Im Spickel leben nur Millionäre, Oberhausen ist ein sozialer Brennpunkt und Inningen das Dorf auf dem Land? Diese Meinungen sind offenbar in den Köpfen vieler Bürger präsent, obwohl die Realität oftmals anders aussieht. Doch wollen wir hier keine Wirklichkeitsprüfung machen, sondern eure Nachrichten zu den einzelnen Stadtteilen abbilden. Wichtig bleibt zu betonen, dass diese Einstellungen von niemandem als verbaler Angriff auf das Viertel gesehen, sondern mit Humor verstanden werden soll.
Oberhausen: Das kleine Berlin in Augsburg
Damit wollen wir nun mit dem Stadtteil starten, über den wohl die meisten Klischees und Vorurteile existieren. Die Rede ist von Oberhausen, das häufig als „Augsburgs Bronx“ angesehen wird. So wird der Stadtteil oftmals auf den Helmut-Haller-Platz reduziert, an dem sich seit Jahren die Drogenszene trifft. Dies führt dazu, dass Oberhausen für viele als sozialer Brennpunkt mit hoher Kriminalitätsrate gilt. Doch auch andere Seiten wurden von euch angeführt, indem die günstigen Mieten, die kulturelle Vielfalt sowie die Authentizität betont wurden. Das bunte und chaotische Image mache den Stadtteil gerade für junge Menschen attraktiv, welche es auch als „das kleine Berlin in Augsburg“ ansehen. So schrieb eine Nutzerin: „Man muss nur die schönen Ecken in Oberhausen kennen. Dann hat der Stadtteil einen einzigartigen Charme, der mit anderen Gebieten in Augsburg so nicht vergleichbar ist.“
Bärenkeller: Ein Ort für Rentner?
Der Bärenkeller hält sich aus dem Klatsch und Tratsch weitestgehend heraus und wird dadurch von vielen Leuten mit relativer Gleichgültigkeit betrachtet. So schrieb ein Nutzer: „Ich kenne da nur das Freibad, sonst bin ich da nie.“ Dennoch lässt sich auch hier ein allgemeines Bild erkennen. So hieß es mehrfach, dass dort nur Rentner leben würden und der Stadtteil ruhig und verschlafen sei. Viele sehen im Bärenkeller also ein „etwas in die Jahre gekommen und durch konservative Werte geprägtes Wohngebiet“. Doch einige betonten zugleich die „dörfliche Lage“, die der außerhalb des Stadtzentrums gelegene Stadtteil mit seinem vielen Grün verkörpere.
Spickel und Herrenbach: Kontraste trotz Gemeinsamkeit
Spickel und Herrenbach gehören auf dem Papier zwar zusammen, doch hätten eure Meinungen zu den beiden nicht unterschiedlicher sein können, weshalb wir uns hier für eine Trennung der beiden entschieden haben.
Spickel: Siebentischwald und Stadtzentrum
Wir beginnen mit euren Meinungen zum Spickel, den ihr als wohlhabendes Wohngebiet und „Ort der Besserverdiener“ wahrnehmt. Diese Abgrenzung liegt wohl in erster Linie an der privilegierten Lage des Stadtteils, die sich sowohl durch die Nähe zum Siebentischwald als auch zur Innenstadt auszeichnet. Eine Nutzerin fasste zusammen: „Dort leben nur Millionäre und Akademiker“. Dies verleihe dem Spickel laut ihr ein „exklusives und elitäres Image“, das ihn für andere Augsburger als „teuer und unnahbar“ erscheinen ließe. Daneben betonte ein weiterer Nutzer, dass der Spickel der „Inbegriff der Vorstadtidylle“ sei und man dort das Gefühl habe, durch ein „real gewordenes Werbeprospekt“ zu fahren. Das mache den Stadtteil für ihn langweilig und vorhersehbar. Doch andere betonten auch das wunderbare Lebensgefühl im Spickel, indem der Stadtteil ein „Paradies für Sportbegeisterte“ darstelle und außerdem durch seine ruhige und harmonische Ader punkte.
Herrenbach: Plattenbauten und Beton
Der Herrenbach wird dagegen oftmals mit vielen Wohnblocks und Hochhäusern assoziiert, die dort das Stadtbild prägen. Ihr habt dies mit den Worten „grauem Beton und wenig Charme“ zusammengefasst. Daneben wurde die kulturelle Vielfalt des Viertels betont, die zugleich auch mit manchen Vorurteilen behaftet war. Obwohl der Stadtteil nahezu die gleiche Lage wie der Spickel hat, fand die zentrale Stellung sowie das angrenzende Grün bei euch keine Auflistung. Stattdessen wurde die Nähe zur Friedbergerstraße sowie zu den Gewerbegebieten betont.
Inningen: Dörfliche Atmosphäre und Anbindungsprobleme
Der Bärenkeller wurde schon als Dorf bezeichnet, doch während das noch die vereinzelte Ansicht einiger Nutzer war, so ist eure Meinung bei Inningen ganz klar: Dieser Stadtteil hat seinen dörflichen Charakter trotz seiner Zugehörigkeit zu Augsburg voll und ganz bewahrt. Viele denken hier zuerst an Felder und Bauernhöfe. Außerdem wird die Anbindung kritisiert, sodass man „nach dem Feiern kaum nach Hause kommt“. Viele sehen in Inningen einen eher verschlafenen Stadtteil, der sich durch Familien mit Kindern sowie Rentner auszeichne.
Hochzoll: Kuhsee und Kleinfamilien
Die erste Assoziation, die vielen von euch zum Stadtteil Hochzoll kommt, ist der Kuhsee. Dies ist wohl auch ausschlaggebend für die nächste Sinngebung, indem ihr dort viele junge Familien verortet. So betonte eine Nutzerin: „Ich wohne mit meinen Kindern in Hochzoll und es ist perfekt für ein ruhiges Leben. Für Jugendliche ist es vielleicht nicht so spannend, aber die Lage ist ja auch nicht weit entfernt von der Innenstadt.“ Des Weiteren freuen sich viele über die gute Anbindung des Stadtteils zu München, welche durch den Bahnhof garantiert sei und die Lage dadurch auch attraktiv für Pendler mache.