Bereits im Zuge der Übernahme des Social-Media-Diensts Twitter (heute „X“) durch den Unternehmer und Tech-Milliardär Elon Musk im Oktober 2022 wurden Befürchtungen laut, die Plattform könnte sich in eine negative Richtung verändern. Mittlerweile, etwas mehr als zwei Jahre später, sehen sich viele Nutzer:innen, aber auch Unternehmen in dieser Annahme bestätigt.
Die Zunahme an Desinformation und Hassrede, der Vorwurf der algorithmischen Stärkung rechtsradikaler Inhalte sowie die fragwürdigen politischen Äußerungen des Eigentümers Musk haben auch in Deutschland bereits zahlreiche Personen und Institutionen dazu veranlasst, dem sozialen Netzwerk den Rücken zu kehren. Nachdem vor wenigen Tagen mehr als 60 Hochschulen unter dem Hashtag #WissXit X verlassen hatten, zieht nun auch die Stadt Augsburg Konsequenzen.
OB Weber: „gegen jede Form von Extremismus“
Wie die Stadt mitteilt, werde sie ihren X-Account demnächst einstellen. Oberbürgermeisterin Eva Weber begründet diesen Schritt wie folgt: „Die aktuelle Orientierung der Plattform X lässt sich leider nur schwer mit dem Selbstverständnis der Stadt Augsburg als Friedensstadt vereinbaren. Die Stadt Augsburg stellt sich gegen jede Form von Extremismus und bekennt sich zur demokratischen Grundordnung. Dieser Grundsatz gilt auch für die Öffentlichkeitsarbeit der Verwaltung.“
Aktuell folgen über 9.000 Personen der Stadt Augsburg auf X. Doch sowohl die Anzahl der Follower als auch die Reichweite des Kanals seien rückläufig. Die Anfragen der X-Community an die Verwaltung hätten ebenfalls abgenommen. Um Nutzer:innen online weiterhin aktuell informieren zu können, bleibt die Stadt auf verschiedenen anderen Social-Media-Plattformen präsent, darunter auch auf Instagram und WhatsApp.