Ein Anblick, der über die Jahre der Krisen schon fast in Vergessenheit geraten ist, bot sich von Donnerstag bis Samstag den Feierlustigen: Eine mit Menschen gefüllte Maxstraße, die nahezu aus allen Nähten platzte. Nachdem die Sommernächte seit 2019 nicht mehr stattfinden konnten, lockten sie vergangene Woche umso mehr Leute in die Stadt. Zusammenfassen lässt sich das Stadtfest mit folgenden Worten: Beste Stimmung, gutes Essen und tolle Musik.
Die Vielfalt in der Festzone
Bereits der Auftakt am Donnerstag war ein Highlight für sich: Die Band Juli brachte die Menschen zum Toben und begeisterte diese sowohl mit neuen Songs als auch mit alten Klassikern wie „Perfekte Welle“ und „Geile Zeit“. Doch auch auf den anderen Stages war den ganzen Abend über viel geboten, wobei die unterschiedlichsten Genres abgedeckt wurden. Schlängelte man sich einen Weg von St. Ulrich-Afra in Richtung Königsplatz, war an den Straßenseiten viel zu entdecken: Auf der einen Seite stand ein Solo-Gitarrist auf der Bühne und sang seine selbstkomponierten Songs, während keine hundert Meter weiter einige Tänzer ihren Tango zu argentinischer Musik vorführten. Dazwischen befanden sich zahlreiche Stände mit leckerem Essen sowie bunten Cocktails. Auch an anderen Teilen der Festivalzone, wie dem Stadtmarkt, Martin-Luther-Platz und dem Elias-Holl-Platz, war ein buntes Programm geboten.
Dancing in the Rain
Trotz einer nicht optimalen Wettervorhersage, konnte an allen drei Tagen von Glück gesprochen werden. Während es Donnerstag erst zu später Stunde anfing zu regnen, blieb das für Freitag vorhergesagte Unwetter aus. Auch am Samstag konnten sich die Besuchenden anfangs über angenehme Temperaturen und den ein oder anderen Sonnenstrahl freuen. Erst später fielen wieder erste Tropfen vom Himmel, doch das tat der Stimmung keinen Abschlag – im Gegenteil: Die Leute sangen und tanzten fröhlich weiter.
Viele Menschen, viel Sicherheit
Die Besuchszahlen der Sommernächte werden nicht festgehalten, sodass keine konkreten Angaben gemacht werden können. Insgesamt ließ sich jedoch feststellen, dass es am Samstag die meisten Leute in die Stadt trieb, denn hier war in der Maxstraße kaum noch ein Durchkommen. Trotz des hohen Auflaufs gab es an allen drei Tagen keine großen Ausschreitungen oder schwerwiegende Vorfälle. Frank Pintsch, Ordnungsreferent der Stadt Augsburg, sagte: „An Ende dieses friedlich und reibungslos verlaufenden Stadtfestes gilt mein ganz besonderer Dank den rund 200 engagierten Sicherheits- und Ordnungskräften sowie den etwa 100 Sanitäterinnen und Sanitätern, die das Rückgrat der Augsburger Sommernächte bildeten.“
Nächste Jahr noch größer?
Noch am Anfang des Jahres hatte es in der Stadt wegen der Sommernächte große Uneinigkeit gegeben, da über eine mögliche Ausweitung der Festzone auf das Theaterviertel nachgedacht wurde. Während die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, die CSU und die Generation AUX bereits im Dezember 2022 einen Antrag dafür einreichten, wurde diese Idee vom Veranstalter Augsburg Marketing abgelehnt. Vorsitzender Ekkehard Schmölz sah diesen Vorschlag unter Kosten-, Sicherheits- sowie Zeitaspekten kritisch. Dennoch fassten sowohl Veranstalter als auch die Stadt die diesjährigen Sommernächte als einen großen Erfolg auf. Oberbürgermeisterin Eva Weber betonte: „Die Augsburger Sommernächte sind nicht nur Bayerns größtes Innenstadtfest. Sie sind vor allem ein großartiger Ausdruck für das vielfältige und lebendige Zusammenleben in unserer Stadt. Dieses Fest bringt Menschen aus unterschiedlichsten Bereichen und Milieus zusammen und schafft Begegnungen, die das soziale Gefüge der Stadt festigen und stärken.“ Ob die Vergrößerung der Festzone im kommenden Jahr umgesetzt werden kann? Wir sind gespannt.