Stadtwerke Augsburg setzen zukünftig auf Elektrobusse | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Nachdem vor wenigen Monaten das langfristige Aus der Erdgasbusse angekündigt worden war, stellten die Stadtwerke nun ihre Planungen für den Umstieg hin zu einer elektrisch betriebenen Flotte vor.

Stadtwerke Augsburg setzen zukünftig auf Elektrobusse

Die Busse der Stadtwerke Augsburg (swa) gehören zu den umweltfreundlichsten in ganz Deutschland. Dennoch muss die Flotte mittel- bis langfristig komplett umgebaut werden. Was zunächst unverständlich klingt, liegt in verschiedenen Faktoren begründet. An Elektro führt somit kein Weg mehr vorbei. Daher haben die Stadtwerke nun ihr Konzept für eine stufenweise Umstellung präsentiert.

Politische Vorgaben und schwierige Marktlage

Im Jahr 1996 wurden in Augsburg erstmals emissionsarme Busse mit 100 Prozent Biogas eingesetzt. Bis 2011 wurde die komplette Flotte auf diese Antriebsart umgerüstet. Doch Erdgas ist bei Bussen ein Auslaufmodell. Aufgrund schärferer Abgasregeln und des absehbaren Verbrennerverbots bieten erste Hersteller bereits keine Erdgasbusse mehr an.

Wie Klaus Röder, Bereichsleiter Fahrzeuge der swa, erklärt, seien Elektrobusse der momentane Trend im Stadtbusverkehr. Daher erfolge bis 2039 eine komplette Umstellung auf eine rein elektrisch betriebene Flotte mit voraussichtlich über 90 Fahrzeugen. 2025 und 2026 werden die letzten Erdgasbusse angeschafft, die für einen turnusgemäßen Wechsel gebraucht werden. Ab 2028 sollen die ersten E-Busse eingesetzt werden – im Mischbetrieb mit den bisherigen Gasbussen.

Offene Fragen zur (Lade-)Infrastruktur

Die Umstellung auf Elektrobusse ist für die Stadtwerke neben hohen Kosten in Höhe von mindestens 150 Millionen Euro auch mit vielen offenen und komplizierten Fragen verbunden. So muss unter anderem geprüft werden, ob der aktuelle Busbetriebshof in der Lechhauser Straße im Hinblick auf die zukünftigen Anforderungen ausreichend ist und mit der benötigten Ladeinfrastruktur umgerüstet werden kann. Auch die Art der Ladung (per Stecker oder Pantograf) muss noch geklärt werden. Hierfür soll eine Machbarkeitsstudie im Herbst Ergebnisse liefern.

„Sanfter Übergang in die Elektrobuswelt“

Des Weiteren hoffe man, dass sich bis zur Anschaffung der ersten E-Busse spürbare Fortschritte in der Batterietechnik ergeben, sodass ein kompletter Tagesumlauf mit einer Ladung möglich wäre.

Um die Herausforderung besser zu stemmen und ein hohes betriebliches Risiko zu vermeiden, wähle man bei den Stadtwerken einen „sanften Übergang in die Elektrobuswelt“, so Fuhrpark-Chef Röder. Es sei wichtig, „ein Optimum zwischen betrieblichen und wirtschaftlichen Gegebenheiten zu finden“.