Menschen in Augsburg wird oftmals nachgesagt, tendenziell eher wortkarg, grantig oder unfreundlich zu sein. Das Sprichwort „Nix gsagt (bzw. Ned gschimpft) is globt gnua“ kommt schließlich nicht von ungefähr. Doch wer daraus schlussfolgert, dass Augsburger:innen mit ihrem Leben nicht zufrieden sind, wird die Tage eines Besseren belehrt.
Augsburg als „Overperformer“ in Sachen Glück
Seit 2011 untersucht der Glücksatlas, der seit 2022 von der Lotterie SKL herausgegeben wird, wie zufrieden die Menschen mit ihrem Leben sind und von welchen Faktoren das in erster Linie abhängt. Das aktuelle Städteranking ist aus der Auswertung der Glücksatlas-Datenbank der vergangenen drei Jahre in Zusammenarbeit mit der Universität Freiburg und dem Institut für Demoskopie Allensbach entstanden.
Im Glücksatlas 2024 belegt Augsburg den siebten Rang unter 40 deutschen Großstädten. Das Ranking berücksichtigt das subjektive Wohlbefinden der Bürger:innen und vergleicht es mit objektiven Faktoren zur Lebensqualität. Beim Vergleich zeigt sich, dass Augsburger:innen mit ihrem Leben zufriedener sind, als es andere Statistiken erwarten lassen. Denn bei der objektiven Lebensqualität, gemessen an Einkommen, Gesundheitsversorgung oder Grünflächen, belegt Augsburg lediglich den elften Rang.
„Gute Gründe, um glücklich zu sein“
Woran liegt es, dass Augsburg, eine der ärmsten Städte Bayerns, in der Studie so gut abgeschnitten hat? Die Ergebnisse zeigen, dass die Fuggerstadt „eine gute Mischung aus verschiedenen glückssteigernden Faktoren“ bietet. Dazu zählen die niedrige Kriminalität, eine im bundesweiten Vergleich überdurchschnittlich hohe Wirtschaftskraft und eine gute Gesundheitsversorgung. Zudem sind nur wenige Menschen auf staatliche Mindestsicherungsleistungen angewiesen.
Oberbürgermeisterin Eva Weber zeigt sich erfreut von den Studienergebnissen: „Die Lebensqualität in einer familiär geprägten bayerischen Großstadt mit nahen Versorgungswegen, herrlichen Grünflächen, guter Luft und einer der besten Trinkwasserqualitäten in Europa. Solche Vorzüge jeden Tag genießen zu können, trägt viel zum Wohlbefinden dort bei, wo man lebt, arbeitet, ausgeht – wo man zuhause ist.“ Auch ausreichend Bildungsangebote und ein friedvolles Miteinander in der Stadtgesellschaft seien gute Gründe, um glücklich zu sein, so Weber.
Übrigens: München, das laut Wohlfahrtsindikatoren auf Platz eins stehen müsste, landet im Städteranking nur auf Platz 24. Demnach dürfte, um es nach Brecht zu sagen, das Schönste an der Landeshauptstadt wohl der Zug nach Augsburg sein …