Geschenk des Lebens: Organspende-Tattoo in Augsburg | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Organspende ist ein wichtiges Thema in unserer Gesellschaft, dem nach wie vor zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. Das soll sich ändern durch die laufende Kampagne „Opt.Ink.“ der „Jungen Helden“ aus München.

Geschenk des Lebens: Organspende-Tattoo in Augsburg

Die Warteliste für ein Spenderorgan in Deutschland ist lang. Aktuell warten rund 9.200 Patient:innen auf eines. Circa 70 Prozent geben laut des Statistischen Bundesamts an, zu einer Organspende nach dem Hirntod bereit zu sein – dennoch haben bloß 40 Prozent einen Organspendeausweis. Der Verein „Junge Helden“ möchte die Bereitschaft zu spenden durch das Organspende-Tattoo erhöhen. Immerhin sei mehr als ein Drittel aller Deutschen tätowiert. Wir erklären euch, was es mit der Kampagne auf sich hat und welche Tattoostudios in Augsburg mitmachen. Dazu solltet ihr aber erst einmal das Transplantationsgesetz in Deutschland kennen.

Regelungen der Organspende in Deutschland

In Deutschland läuft die Organspende nach der „Entscheidungsregel“ (englisch: Opt-In-Verfahren) ab. Das heißt: Organe dürfen nur mit der aktiven Zustimmung der Person zu Lebzeiten oder durch die stellvertretende Zustimmung der Angehörigen im Nachhinein entnommen werden. Im Jahr 2021 wurde im Rahmen der Überarbeitung des Transplantationsgesetztes ein Register beschlossen, in dem alle Bürger:innen ihre Einstellung zur Organspende vermerken sollen. Der Start von diesem wurde aufgrund der Belastung der Krankenhäuser während der Corona Pandemie auf 2024 verschoben. In anderen europäischen Ländern wie zum Beispiel in den Niederlanden und in Österreich gilt die „Widerspruchslösung“: Organe werden demnach bei medizinischer Feststellung des Hirntods entnommen, solang eine Person nicht ausdrücklich widersprochen hat.

Der Verein „Junge Helden“ aus München

Bereits seit 2003 besteht der gemeinnützige Verein „Junge Helden“. Die Hauptgründerin Claudia Kotter war selbst auf eine Organspende angewiesen. Sie und andere Ehrenamtliche haben daher die Organisation ins Leben gerufen, weil ihrer Meinung nach zu wenig über dieses Thema im Alltag gesprochen wird. Mit der eigenen Kampagne „Opt.Ink“ – namentlich angelehnt an das Opt-in-Verfahren – wird seit Anfang des Jahres für mehr Sichtbarkeit gesorgt, um ein Signal der Hoffnung an die Wartende zu senden. Der Aufruf wendet sich an alle Altersgruppen und fand schnell Anklang in der Bevölkerung. Nach einem halben Jahr sind bereits schätzungsweise um die 3.500 Organspende-Tattoos gestochen worden.

Ein Symbol für Spendenbereitschaft

Aber wie sieht das Organspende-Tattoo eigentlich aus? Unter einem Kreis werden zwei Halbkreise gestochen. Die daraus entstehenden Akronyme O und D stehen für die englische Bezeichnung „Organ Donor“. Das Symbol soll sinnbildlich das Geschenk des Lebens verkörpern. Die Tätowierung ist allerdings kein rechtsgültiges Dokument für eine Spendenbereitschaft und kann den Organspendeausweis auch in Zukunft nicht ersetzen. Sie hilft jedoch den Hinterbliebenen im Zweifelsfall, da es den Willen der Person nach dem Tod widerspiegelt. Um die Ziele der Aktion zu erreichen, sollte das Organspende-Tattoo sichtbar an den Armen oder Beinen platziert werden. Für euch ist das Stechen des Symbols kostenlos.

Die teilnehmenden Studios in Augsburg:

  • Unbold Studio: Frauentorstraße 41, 86152 Augsburg

  • Deluxe Class Tattoo & Lashes: Pferseer Straße 17, 86150 Augsburg

  • All In Tattoo & Piercings: Jesuitengasse 2, 86152 Augsburg

  • Dark Pain: Hofackerstraße 20, 86179 Augsburg

  • Salento Ink Tattoo Piercing & Entertainment: Albert-Leidl-Straße 4, 86179 Augsburg

  • Augsburg Tattoo: Bobinger Straße 93, 86199 Augsburg

Fragt gerne in dem Tattoostudio eures Vertrauens nach, ob sie das kostenlose Organspende-Tattoo stechen. Vereinbart auf jeden Fall vorab einen Termin.