Musik begleitet uns durch den Alltag und verbindet Menschen auf der ganzen Welt. Diesen Gedanken greift auch die „Play me, I´m Yours“-Aktion auf und bietet mit den Klavieren in der Stadt eine offene Bühne. Ob Virtuose oder Laie – jede:r hat dabei die Möglichkeit, seiner musikalischen Kreativität freien Lauf zu lassen. Geöffnet sind die Klaviere bis maximal 21 Uhr, die Öffnungszeiten sind standort- und wetterabhängig.
Die Geschichte des Projektes
Basierend auf der Idee des britischen Künstlers, findet das Projekt in diesem Jahr bereits zum siebten Mal in Augsburg statt. Während die Klaviere bisher bereits in einer Pop-up-Schaufensterausstellung im Helio Center am Hauptbahnhof ausgestellt wurden, erobern sie ab dem 1. September die Straßen der Stadt. Neben zehn neugestalteten Instrumenten feiert in diesem Jahr ebenso ein Klavier aus dem Jahr 2019 sein Comeback: das „Treibholzklavier“ vom Projektbüro UNESCO-Weltkulturerbe.
Kreativität in allen Bereichen
Doch nicht nur die Musizierenden dürfen ihrer Fantasie freien Lauf lassen: Auch die Klaviere werden stets von verschiedenen Künstler:innen, Organisationen oder kreativen Gruppen gestaltet. Ob sie durch die Klaviere tiefgründige Botschaften vermitteln, ihre Idole darstellen oder sie einfach nur verzieren wollen, liegt dabei ganz in ihrer Hand. So entstehen jedes Jahr aufs Neue wieder individuelle Klaviere mit einzigartigen Designs.
Die Standorte und Designs in diesem Sommer
Holbeinplatz: „Augsburgs Unterwasserwelt: von Aal bis Zander“ (David Schröter)
Der Kommunikationsdesigner David Schröter hat sich von dem großartigen, aber zugleich auch fragilen Ökosystems des Lechs und der Wertach inspirieren lassen. Indem er das Klavier als Leinwand nutzte, bildete er die Schönheit und Vielfalt der Wasserbewohner dieser Gewässer ab. Hier könnt ihr also sowohl durch die Musik als auch das Design in eine andere Welt abtauchen.
Dom: „Das kleine Ich-bin-Ich!” (Kindergarten St. Pankratius, Natalie Jähn)
Die kleinen Jungen und Mädchen des Kindergarten St. Pankratius haben sich bei der Gestaltung des Klaviers von der der Erzählung des Kinderbuchklassikers „Das kleine Ich-bin-ich“ leiten lassen. Dieses vermittelt die Botschaft, dass jeder auf seine eigene Weise einmalig und einzigartig ist.
Ulrichsplatz: „Die kleine Waschbärin“ (Hannah Sperandio und Sina Dippel)
Das Klavier von Hannah Sperandio und Sina Dippel erzählt die Geschichte der kleiner Waschbärin Matti, die nicht schwimmen kann. Dabei wollen die beiden Künstler:innen dazu ermutigen, die eigenen Ängste zu überwinden und neue Fähigkeiten zu entwickeln. Durch einen integrierten QR-Code auf dem Klavier könnt ihr außerdem mehr über das spannende Abenteuer von Matti erfahren.
Königsplatz: „CSD Pride Klavier“ (Christopher Street Day e.V.; Matthias Oswald)
Die Künstler:innen des Christopher Street Day Augsburg e.V. machen mit ihrem Kunstwerk die Straßen Augsburgs ein Stück bunter. Zugleich wollen sie durch das Klavier ein politisches Zeichen für Gleichberechtigung setzen und einen Ort des Austausches von Ideen sowie Emotionen schaffen.
Bäckergasse: „Klavier des Lebens“ (Izabella Kun, Sarah Al Mohammad und Laura Richter)
Das Klavier der drei Künstler:innen stellt klar, dass das Leben keine geradlinige Reise ist. Während dies auf dem Instrument in Form verschlungener Wege verbildlicht wird, so können die Musiker das alltägliche Auf und Ab ebenso in der Musik darstellen. Dabei gibt es keine vorgegebenen Noten, stattdessen werden in der Improvisation ständig neue Rhythmen und Melodien entdeckt.
Martin-Luther-Platz: „Buntes Fußballkunstwerk“ (KidsClub FC Augsburg)
Fußball hat ebenso wie die Musik die einzigartige Fähigkeit, Menschen aus der ganzen Welt zusammenzubringen und eine Gemeinschaft zu formen. Vor diesem Hintergrund designte der FCA KidsClub das Klavier und möchte damit ein öffentliches Zeichen für Teamgeist sowie Zusammenhalt setzen.
Friedensplatz (Oberhausen): „Peace to the World“ (Ramona Hofmeister-Weber und Helen Saponova)
Ramona Hofmeister-Weber und Helen Saponova sehen gemeinsames künstlerisches Schaffen als Brücke zwischen Kulturen und Menschen an. Aus diesem Grund möchten sie durch ihr Klavier ein Zeichen der Hoffnung und des Friedens sowie der Solidarität für eine bessere und friedlichere Welt setzen.
Stadtmarkt: „Das Bienenklavier“ (MutMacherMenschen; Laszlo König)
„MutMacherMenschen“ ist eine soziale Produktivgenossenschaft. Diese schafft Arbeitsplätze für Menschen nach psychischen Krisen, um ihnen die Rückkehr ins alltägliche Leben zu vereinfachen. Die Beteiligung an „Play Me, I´m Yours“ soll der Stigmatisierung psychisch erkrankter Menschen entgegengewirkt. Außerdem wollen die Künstler:innen zugleich zu dem Erhalt der Biodiversität beitragen.
Rathausplatz: „Die Galaxy Wall Augsburg“ (Stadtjugendring, Villa K15; Ina Sturm)
Ihr wollt dem Alltag einen Moment entkommen und euch in eine andere Galaxie träumen? Dann solltet ihr das Klavier am Rathausplatz suchen. Mit ihrem Design wollten die Jugendlichen der Villa K15 ein anderes Universum schaffen, in dem sich sowohl Musiker:innen als auch Zuhörer:innen verlieren können.
Herz-Jesu-Kirche: „Das Augsburg-Doodle-Klavier“ (Grundschule Königsbrunn-Nord; Klasse 4b mit Susanne Mayr)
‚Doodlen‘ ist eine Leidenschaft der Klasse 4b der Grundschule Königsbrunn-Nord. Aus diesem Grund gibt es auf dem Klavier auch viele Motive aus Augsburg zu entdecken, darunter das Rathaus, den Perlachturm, die Fugger sowie die bunten Ballons des Turamichele-Festes. Sogar die Oberbürgermeisterin Eva Weber ist auf dem Kunstwerk abgebildet.
Schwarze Kiste am Hochablass: „Treibholzklavier“ (Projektbüro UNESCO-Weltkulturerbe)
Am 6. Juli 2019 wurde das Wassermanagement-System der Stadt Augsburg mit dem Titel des UNESCO-Weltkulturerbes ausgezeichnet. Aus diesem Grund hatte das Projektbüro in diesem Jahr ein Instrument mit Treibholz aus dem Lech verziert. Dieses wird nun nochmals als zusätzliches Klavier ausgestellt und lädt am Hochablass zum Musizieren ein.