Mit dem Weißen Lamm, der Soho Stage, dem Sonnendeck und dem Oh Boi, ist die Ludwigstraße ein beliebtes Ziel für NachtschwärmerInnen. Besonders in den lauen Sommernächten der vergangenen zwei Pandemie-Jahre, spielte sich das Nachtleben zu großen Teilen vor den Clubs und Bars, auf der Straße ab. Das brachte viel Konfliktpotenzial mit AnwohnerInnen mit sich.
Um einen gemeinsamen Weg für den Stadtsommer 2022 zu planen, lud Ordnungsreferent Frank Pintsch im Rahmen des Dialogforums Ludwigstraße ins Weisse Lamm.
AnwohnerInnen klagen über zu viel Lärm
Zum Gespräch erschienen etwa 35 Interessierte, darunter AnwohnerInnen der Ludwigstraße. Auch VertreterInnen der örtlichen Gastronomie waren beteiligt.
Die AnwohnerInnen machten deutlich, dass es so wie vergangenes Jahr, nicht mehr laufen darf. Im Sommer 2021 sperrte die Stadt die Ludwigstraße donnerstags, freitags und samstags von 20.30 bis 1.30 Uhr für den Durchgangsverkehr. Das führte unter anderem dazu, dass sich noch mehr Menschen in dem Bereich aufhielten. Die AnwohnerInnen klagten über Lärm und eine verschmutze Straße.
Geplante Lösungsansätze für Interessenskonflikte
Im Gespräch einigte man sich darauf, in Zukunft Lärmmessungen durchzuführen. Außerdem wolle man weiter im Austausch bleiben.
Die Gastronomie will ihrerseits einen Beitrag zum Frieden in der Ludwigstraße leisten. Dazu gehört, dass sie Gästen und PassantInnen während ihrer Öffnungszeiten auch weiterhin ihre Toiletten zur Verfügung stellen. Auch über die Reinigung der Ludwigstraße nach Feierabend durch das Gastro-Personal wurde gesprochen. Ebenso sind Security-Kräfte im Gespräch, die dafür sorgen sollen, dass die Feiernden weniger Lärm machen. Darüber hinaus sind Flyer und Posts auf den Social Media Kanälen der Gastro-Betriebe geplant, die Gäste für die Bedürfnisse der AnwohnerInnen sensibilisieren sollen.
Betreiber vom Weissen Lamm zieht positive Bilanz
Sebastian Karner, Betreiber der Bar „Beim Weissen Lamm“, begrüßt den engeren Austausch mit den AnwohnerInnen. Es brauche eine lösungsorientierte Kommunikation, um die Interessen der jungen Menschen mit denen der Anwohnenden in Einklang zu bringen. „Wir wünschen uns, dass wir in der Ludwigstraße weiterhin unseren Beitrag für eine lebendige Stadt Augsburg bieten können“, sagt er. „Urbanes Leben ist – gerade auch für junge Menschen – ein wichtiges Thema, weil sie in besonderer Weise unter den Einschränkungen der Corona-Maßnahmen zu leiden hatten.“
Der Spagat zwischen Gastronomie und AnwohnerInnen
Sowohl die Gastronomie als auch die AnwohnerInnen haben Anliegen, die gleichermaßen ernst genommen werden müssen. Die vielfältige Gastronomie sei ein wichtiger Teil der Großstadt Augsburg und für das Theaterviertel, so Ordnungsreferent Frank Pintsch. Gleichzeitig sieht er in der Nachtruhe ein wichtiges Thema.
Wie es mit dem Areal weitergeht, das sich derzeit durch den Theaterumbau stark verändert, entscheidet sich mitunter im diesjährigen Stadtsommer.