Polizei warnt vor „Sexpressung“ in Augsburg | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Die Polizei Augsburg warnt vor zunehmender Cyberkriminalität. Im Raum Augsburg häufen sich aktuell die Fälle von „Sexpressung“. Aber was tun, wenn man selbst zum Opfer wird?

Polizei warnt vor „Sexpressung“ in Augsburg

In den letzten Monaten hat die Polizei in Augsburg eine beunruhigende Zunahme von Fällen sogenannter „Sexpressung“ verzeichnet. Allein im Zuständigkeitsbereich der Kriminalpolizei wurden im letzten Jahr mehrere hundert Fälle registriert. Bei dieser Form der Erpressung aus dem Bereich der Cyberkriminalität, spielen die Täter:innen mit der Angst und Scham ihrer Opfer. In diesem Artikel verraten wir euch, worum es bei „Sexpressung“ eigentlich geht und was ihr tun könnt, um euch davor zu schützen.

Was ist „Sexpressung“ überhaupt?

„Sexpressung“ – oder auch „Sexortion“ – läuft folgendermaßen ab: Nutzer:innen bekommen unzählige von Spam-Mails, in denen steht, ihr Computer sei mit einer Schadsoftware infiziert worden. Diese Schadsoftware soll unbemerkt Videoaufnahmen über die Webcam gemacht haben, die das Opfer angeblich bei sexuellen Handlungen vor dem Computer zeigen. Danach setzen die Erpresser:innen ihre Opfer massiv unter Druck und fordern Geld – meistens in Form von Bitcoin – um die Videos nicht zu veröffentlichen. Häufig verwenden die Täter:innen Betreffzeilen wie „Achtung“, „Ihr Ruf steht auf dem Spiel“ oder „Ihr Leben kann zerstört werden“, um den Druck zu erhöhen.

In Augsburg werden vor allem Frauen bedroht

Die Kripo Augsburg stellt derzeit fest, dass auffällig viele Frauen von dieser dreisten Masche betroffen sind. Zuerst behaupten die Erpresser:innen Nacktbilder und peinliche Aufnahmen der Frauen zu besitzen. Anschließend drohen sie diese ins Netz zu stellen oder direkt an Freunde oder Familie zu versenden. Damit die Drohungen noch glaubwürdiger wirken, verwenden die Täter:innen teils persönliche Daten der Betroffenen aus deren Social Media-Accounts. Häufig werden die Geschädigten dabei so stark eingeschüchtert, dass sie die geforderte Geldsumme zahlen. In Nordschwaben entsteht dadurch jährlich ein Schaden von mehreren 10.000 Euro.

Ein neuer Trend: Drohungen gegen Gaststätten

Doch nicht nur Privatpersonen sind betroffen. In letzter Zeit wurden auch vermehrt Gaststätten ins Visier genommen. Die Erpresser:innen drohen damit, die Räumlichkeiten der betroffenen Betriebe zu verunreinigen und Schädlinge einzuschleusen. Die Gaststätten sollen so zur Zahlung genötigt werden, um eine vermeintliche Kontrolle durch das Gesundheitsamt zu verhindern.

So schützt ihr euch vor Erpressung im Netz

Hier sind einige Tipps der Polizei, wie ihr euch schützen könnt:

· Nicht reagieren! Ignoriert die E-Mail und geht auf keine Forderungen ein.

· Keine Links anklicken! Öffnet keine Links, die in der E-Mail versendet wurden.

· Passwörter ändern! Wird in der E-Mail eines eurer Passwörter genannt, ändert dieses sofort.

· Webcam im Blick behalten! Deaktiviert die Webcam, wenn ihr sie gerade nicht nutzt oder deckt sie ab.

· Bei der Polizei melden! Wenn ihr unsicher seid oder Fragen habt, wendet euch direkt an die Polizei.