New Work – Die Arbeitsmodelle der Zukunft? | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Die Arbeitswelt steht im Wandel. Unter dem Motto „New Work“ summieren sich zahlreiche neue Möglichkeiten für Beschäftigte. Wir haben sechs Arbeitsmodelle herausgesucht. Ob da ein passendes für euch dabei ist?

New Work – Die Arbeitsmodelle der Zukunft?

Der klassische 9-to-5-Job gilt zunehmend als überholt. Stattdessen ist es der Begriff „Work-Life-Balance“, der die Arbeitswelt heute dominiert. Insbesondere die Digitalisierung und der technische Fortschritt der letzten Jahrzehnte haben neue Möglichkeiten und Bedingungen geschaffen, welche sich auf nahezu alle Lebensbereiche auswirken. Welche Trends zeichnen sich in der Berufsbranche aus und wie profitiert ihr davon? Wir haben es für euch herausgefunden.

4-Tage-Woche: Kürzere Arbeitszeit für mehr Produktivität

Die Vier-Tage-Woche ist derzeit vermehrt ein Thema in den Nachrichten. Studien und Pilotprojekte legen immer wieder den Erfolg dieses Arbeitsmodells nahe. Gelobt wird unter anderem die erhöhte Produktivität innerhalb der Unternehmen sowie die gesteigerte Zufriedenheit der Mitarbeitenden, welche mit einem Rückgang der Krankentage einhergeht. Doch wie sieht eine Vier-Tage-Woche konkret aus? Grundlegend wird zwischen zwei Varianten entschieden:

Das erste Modell sieht vor, dass die 40-Stunden einer Woche bestehen bleiben und lediglich auf vier Tage umverteilt werden. Dadurch verlängert sich der Arbeitstag jeweils von acht auf zehn Stunden. Bei der anderen Möglichkeit arbeitet der Arbeitnehmende einen Tag weniger, während die Rahmenzeiten gleichbleiben. Einige Modelle versprechen trotz der verringerten Arbeitszeit denselben Lohn, doch gängiger ist der Verzicht auf einen Teil des Gehaltes.

Job-Sharing: Teilung des Arbeitsplatzes

Das Jobsharing ist ein flexibles Arbeitszeitmodell, bei welchem eine Vollzeitstelle von mehr als einer Person besetzt wird. Dabei teilen sich die Angestellten sowohl die Aufgaben als auch die Arbeitszeit und das Gehalt. Um eine bestmögliche Leistung zu erzielen, werden die Tätigkeitsbereiche individuell und kompetenzorientiert vergeben. Die Vorteile liegen unter anderem in der gesteigerten Leistung sowie dem erhöhten Fachwissen durch die ständige Kommunikation. Doch das Modell birgt auch einige Nachteile beispielsweise den hohen Organisationsaufwand sowie das Risiko eines Konfliktes zwischen den Partner:innen.

Coworking: Gemeinsam kreativ arbeiten

Coworking ist ein relativ neues Arbeitsmodell, das seine Wellen von den USA bis zu uns nach Europa geschlagen hat. Dabei handelt es sich um öffentliche Arbeitskomplexe, deren Büros sowohl für Unternehmen als auch Freiberufler:innen reservierbar sind. Diese bieten als „dritte Orte“ neben dem klassischen Arbeitsplatz im Betrieb sowie dem eigenen Zuhause eine alternative Möglichkeit des Schaffens, welche sich vor allem durch Flexibilität, Unabhängigkeit und Zugänglichkeit auszeichnet. Geschätzt werden aus unternehmerischer Sicht meist die Kosteneinsparungen sowie die Möglichkeit des Aufbaus neuer Beziehungen zu anderen Unternehmen. Dies erleichtert sich durch die Coworking-Spaces, da dort Selbstständige und Firmen aus den unterschiedlichsten Branchen aufeinandertreffen. Auch die Arbeitnehmenden profitieren von diesem Modell, denn sie begegnen zahlreichen kreativen Menschen und können sich gegenseitig inspirieren.

Hotdesking: Effiziente Raumnutzung

Das Hotdesking beschreibt eine Form der Organisation von Arbeitsplätzen, bei welcher die Mitarbeitenden keine eigenen, festen Arbeitsplätz im Unternehmen besitzen. Stattdessen können sie täglich flexibel einen passenden Schreibtisch wählen. Als Equipment dienen den Angestellten entweder tragbare Laptops oder aufgestellte Computer, während eine Cloud-Telefonanlage die Mitnahme der persönlichen Rufnummer ermöglicht. Aus Unternehmensperspektive kann dieses Arbeitsmodell eine große Kostenersparnis bedeuten und zur Effizienzsteigerung führen. Mit einer kleineren Bürofläche, die sich flexibel an den Bedarf anpasst, fallen beispielsweise weniger Ausgaben für Miete und Heizkosten an. Auch die Angestellten profitieren von „Hot Desking“, denn angesichts der anfallenden Aufgaben kann der Arbeitsplatz passend gewählt werden. Dies vereinfacht die Zusammenarbeit an gemeinsamen Projekten und fördert das Kontakteknüpfen mit anderen Kolleg:innen.

Workation: Arbeit und Vergnügen

Der Begriff „Workation“ ist ein Kunstwort, welches sich aus den beiden englischen Begriffen „Work“ (=Arbeit) und „Vacation“ (=Urlaub) zusammensetzt. Das damit beschriebene Arbeitsmodell zielt darauf ab, diese meist gegensätzlich assoziierten Pole einander näher zu bringen. Eine temporäre räumliche Verlagerung des Arbeitsplatzes an einen Urlaubsort soll Angestellten helfen, den Kopf freizubekommen sowie neue Energie für Geist und Körper zu sammeln. Dadurch soll auch nach Rückkehr in das gewohnte Umfeld deren Leistung und Produktivität vorübergehend gesteigert bleiben.

Remote Work: Virtuelle und internationale Teams

„Remote Work“ bezeichnet eine ortsunabhängig ausgeführte berufliche Tätigkeit. Der Angestellte ist folglich nicht an ein Büro gebunden, sondern benötigt zum Ausführen seiner Arbeit lediglich einen Computer samt Internetanschluss sowie gegebenenfalls ein Arbeitshandy. Voraussetzung ist lediglich, dass alle Aufgaben komplett online erledigt werden können. Als „digitaler Nomade” kann dann wahlweise von zu Hause, einem angemieteten Büro, einem Café oder auch aus dem Ausland gearbeitet werden. Dies liegt ganz in den Händen des Arbeitnehmenden und muss nicht mit dem Vorgesetzten abgesprochen werden.

In dem auf den ersten Blick unscheinbar wirkenden Ort „Ponta do Sol“ auf Madeira hat sich durch dieses Arbeitsmodell etwas Außergewöhnliches gebildet: das erste „Digital Nomad Village“. Dort haben sich zahlreiche Remote Worker zusammengefunden, die zwischen Palmen und Sandstrand ihrem Beruf nachgehen. Viele von ihnen Leben in Wohngemeinschaften, auch „Co-Living“ genannt, in welchen sie gemeinsam arbeiten, kochen und Freizeitaktivitäten nachgehen. Menschen aus der ganzen Welt und zahlreichen verschiedenen Branchen treffen dort aufeinander.