausgleichen. Priller weist dies klar zurück und betont: „Von mir aus kann es auch Thorbräu oder ein anderer machen – aber ich finde, hier sollte Augsburg Flagge zeigen! Das schafft auch Augsburger Identität!“

Blick in die Zukunft: Umgestaltung des Bauernmarktes

Wie es mit dem Standort der Marktgaststätte weitergehen wird, ist derzeit noch offen. Konkrete Pläne gibt es dagegen bereits für die Umgestaltung des Bauernmarktes auf dem Augsburger Stadtmarkt. Welche Schritte hier bis zur geplanten Fertigstellung im Frühjahr 2027 vorgesehen sind, haben wir euch in folgendem Artikel zusammengefasst: