Wenn Alkohol im Spiel sei, stelle der ein oder andere polizeiliche Maßnahmen infrage, berichtet Simon Crauser nach einer Woche Osterplärrer. Er ist tätig für die Polizeiinspektion Augsburg Mitte und weiß, dass „das ist bei Volksfesten ein Stück weit inklusive ist“. Das gehöre dazu. Laut ihm sei die Anzahl der Strafdelikte auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr. Und trotzdem werden die Besucher:innen nun videoüberwacht.
Wie sicher ist der Plärrer?
Die Entscheidung, auf dem Osterplärrer Videokameras einzusetzen, die das ganze Geschehen erfassen, basiert auf Sicherheitskonzepten von anderen Volksfesten in Deutschland: „Wir haben uns als Polizei anders aufgestellt“, so Crauser. Die Rede ist von der neu eingerichteten Videoüberwachung. Dabei betont er, dass der Plärrer noch immer ein sicherer Ort sei, an dem die ganze Familie ohne Bedenken Spaß haben kann.
In seinem Bericht erwähnt Crauser vermehrt auftretende Jugendgruppierungen, die bei Gewalt gegen Polizisten nicht zurückschrecken. Problematisch sei, dass Kontrollen oder anderweitige polizeiliche Maßnahmen infrage gestellt oder sich gar dagegen geweht wird. Inwieweit die Videoüberwachung dem entgegenwirken soll, bleibt fraglich. Doch laut Crauser bringe das Sicherheitskonzept bislang den gewünschten Erfolg.
Sich anbahnende Konflikte verhindern
Wie der Leiter der Polizeiinspektion erläutert, kommen die Kameras durchgehend zum Einsatz. „In erster Linie geht es darum, mithilfe der Überwachung sich anbahnende Konflikte frühzeitig zu erkennen und Einsatzkräfte dort hinzuschicken.“ Außerdem bieten die Kameras einen Überblick zur besseren Einsatzsteuerung. Für die Strafverfolgung sei es dagegen zu früh, da die Bilder oft nicht aussagekräftig genug sind.
Obwohl die Strafdelikte nicht zugenommen haben, ist von sechs Widerständen und zwei Angriffen gegen Einsatzkräfte die Rede. Zudem werden auf dem Plärrer immer wieder Gegenstände gefunden, die „dort nicht hingehören“, wie es Crauser formuliert. Darunter fallen brennbare Flüssigkeiten und Messer. Es fehle an Kooperation und Respekt gegenüber den Einsatzkräften. Dennoch hat es noch keinen größeren Zwischenfall gegeben.
Schausteller loben Einsatz
Besonders die Schausteller des Augsburger Plärrers, Josef Diebold und Bruno Noli, loben die „ausgesprochen gute und souveräne Arbeit der Polizei“. Abseits der Sicherheitsthemen gab es noch einen positiven Ausblick in die Zukunft: Zum kommenden Herbstplärrer soll ein Hochseilakt auf rund 85 Metern Höhe stattfinden. Die Veranstaltung ist kostenlos – ganz im Sinne von „Plärrer für alle“, wie Noli betont.