Daniel Schweiger ist nun Kopf einer Organisation mit über 100 Mitarbeiter:innen sowie zahlreichen ehrenamtlichen Helfer:innen. Eine große Verantwortung, die jetzt in den Händen des 35-jährigen Augsburgers liegt. Doch Daniel Schweiger hat bereits Erfahrung in dem Amt: Nach dem frühzeitigen Abgang seines Vorgängers übernahm er dessen Aufgaben bereits seit Ende August kommissarisch. Davor war er seit 2019 stellvertretender Vorsitzender.
Was ist der Stadtjugendring?
Im Jahr 1946 wurde der Stadtjugendring Augsburg (SJR) gegründet, um die Interessen der Kinder und Jugendlichen zu vertreten. Neben der Beteiligung an der Bauleit- und Jugendhilfeplanung hat er außerdem Sitz und Stimme im Jugendhilfeausschuss des Stadtrats, sodass ihm ein Einfluss auf die politische Meinungsbildung zuteilwird. Der SJR ist dabei die Arbeitsgemeinschaft der Jugendorganisationen der Stadt. Dadurch vertritt er rund 40 Jugendverbände, ist deren Fachberatungsstelle und gibt diesen Tipps bei finanziellen sowie organisatorischen Fragen. Daneben ist der Stadtjugendring außerdem Bildungsträger, Anbieter von verschiedenen Freizeitangeboten sowie Betreuer einiger Einrichtungen und Jugendtreffs. Ergänzt wird sein Tätigkeitsfeld durch zahlreiche Projekte, wie beispielsweise das Modular Festival oder die Rotary Streetsoccer Matchdays.
Neuer Vorstandsvorsitzender: Daniel Schweiger
Zur Erfüllung seines Auftrages folgt der Stadtjugendring einem demokratischen Aufbau. Zweimal im Jahr entsenden die Jugendverbände ihre Delegierten auf die Vollversammlung, die so das „Stadtjugendringparlament“ bildet. Dort beschließen sie unter anderem grundlegende Aktionen und Stellungnahmen sowie die Übernahme neuer Projekte und Trägerschaften. Alle zwei Jahre wird dabei ein neuer Vorstand gewählt. Jonas Riegel, der den Vorsitz seit Juni 2019 innehatte, trat Ende August diesen Jahres vorzeitig zurück. Grund war der Umzug zu seiner Partnerin nach Wien. Sein Nachfolger ist der 35-jährige Daniel Schweiger, der bereits seit 2014 dem Vorstand angehört und zu Zeiten Riegels als stellvertretender Vorsitzender fungierte.
Die Aufgaben des Vorstandsvorsitzenden
Der ehrenamtliche Vorstand besteht aus dem/der Vorsitzenden, dem oder der Stellvertreter:in sowie sieben weiteren Beisitzer:innen. Sie treffen sich einmal im Monat, um sich zu beraten und anschließend relevante Entscheidungen zu treffen. Wichtige Aufgaben werden dabei von einzelnen oder mehreren Vorstandmitglieder:innen übernommen und anschließend gemeinsam mit den jeweiligen Hauptamtlichen übernommen. Jonas Riegel erzählte uns im Jahr 2019, dass er sich als Vorsitzender zudem einmal wöchentlich mit seinem Stellvertreter sowie dem Geschäftsführer zusammensetze, um das Tagesgeschäft zu besprechen und Entscheidungen bezüglich der Verwaltung zu erarbeiten. Da er sich als Sprachrohr für die Jugend in Augsburg verstand, hatte er sich außerdem regelmäßig mit Vertreter:innen der Politik und der Presse getroffen. Zu seinen vier strategischen Säulen gehörten dabei Partizipation, Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Kommunikation.
Informationen rund um aktuelle Projekte
Schimmel im Juze
In der letzten Vollversammlung wurden insbesondere die katastrophalen Bedingungen in der b-box, dem Spiel- und Sporttreff im Herrenbach thematisiert. Fünf junge Besucher:innen der b-box hatten ein Video über die Zustände der Einrichtung gedreht und forderten nun unter anderem die Beseitigung des Schimmelbefalls, um den Treff wieder voll nutzen zu können.
Herausforderung und Chance zugleich
Die Vollversammlung gab dem Vorstand einige weitere Anliegen mit auf den Weg, die es nun zu bearbeiten gilt. Neben einem nachhaltigeren Umgang mit Menschen und Ressourcen, der nun in die Förderrichtlinien aufgenommen werden soll, gilt es weiterhin sich für die Themen kinder- und jugendgerechte Mobilität sowie eine jugendgerechte Verkehrsplanung gegenüber der Stadt Augsburg einzusetzen. Zudem forderten die Delegierten den SJR auf, erneute Verhandlungen mit der Stadt Augsburg über eine Erhöhung der Fördersätze für die Jugendverbände zu suchen, um die Jugendarbeit in Augsburg auszubauen und endlich krisenfähig zu machen.
Die Meinung des neuen Vorsitzenden
Handlungsbedarf sieht auch Daniel Schweiger, Vorsitzender des SJR: „Es muss unser gemeinsames politisches Ziel sein, die Jugendarbeit in Augsburg aufrechtzuerhalten und weiter zu fördern. Jugendhäuser müssen auch weiterhin für alle Kinder und Jugendlichen in den Stadtteilen zugänglich und sicher zur Verfügung stehen, denn der Bedarf ist vielseitig. Vielseitig, weil dort mehr als nur klassische Arbeit mit Jugendlichen passiert. Wertschätzend, weil hier die Themen Nachhaltigkeit, Partizipation und Mitbestimmung auf Augenhöhe gelebt werden, wie es auch in unseren Mitgliedsverbänden der Fall ist.“